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von Freddy Kühne*)
Der geostrategische Wettstreit zwischen dem Westen auf der einen und Russland / China auf der anderen Seite scheint dramatisch an Fahrt aufzunehmen: China und Russland rüsten seit Jahren massiv auf. Die Chinesen bauen ihre militärische Dominanz im Südchinesischen Meer so stark aus, dass sie auch bald den USA die Hegemonie im ganzen Pazifik streitig machen können. Zudem unterstützt China im Nahen Osten die russische Position in Gänze – sowohl was Syrien als auch Iran anbetrifft.
Damit droht auch im Nahen Osten möglicherweise nach den Konflikt um Syrien auch noch ein Konflikt um den Iran, bei dem die US-Regierung unter US-Präsident Donald Trump auf einen Regime-Change hinarbeiten könnte.
Geostrategische Entscheidungen für die nächsten 100 Jahre
Obwohl ich selbst die Partnerschaft mit radikal-sunnitischen Ländern wie Saudi-Arabien, Quatar , Oman und Co ablehne – ich einem militärischen Regime-Change im Iran absolut kritisch gegenüberstehe, habe ich ein gewisses Verständnis für die Haltung der USA: aus Sicht der USA und des Westens insgesamt geht es jetzt bald um das ganz große geostrategische Spiel für die nächsten 100 Jahre: wer sichert sich die Rohstoffbasen im Nahen Osten ? Kann sich der Westen erlauben, sich von der Achse China/Russland immer weiter zurückdrängen zu lassen – sowohl im pazifischen Raum wie im Nahen Osten?
Herausforderung des Westens durch die Achse China/Russland: diplomatische oder militärische Klärung ?
Die Vorherrschaft des Westens wird also komplett herausgefordert werden: und zwar von China, Nordkorea, Russland und Iran.
Allerdings ist es fraglich, ob es hier überhaupt noch militärische Lösungen geben kann. Statt politischer Eskalation, der häufig militärische folgt, sollte man zwar seine militärische Macht wieder stärken – hier allen voran die Europäer und erst Recht Deutschland, das noch nicht mal die Fähigkeit besitzt, eigenes Material weltweit zu verlegen. Jedoch sollte diese militärische Macht primär dazu dienen, auf politisch-diplomatischem Wege zielführende zukunftsträchtige Abkommen der Kooperationen zu schließen.
Wie weit geht die Kompromissfähigkeit – wo endet sie ?
Hier bliebe dem Westen – ob es mir / uns gefällt oder nicht – keine andere Wahl, aufgrund der steigenden ökonomischen und militärischen Macht Chinas, als auch schmerzliche Kompromisse zu schmieden. Doch hier ist stets die Frage, an welchem Punkt Kompromisse nicht mehr machbar oder verhandelbar sind: die Sicherung der Energiezufuhr (Öl/Gas), die Sicherung von Rohstoffen , die Aufgabe eines freien Taiwan , die Existenz Israels oder der Iran als Nuklearmacht sind wohl sicher keine Optionen, die der Westen durchgehen lassen kann, ohne vollends seine Autorität und Vormachtstellung einzubüßen.
Die Alternative zu solchen schmerzlichen Kompromissen wäre eine noch schmerzlichere militärische Konfrontation.
Und diktatorische Regime wie in China sitzen da innenpolitisch am bequemeren Hebel als Demokratien, in denen Wahlen stattfinden.
Weltweite Dominanz der Achse China/Russland wäre das Ende des westlichen Imperiums
Eine weltweite militärische und ökonomische Dominanz Chinas in Verbindung mit Russland jedenfalls wäre das absolute Ende des westlichen von den USA angeführten Imperiums „Pax Americana“.
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