USA verlassen UN-Menschenrechtsrat – Sehr gut!

(www.conservo.wordpress.com)

Von Adrian F. Lauber *)

Schon wieder gibt sie mir Anlass, sie zu loben. Die amerikanische Botschafterin bei den Vereinten Nationen, Nikki Haley, ist einfach klasse. Als Deutscher werde ich immer wieder neidisch, wenn ich nach Washington und New York blicke und mir als nächstes in den Sinn kommt, was für Nasen in Berlin das Sagen haben …

(Nikki Haley mit US-Präsident Donald Trump und UN-Generalsekretär António Guterres, Wikipedia)

Es wurde bereits im Vorfeld darüber diskutiert, ob dieser Schritt getan wird oder nicht. Nun ist es amtlich: am Dienstag, den 19. Juni 2018, wurde bekannt gegeben, dass die USA den Menschenrechtsrat der Vereinten Nationen verlassen.

„Wir tun diesen Schritt, weil unsere Verpflichtungen uns nicht erlauben, Teil einer scheinheiligen und sich selbst dienenden Organisation zu bleiben, die aus den Menschenrechten einen Gegenstand der Verhöhnung macht.“, begründete Botschafterin Haley die Entscheidung. Außerdem sei der Rat chronisch voreingenommen gegen Israel.1

Prüfen wir diese Vorwürfe: I. Pyromanen als Brandschutzbeauftragte?

Zu den aktuellen Mitgliedsstaaten des UN-Menschenrechtsrates zählen Afghanistan, Angola, China, Kuba, Kongo, Ägypten, Irak, Pakistan, Katar, Ruanda, Saudi-Arabien und die Vereinigten Arabischen Emirate.2

53 Prozent der aktuell dem Rat angehörenden Staaten werden von der Organisation Freedom House als politisch teilweise oder gänzlich unfrei eingestuft.

Schon auf den ersten Blick sieht man: hier sitzen wahrlich ausgewiesene Menschenrechtsexperten zusammen. Seien es die Herrscher von Katar, die zu den Sponsoren des islamischen Terrorismus zählen, seien es die Saudis mit ihrer religiös fundierten Autokratie, die zwar unter dem angehenden König, Kronprinz Mohammad bin Salman, in gewissem Umfang modernisiert wird, aber politisch Unerwünschte weiterhin verfolgen und unterdrücken lässt.3 Auch Pakistan und Ruanda kennen sich mit Humanität und Freiheitlichkeit ähnlich gut aus und sind geradezu prädestiniert, über die Einhaltung solcher Werte zu wachen!

(Kronprinz Mohammad bin Salman, der zukünftige König von Saudi-Arabien, Wikipedia)

Ganz besonders vorbildlich ist es, wie die islamisch dominierten Länder mit Frauen, Homosexuellen und Nicht-Muslimen umgehen.

Dem Rat gehören auch demokratische Staaten an, aber bei einem großen Teil der Besetzung stockt mir doch der Atem. Und dann weiß ich nicht, ob ich lachen oder wütend sein soll.

Es hat ja schon etwas unfreiwillig Komisches, wenn notorische Menschenrechtsbrecher über den Schutz der Menschenrechte wachen sollen. Für mich sieht das eher so aus, als hätte man Pyromanen zu Brandschutzbeauftragten gemacht.

Es fehlt eigentlich nur noch, dass der Iran und Nordkorea in den Rat berufen werden, und Irans Oberster Führer Ali Khamenei könnte so etwas wie ein Ehrenpräsident werden.

II. Der Rat und seine Obsession

Der UN-Menschenrechtsrat ist der Nachfolger der im Jahr 2006 aufgelösten Menschenrechtskommission, die 1946 gegründet worden und damit eine der ältesten Institutionen der UNO gewesen war. Sie war es übrigens auch, die mit der Ausarbeitung der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte von 1948 betraut war. Doch die Kommission hatte ein großes Problem: sie war kein Gremium aus Menschenrechts-experten, sondern ein politisches Gremium, dem zudem – wie heute dem Menschenrechtsrat – zwar auch mehr oder weniger freiheitliche Staaten, aber auch Diktaturen der übelsten Sorte angehörten. 2003 schaffte es das von Muammar al-Gaddafi regierte Libyen gar, zum Vorsitzenden der Kommission gewählt zu werden.

Wie sich die Kommission über die Jahre entwickelte, fasst Florian Markl vom Nahost-Thinktank „MENA-Watch“ wie folgt zusammen: „Die Menschenrechtskommission hatte sich zu einem Organ entwickelt, in dem die schlimmsten die Menschenrechte verletzenden Regime der Welt sich gegenseitig die Mauer machten, während sie andere Staaten an den Pranger stellten –schon damals mit besonderer Vorliebe Israel.“4

Die Zustände wurden so schlimm, dass sogar der damalige UN-Generalsekretär Kofi Annan sich zu Wort meldete:

„Die Fähigkeit der [Menschenrechts-]Kommission zur Wahrung ihrer Aufgaben wird jedoch durch schwindende Glaubwürdigkeit und abnehmende Professionalität immer stärker untergraben. Insbesondere haben sich Staaten mit der Absicht um die Mitgliedschaft in der Kommission beworben, nicht etwa um Menschenrechte zu stärken, sondern sich vor Kritik zu schützen oder an Anderen Kritik zu üben. Somit ist ein Glaubwürdigkeitsdefizit entstanden, das den Ruf des Systems der Vereinten Nationen insgesamt überschattet.“ 5

(Kofi Annan, von Januar 1997 bis Dezember 2006 Generalsekretär der Vereinten Nationen, Wikipedia)

Und wie sieht es heute bei der Nachfolgeorganisation aus? Wie macht sich dieser Rat, der dabei helfen sollte, das Glaubwürdigkeitsproblem der UNO zu lösen?

Seit seiner Gründung im Jahr 2006 bis zum August 2015 hat der UN-Menschenrechtsrat 62 Verurteilungen Israels ausgesprochen – mehr als gegen alle anderen Staaten der Welt zusammen! Andere erhielten zusammen nur 55.6

Sehr anschaulich hat die Organisation UN Watch zusammengefasst, wie dieser so genannte Menschenrechtsrat im Vergleich zur einzigen Demokratie des Nahen Ostens mit aktuell existierenden Diktaturen und Menschenrechtsbrechern verschiedener Couleur umgeht:

Volksrepublik China: Keine Verurteilung

Afghanistan: Keine Verurteilung

Kuba: Keine Verurteilung

Kongo: Keine Verurteilung

Venezuela: Keine Verurteilung

Iran: Gerade mal fünf Verurteilungen (Iran hat aktuell die höchste Hinrichtungsquote der Welt7 und ist ein staatlicher Sponsor des Terrorismus, der Organisationen wie die Hamas und die Hisbollah sowie diverse schiitische Milizen im Irak, in Syrien und im Jemen mit Geld und Waffen versorgt8, der überdies auch mit dem Terrornetzwerk Al-Qaida kooperiert.9)

Saudi-Arabien: Keine Verurteilung

Syrien: Gerade mal siebzehn Verurteilungen (Im Krieg seit 2011 sind bereits über 500.000 Menschen getötet worden. Über 10 Millionen Syrer sind zu Flüchtlingen geworden. Ein Teil der Verbrechen, die im Lauf dieses Krieges begangen worden, gehen auf das Konto von Rebellen und sunnitischen Dschihadisten, aber auch das Assad-Regime hat grausame Dinge getan: Menschen ausgehungert, tot gefoltert, mit Giftgas und Fassbomben angegriffen und ohne Rücksicht auf Zivilisten Krieg geführt.10 Und trotzdem genossen die Ereignisse in diesem zerstörten Land so mangelhafte Aufmerksamkeit.)

(Opfer des Syrien-Krieges / Aus der „Caesar“-Kollektion; Yahoo News)

Mauretanien: Keine Verurteilung (Obwohl in Mauretanien bis heute Sklaverei existiert! Menschen als Ware zu halten, dürfte wohl eine der schlimmsten Menschenrechtsverletzungen überhaupt darstellen. Wo bleibt der so genannte Menschenrechtsrat?! Auf der Welt gibt es heute ungefähr 30 Millionen Sklaven, die meisten davon in Afrika, in Mauretanien etwa 150.000.11 Ganz nebenbei bemerkt: wo ist eigentlich der Aufschrei der links-grünen Gutmenschen?! Ach, ich vergaß: die sind zu sehr damit beschäftigt, den bösen, bösen Westen zu verteufeln, obwohl es der Westen war, der als erster die Sklaverei abgeschafft hat, obwohl selbst in der Hochzeit der westlichen Sklaverei nur ca. 1,4 Prozent der weißen Amerikaner Sklaven besessen haben.12 Sich immer wieder auf diese Vergangenheit zu stürzen, ist halt wichtiger, als sich um die Gegenwart zu kümmern.)

Türkei: Keine Verurteilung (Dabei hatte in diesem Land unter Erdogans Herrschaft die Entwicklung in Richtung Diktatur schon vor 2015 begonnen!13)

Nordkorea: Gerade mal acht Verurteilungen (Dabei ist das stalinistische Nordkorea aktuell die wohl schlimmste Diktatur auf diesem Planeten, die ihr eigenes Volk als Geisel hält, die die totalitäre Kontrolle über Menschen in einem beängstigenden Ausmaß perfektioniert hat, die Konzentrationslager für Dissidenten betreibt, die Menschen hat foltern und verhungern lassen. Die Zahl der Inhaftierten mag gesunken sein, aber nach aktuellem Kenntnisstand existieren die Lager immer noch.14)

(Militärparade in Nordkoreas Hauptstadt Pjöngjang zu Ehren des Regimes)

Katar: Keine Verurteilungen (Obwohl das Land, ähnlich wie Saudi-Arabien, in hohem Maße für die Förderung des Dschihadismus mitverantwortlich ist15; von der politischen Unfreiheit mal ganz abgesehen)

Die Liste könnte lange weiter gehen, aber der Leser erkennt wahrscheinlich schon ein Muster:

Irgendwie scheint dieser vermeintliche Menschenrechtsrat andere Prioritäten zu haben als Menschenrechte!

Und die allerhöchste Priorität hat der eine kleine jüdische Staat.

Hmmmmmm … Ein Schelm, wer Böses dabei denkt. Diese obsessive Aufmerksamkeit wird doch nichts mit der jüdischen Identität zu tun haben, oder doch?

Immerhin legt Item 7 des Statuts (Statue) des Rates sogar fest, dass er sich auf jeder seiner Sitzungen mit Israel beschäftigen muss. …

Vielleicht ist es aber auch so: Vielleicht ist Israel tatsächlich eine zig Mal schlimmere Despotie als Nordkorea, der Iran, Saudi-Arabien, China und Venezuela zusammen – und die ganze Welt außer dem UN-Menschenrechtsrat hat diesen Umstand einfach verschlafen.

All diejenigen, die das nicht mitbekommen haben, kann ich beruhigen: Ihr habt nichts verpasst.

Israel ist die einzige Demokratie des Nahen Ostens, die gewiss nicht weniger Defizite aufweist als beispielsweise die europäischen Staaten, die aber ihre nicht-jüdischen Minderheiten als gleichberechtigte Staatsbürger leben lässt und die, obwohl sie sich seit Jahrzehnten gegen Krieg und Terrorismus verteidigen muss, sich dennoch Freiheitlichkeit und Offenheit bewahrt hat. Wie viele schaffen so etwas unter solchen Umständen?

Schon im Jahr seiner Gründung wurde Israel von den arabischen Nachbarn überfallen. 1967 kam es einem bevorstehenden, vom ägyptischen Präsidenten Nasser sogar angekündigten Angriff zuvor. 1973 wurde es wieder überfallen. 1982 intervenierte es in den Libanon, um die von dort aus operierenden Terroristen zu stoppen. 2006, 2009, 2012 und 2014 ging es gegen die Terrororganisationen Hisbollah bzw. Hamas im Libanon bzw. im Gazastreifen vor, die seine Zerstörung anstreben. Bei diesen Operationen hat das israelische Militär mehr Anstrengungen unternommen als gemeinhin üblich, um zivile Opfer zu vermeiden. Die Bevölkerung wurde mit Telefonanrufen, Nachrichten im Radio, per SMS und mit Flugblättern vor bevorstehenden Angriffen gewarnt. Allerdings war es auch deshalb nicht möglich, zivile Opfer zu vermeiden, weil die Dschihadisten ihre eigenen Landsleute als menschliche Schutzschilde missbrauchen.

Die Tatsache, dass Israel Teile des Westjordanlandes noch immer unter seiner Kontrolle hält, steht im Einklang mit dem Völkerrecht. Die Resolution 242 des UN-Sicherheitsrates von 1967 berechtigt Israel dazu, bis ein gerechter und dauerhafter Friede geschlossen ist. Die meisten Palästinenser unterstehen inzwischen der Herrschaft der Palästinensischen Autonomiebehörde, die die A- und B-Gebiete des Westjordanlandes beherrscht. (Den Gazastreifen allerdings nicht, denn dort herrscht die Terrororganisation Hamas.) 2000 und 2008 wurde den Palästinensern die Errichtung eines eigenen Staates angeboten. Die israelischen Offerten beinhalteten großzügige Offerten auch in Bezug auf Ost-Jerusalem und den Tempelberg. Das Angebot von 2000 lehnte Jassir Arafat ab und brach wenige Wochen später die Zweite Intifada vom Zaun, obwohl er versprochen hatte, dem Terrorismus als Mittel der Politik zu entsagen. Das Angebot von 2008 wurde von seinem Nachfolger Mahmud Abbas zurückgewiesen. 2014 erfolgte unter Vermittlung der Obama-Administration ein weiteres Angebot, das ebenfalls abgeschmettert wurde.

In meiner Artikel-Serie über Israels Verunglimpfung habe ich das alles ausführlich mit Quellenverweisen beschrieben.

Und was die Palästina-Flüchtlingskrise angeht, darüber habe ich in meinem Artikel zum Al-Quds-Tag des iranischen Regimes vor wenigen Tagen erst geschrieben.

Im Zeitraum von 1948 bis 2007 hat Israel vornehmlich in seinen Verteidigungskriegen und bei der Terrorabwehr ca. 35.000 Araber getötet.16 (Israelis besaßen allerdings die Frechheit, in diesem Zeitraum in geringerer Zahl getötet zu werden. Ca. 16.000 waren es. Das nimmt man ihnen nachhaltig übel. Ich weiß nicht, mit wie vielen toten Juden die Israel-Hasser zufrieden wären.)

35.000 in fast sechzig Jahren – in Syrien sind 500.000 in sieben Jahren getötet worden. Aber es ist Israel, das immerzu am Pranger steht und sogar eines – das ist jetzt ein Zitat, nicht meine Meinung! – „Holocausts“ an Palästinensern bezichtigt wird.

Kein Land ist perfekt, und natürlich muss man Israel genauso wie jedes andere Land der Welt daraufhin überprüfen, ob es Menschenrechtsverletzungen gibt oder nicht. Die hat es im Laufe des Bestehens dieses Staates mit Sicherheit gegeben.

Im Lauf der Geschichte gab es selbstverständlich Dinge, die kritisiert werden müssen. Der Einsatz von Streubomben und Phosphorbomben als Rauchbomben im Libanon bzw. Gaza 2006 und 2009 ist zu nennen. Das verstieß zwar nicht gegen internationales Recht, es handelt sich auch nicht um Kriegsverbrechen, aber meines Erachtens hätten solche Waffen aufgrund der Gefahr für Zivilisten nicht eingesetzt werden dürfen. Es wurde zwar darauf geachtet, diese Waffen nur gegen Kombattanten einzusetzen, aber für meinen Geschmack ist das Gefährdungsrisiko für Außenstehende zu hoch. Andere mögen das anders sehen. Dazu gibt es ganz unterschiedliche Positionen.17

Wenn die einzige Demokratie des Nahen Ostens vom UN-Menschenrechtsrat öfter verurteilt wird als alle anderen Staaten der Welt zusammen – inklusive der schlimmsten aktuell existierenden Diktaturen – dann kann keine Rede davon sein, dass Israel nach denselben Maßstäben beurteilt wird wie andere.

Dieser Rat hat eine Obsession, und ich kann mich des Verdachts nicht erwehren, dass sie einen altbekannten Namen trägt: Antisemitismus.

(Eine passende Karikatur / Fundstelle: MENA Watch)

Ein wesentliches Merkmal des Antisemitismus ist nun mal eine krankhafte Juden-Obsession. Ein anderes ist, an Juden andere Maßstäbe anzulegen als an andere Menschen und sie immer zum Buhmann zu machen, egal was sie tun – selbst wenn sie sich verteidigen müssen.

Abgesehen davon sind die Probleme des so genannten Menschenrechtsrates schon grundsätzlicher Natur. Von Anfang an sind Konzepte von Kriterien, die erfüllt werden müssten, um überhaupt Mitglied des Rates werden zu können (etwa die Achtung von Menschenrechten im eigenen Land!), aufgeweicht und schließlich faktisch bedeutungslos geworden. Die 47 Mitglieder, die dem Rat auf drei Jahre angehören, werden auf der Basis eines Regionalschlüssels ausgewählt. Ob die Auserwählten im eigenen Land Menschenrechte achten oder mit Füßen treten, spielt im Prinzip keine Rolle.

So ist der Menschenrechtsrat binnen kurzer Zeit zu einem Forum für Diktatoren verkommen, die ihre eigenen Menschenrechtsverletzungen gegenseitig decken und stattdessen andere an den Pranger stellen. Am liebsten das Objekt ihres größten Hasses: den einen jüdischen Staat der Welt.

Damit steht der UN-Menschenrechtsrat beileibe nicht allein. Die Juden-Obsession hat auch andere Institutionen der Vereinten Nationen erfasst, etwa die UNESCO, die sich seit Jahren daran beteiligt, Israels Existenz mit plumper Geschichtsfälschung zu delegitimieren. Auch aus dieser Organisation haben die USA unter der Führung der Trump-Administration ihren Austritt erklärt. Auch das war goldrichtig!18

Und selbstverständlich sind keineswegs Länder wie der Iran oder Saudi-Arabien die schlimmsten Verletzer von Frauenrechten. Wo lebt Ihr denn? Der Judenstaat ist wieder mal hauptverantwortlich für die Unterdrückung des anderen Geschlechts! 2015 hat die für Frauenrechte zuständige UN-Kommission von 193 UN-Mitgliedsstaaten nur einen für die Verletzung von Frauenrechten verurteilt: Israel.19

Die UN-Generalversammlung verabschiedete im Jahr 1975 die berüchtigte Resolution 3379, in der der Zionismus als eine Form des Rassismus verleumdet wurde. Mit anderen Worten: Die Idee eines jüdischen Nationalstaates ist rassistisch. (Die eines arabischen Nationalstaates ist es hingegen nicht! Das versteht sich ja wohl von selbst.) Die bloße Existenz des jüdischen Staates ist also zutiefst unmoralisch und illegitim. Unterstützt wurde diese Resolution vor allem von den arabischen Staaten und der Sowjetunion.

Wenigstens wurde diese Resolution im Jahr 1991 zurückgenommen, wobei kein arabischer Staat für diese Rücknahme votierte! Sieben Jahre später bezeichnete UN-Generalsekretär Kofi Annan die Resolution rückblickend als einen „Tiefpunkt“ in der Geschichte der Vereinten Nationen.20 Zu Recht.

Das Israel- und Juden-Problem der UNO könnte man noch viel länger analysieren, aber ich will für heute mal zum Ende kommen.

Ich kann nur sagen: Die Trump-Administration handelt wieder einmal richtig. Ein Austritt der USA aus diesem unsäglichen Menschenrechtsrat war überfällig und ich wünschte, auch europäische Staaten würden diesem Beispiel folgen.

Der Rat muss grundlegend reformiert oder, wenn das nicht möglich ist, abgeschafft und durch eine Institution ersetzt werden, die wirklich der Achtung der Menschenrechte und einer neutralen, möglichst objektiven Betrachtung der Welt verpflichtet ist.

Dass der Rat reformiert werden wird, halte ich für sehr unwahrscheinlich. Umso besser, wenn ein so mächtiges Land wie die USA ein klares Zeichen gegen diese Institution setzt und nicht länger mitmacht.

Quellen:

  1. The Times of Israel, 19.6.2018: „US quits the UN’s human rights council, citing its ‘chronic bias against Israel’“ by Raphael Ahren and Agencies https://www.timesofisrael.com/us-quits-the-uns-human-rights-council-citing-its-chronic-bias-against-israel/

n-tv, 19.6.2018: „USA treten aus UN-Menschenrechtsrat aus“ https://www.n-tv.de/politik/USA-treten-aus-UN-Menschenrechtsrat-aus-article20488623.html

  1. United Nations Human Rights Council: Current Membership of the Human Rights Council, 1 January – 31 December 2018 https://www.ohchr.org/EN/HRBodies/HRC/Pages/CurrentMembers.aspx
  2. MENA Watch, 23.5.2018: „Saudi-Arabien verhaftet Frauenrechtsaktivistinnen“ https://www.mena-watch.com/saudi-arabien-verhaftet-frauenrechtsaktivistinnen/
  3. MENA Watch, 20.6.2018: „UN-Menschenrechtsrat: Warum die Europäer dem amerikanischen Beispiel folgen sollten“ von Florian Markl https://www.mena-watch.com/mena-analysen-beitraege/un-menschenrechtsrat-warum-die-europaeer-dem-amerikanischen-beispiel-folgen-sollten/
  4. ebd.
  5. UN Watch, 11.8.2015: „Updated: Chart of all UNHRC Condemnations“ https://www.unwatch.org/updated-chart-of-all-unhrc-condemnations/
  6. Welt Online, 11.4.2017: „Vollstreckung der Todesstrafe: Vier Länder verantworten 90 Prozent der Hinrichtungen“ https://www.welt.de/politik/ausland/article163606516/Vier-Laender-verantworten-90-Prozent-der-Hinrichtungen.html

MENA Watch, 15.3.2017: „Iran: 2017 bereits 140 Menschen hingerichtet“ https://www.mena-watch.com/iran-2017-bereits-140-menschen-hingerichtet/

  1. Siehe meine Artikel-Serie „Irans Mullahs: Kommt die Hybris vor dem Fall? (Hoffentlich!)“ https://www.conservo.blog/2018/06/12/irans-mullahs-kommt-die-hybris-vor-dem-fall-hoffentlich/
  2. FDD’s Long War Journal, 1.11.2017: „Analysis: CIA releases massive trove of Osama bin Laden’s files“ by Thomas Joscelyn and Bill Roggio https://www.longwarjournal.org/archives/2017/11/analysis-cia-releases-massive-trove-of-osama-bin-ladens-files.php

FDD’s Long War Journal, 23.7.2017: „State Department: Iran continues to host al Qaeda’s ‘core facilitation pipeline’“ by Thomas Joscelyn https://www.longwarjournal.org/archives/2017/07/state-department-iran-continues-to-host-al-qaedas-core-facilitation-pipeline.php

  1. Siehe z. B. meine Artikel-Serie „Baschar al-Assad: Ich muss meine Meinung ändern“ und andere Texte, u. a. „Irans Mullahs: Kommt die Hybris vor dem Fall? (Hoffentlich!)“ (Siehe oben)
  2. Los Angeles Times, 17.10.2013: „Slavery still haunts Africa, where millions remain captive“ by Robyn Dixon http://articles.latimes.com/2013/oct/17/world/la-fg-wn-slavery-africa-20131017
  3. Paul Joseph Watson: „Some Cultures Are Better Than Others“ (Veröffentlicht: 31.3.2016) https://www.youtube.com/watch?v=2JXrDwtiqQs
  4. Wikipedia: Proteste in der Türkei 2013 https://de.wikipedia.org/wiki/Proteste_in_der_T%C3%BCrkei_2013
  5. Stefan Molyneux (Freedomain Radio): „The Horrible Truth About North Korea | Michael Malice and Stefan Molyneux“ (Veröffentlicht: 25.4.2017) https://www.youtube.com/watch?v=871wCQdsANI

United Nations Commission of Inquiry on Human Rights in the Democratic People’s Republic of Korea: „Satellite images of currently existing political prison camps (kwanliso) in the Democratic People’s Republic of Korea“ (28 January 2014) https://www.ohchr.org/Documents/HRBodies/HRCouncil/CoIDPRK/Report/satellite-images/coi-dprk-satellite-images-political-prison-camps-28-jan-2014.pdf

Wikipedia: Kwalliso  https://en.wikipedia.org/wiki/Kwalliso

  1. David Andrew Weinberg: „Qatar and Terror Finance“, Part I: „Negligence“, FDD Press, December 2014 http://www.defenddemocracy.org/content/uploads/publications/Qatar_Part_I.pdf

David Andrew Weinberg: „Qatar and Terror Finance“, Part II: „Private Funders of al-Qaeda in Syria“, FDD Press, January 2017 http://www.defenddemocracy.org/content/uploads/documents/11717_Weinberg_Qatar_Report.pdf

  1. Zeit Online, 19.12.2007: „Die Weltrangliste der blutigsten Konflikte – und der Nahostkonflikt“ von Jörg Lau https://blog.zeit.de/joerglau/2007/12/19/die-weltrangliste-der-blutigsten-konflikte-und-der-nahostkonflikt_948
  2. Committee for Accuracy in Middle East Reporting in America, 1.9.2009: „Did Israel’s Use of White Phosphorus Constitute a War Crime?“ by Steven Stotsky http://www.camera.org/index.asp?x_context=2&x_outlet=118&x_article=1723

Committee for Accuracy in Middle East Reporting in America, 27.10.2006: „CAMERA Prompts Correction On “Banned” Weapons“ by Gilead Ini http://www.camera.org/article/camera-prompts-correction-on-banned-weapons/

  1. Siehe meinen Artikel „Die USA und Israel verlassen die UNESCO – Richtig so!“
  2. Fox News, 19.3.2015: „Top violator of women’s rights around the world? It’s Israel says UN“ by Anne Bayefsky http://www.foxnews.com/opinion/2015/03/19/top-violator-women-rights-around-world-it-israel-says-un.html
  3. Wikipedia: Resolution 3379 der UN-Generalversammlung  https://de.wikipedia.org/wiki/Resolution_3379_der_UN-Generalversammlung
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*) Der bekannte Blogger Adrian F. Lauber ist seit November 2017 regelmäßig Autor auf conservo.
www.conservo.wordpress.com     21.06.2018
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