Karlspreis für professionellen Ritt auf totem Pferd

(www.conservo.wordpress.com)

Von floydmasika *)

Frankreichs Präsident Emmanuel Macron erhält einen Preis dafür, dass er ein totes Pferd weiter reiten will und es auf diese Weise den Lernmuffeln möglich macht, sich noch eine Weile vor den Problemen zu drücken. Diese Rolle spielt Macron durchaus professionell und bravourös. Normale Parteien wie die inzwischen implodierten Sozialisten und Republikaner schafften das nicht mehr. Angela Merkel findet in ihrer Laudatio passende Worte: Macron sprühe vor Ideen. Genau dadurch unterscheidet er sich von den erschlaffenden Parteipolitikern. Das kann man auch dann für preiswürdig halten, wenn es sich bei diesen Ideen um glitzernd verpacktes semantisches Geröll handelt, das man typischerweise vergisst, bevor man es zu Ende lesen kann.
Bei der Preisverleihung ging Macron hart mit der CDU/CSU ins Gericht, die weder zum Reiten noch zum Absteigen genug Mut an den Tag legt.

Mit diesem Kleinmut unterscheidet sich die CDU/CSU aber in keiner Weise von den Leitmedien geschweige denn der übrigen politischen Klasse, und auch das Wahlvolk vertraut im Ernstfall Konkursverschleppern. Genau diesem Phänomen verdankt ja auch Macron seinen phänomenalen Aufstieg, wie ein Autor eines Macron-Buches hier darlegt:

Warum die Eurozone ein totes Pferd ist, erklärt hier ein anderer einschlägiger Autor.
Nobelpreis-Ökonom Milton Friedman erklärte schon 1996 in schroffen Worten, warum der Euro scheitern musste, und all diejenigen Ökonomen, die sich nicht für Fernsehauftritte verbiegen wollten, sagten ähnliches.

Regierungs-Chefökonom Marcel Fratzscher verbiegt sich in seinem Buch „Die Deutschland-Illusion“ sichtlich für die Zukunft der Eurozone, aber zwischen den Zeilen können wir das gleiche lesen.

Auch Deutschland wird durch die Eurozone ausgeblutet, und zu retten ist sie allenfalls zeitweilig unter politisch illusionären Bedingungen.

*) Original: https://bayernistfrei.com/2018/05/11/karlspreis-macron/ 
www.conservo.wordpress.com   12.05.2018
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