“conservo”, gegr. 2010 von Peter Helmes

Kurzes Profil des Gründers

Peter Helmes verstarb nach langer und sehr geduldig ertragener Krankheit am 14. August 2024 – Er war ein katholischer, sehr fröhlicher Rheinländer („Karnevalsjeck“), arbeitete über 25 Jahre als selbständiger Publizist und mehr als zwei Jahrzehnte als freiberuflicher Universitäts-Dozent (Lobbying, Medien). Er war 40 Jahre ehrenamtlich und 25 Jahre hauptberuflich in der Politik auf Landes-, Bundes- und internationaler Ebene tätig, u.a. als Bundesgeschäftsführer der Jungen Union, Generalsekretär des Weltverbandes der Jg. Christdemokraten und Konservativen sowie Hauptgeschäftsführer der CDU/CSU-Mittelstandsvereinigung, zur Bundestagswahl 1980 Wahlkampfleiter für F.J. Strauß. Er war von ganzem Herzen Europäer, für ein Europa der Vaterländer auf christlich-abendländischem Fundament und zudem Träger des „Pour le Mérite Européen“.

Helmes veröffentlichte fast 60 Bücher und Broschüren, die eine millionenfache Auflage erreichten und verfaßte regelmäßig „Konservative Kommentare“ auf verschiedenen Plattformen.

1980 gründete er u.a. mit Franz Josef Strauß, Gerhard Löwenthal, Ludek Pachman und Joachim Siegerist die Deutschen Konservativen e.V., Hamburg, für die er bis kurz vor seinem Tod publizistisch tätig war.

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Und nun soll Peter Helmes noch einmal selbst zu Wort kommen:

Warum ich conservo gründete

Liebe Freunde (und Gegner),

es gibt Millionen von Blogs weltweit. Warum noch „conservo“, ein „konservativ-liberaler Blog“, den ich i. J. 2010 gegründet habe?

conservo will gezielt christlich-abendländische Werte vertreten und dem Zeitgeist entgegenwirken. „Moderne“ aller Couleur haben wir genug! Ich bin seit meiner Jugend ein Konservativer, also ein „Rechter“.

conservo ist aber auch liberal, weil meiner Meinung nach jeder nach seiner Façon selig werden soll. Meine Grenze endet da, wo die Grenze eines anderen berührt wird. Aber das alles auf einer festen Wertebasis. Und diese (meine) Wertebasis ist die christlich-abendländische Tradition, der ich mich verpflichtet fühle. Ich trete ein für ein geeintes, föderales Deutschland, das seinen Regionen, Traditionen und Kulturen einen besonderen Stellenwert einräumt.

Und ich stehe für ein einiges Europa – aber kein Einheits-Europa –, das in der westlichen Wertegemeinschaft seine Heimat hat. Klingt altbacken? Überhaupt nicht! Die Einsicht in eine Letztverantwortlichkeit vor Gott und Jesu Liebesgebot bietet eine Basis für eine „menschliche“ Gesellschaft. Wenn wir die christlich-abendländische Grundorientierung verlieren, verlieren wir auch die Kraft zum Selbsterhalt.

Wo stehen wir denn heute, wenn aus „Vater“ und „Mutter“ „der Elter“ und „die Elter“ werden sollen? Wenn wir nicht mehr „Mann“ und „Frau“ sein dürfen, sondern von Natur aus alle gleich zu sein haben – und nur durch („falsche“) Erziehung zu Mann und Frau wurden? Wie verrückt sind wir eigentlich, diesem „Gender-Mainstream“ nachzulaufen, der solchen Unsinn produziert und nach dem wir an „DEN, DIE, DAS Jesus“ beten können sollen? (Erinnert mich übrigens fatal an die „Mengenlehre“, die eine ganze, junge Generation verdorben hat, die heute kaum rechnen und schreiben kann.)

Und wo leben wir eigentlich, wenn jeder Kriminelle auf freien Fuß gesetzt oder milde bestraft wird, nur weil er „eine schwere Kindheit“ hatte? Und wo kriminelle Ausländer nicht abgeschoben werden, weil „zuhause“ ein karges Dasein wartet? Und wo leben wir, wenn Polizisten, die unsere Freiheit und Soldaten, die unser Land verteidigen, hemmungslosen Exzessen ausgesetzt werden – an denen grün-rote Politiker teilnehmen, ohne daß die Gesellschaft aufschreit? Und wenn sich ein Soldat oder Polizist wehrt, damit rechnen muß, ein Strafverfahren am Hals zu haben?

Ich streite für eine Besinnung auf unser Wertegerüst, das Deutschland und Europa über die Jahrhunderte geprägt und zivilisiert hat. Deshalb nenne ich mich „conservo“ (lateinisch: „ich bewahre“), bin ein Konservativer und bereit, laut zu schreien, wenn der Unsinn zur Methode wird. Und wenn ich die Linken aller Couleur bei ihrer gesellschaftszerstörenden Agitation störe und ärgere, ist schon ein Teil meines Ziels erreicht.

Ich lade Euch ein, alles zu kommentieren, zu korrigieren, zu kritisieren.

Ich benutze die alte Rechtschreibung aus zwei besonderen Gründen:

1. aus Protest gegen die Vernichtung der deutschen Sprachkultur…

…durch die neue Rechtschreibung. Die Erfinder der „neuen“ Rechtschreibung mögen es gut gemeint haben, aber „gut gemeint“ bedeutet nach alter Erfahrung eher „schlecht gemacht“. Die neue Rechtschreibung bietet vor allem weder Schülern noch Lehrern Sprachsicherheit. Wenn es mir im Zweifelsfalle freigestellt bleibt, wie ich ein Wort – richtig – schreibe, fühlen sich alle genasführt.

Wenn zugleich auch regelrechter Unsinn damit verbunden ist, wird der Quatsch zur Methode. Der Beispiele gibt es gar viele. Ich will ein Harmloses herausgreifen: „zusammensuchen“ (altes Deutsch): „Schüler und Lehrer sollten ihr Unterrichtsmaterial zusammensuchen“ (also nach dem Unterricht zusammenpacken = 1 Wort). In der neuen Rechtschreibung müßten die Betroffenen wohl erst ´mal gemeinsam suchen: „Schüler und Lehrer sollten ihr Unterrichtmaterial zusammen suchen“ (und dann „zusammen packen“ – also „gemeinsam packen“???).

 2. Ich verwende ganz bewußt kein „Genderdeutsch“, …

…z. B. auch, weil es im richtigen Deutsch den sog. Gattungsbegriff gibt. „Die Schüler“ erfassen eben auch die Schülerinnen. Um die Absurdität des Genderdeutschs zu entlarven, zwei Begriffe: „ „Pferd“ und „Grüne“. Genderkonsequent müßte man (im Plural) also sagen: „Pferde und Pferdinnen“ (oder noch umständlicher: „Hengste und Stuten“) und „Grüne“ und „Grüninnen“. Zusätzlich will man mich zwingen, „Gender-Sternchen“ zu benutzen („Grün*Innen“), erzählt mir aber nicht, wie ich sie aussprechen soll, ohne die Zuhörer verrückt zu machen.

Will heißen, mir ist der Sprachfluß wichtiger als die Rücksichtnahme auf die „sexuelle Vielfalt“. Schließlich ist Deutsch eine gewachsene, fließende Sprache und kein konstruiertes Kompositum aus (zu allem Unheil auch noch überwiegend) Hauptwörtern. Genderdeutsch macht den Sprachfluß zunichte und zerstört damit ein Stück deutscher Identität – was wohl die Absicht der Erfinder dieses Sprachmordes ist.

Ruhe in Frieden, lieber Peter!