(www.conservo.wordpress.com) ,
Von Peter Helmes
Um es gleich deutlich zu sagen: Es geht hier nicht darum, die (kath.) Kirche einem Generalverdacht homosexueller Inbesitznahme auszusetzen. Zu kritisieren – laut anzuklagen – ist nicht die Organisation Kirche, sondern sind Priester, die sich hinter ihrem gesegneten Amt verstecken, aber mit ihrer sexuellen Neigung (besonders junge) Gläubige mißbrauch(t)en. (Was in der gegenwärtigen Debatte interessanterweise völlig verschwiegen wird, ist die Tatsache, daß es sich bei den meisten Mißbrauchsopfern – jedenfalls in den USA – um Jungen zwischen 11 bis 17 Jahren handelt.)
In den letzten Jahren werden immer mehr und deutlicher Vorgänge bekannt (siehe Irland, USA, Chile usw.), die das wahre Ausmaß der „christlichen“ Unmoral zeigen. Zu leiden darunter haben nicht nur die Opfer, sondern auch die Gläubigen, die mit reinem Gewissen an den Altar treten.
Kurz, die katholische Kirche befindet sich weltweit in einer moralischen Krise.
Das ist keine neue Erfahrung – solche Krisen gab es in der Kirche in zweitausend Jahren immer wieder – aber es darf (endlich!) offen darüber gesprochen werden, weil es mutige Geistliche (Bischöfe) gibt, die das Problem offen ansprechen und mit der Bigotterie aufräumen.Kein Raum der entrückten Heiligkeit
Der Tenor ist erfreulich klar: Die Kirche als Organisation ist nicht sakrosankt, kein Raum der entrückten Heiligkeit, sondern eine menschlich-allzumenschliche Einrichtung, die naturgemäß Sünder beheimatet. (Diese Erkenntnis finden wir bereits bei Jesus Christus, der den Sündern die Hand reichte.)
Das aber entlastet die verfaßte Kirche nicht von einem Generalvorwurf, der angesichts des Ausmaßes der Unmoral nicht mehr verschwiegen werden darf:
Homosexuelle Netzwerke im Klerus
Es gibt offensichtlich (weltweit) ein regelrechtes Netzwerk homosexueller Priester, also eine sog. „Homo-Lobby“. Es gab und gibt nur wenige Kirchenfürsten, die bereit sind (waren), dieses Thema offenzulegen. Dazu gehört z. B. der US-amerikanische Bischof Morlino (Photo), der den Mut beweist, aufzuräumen (siehe weiter unten den Bericht des „Christlichen Forums“).
Wohlgemerkt: Es geht nicht darum, homosexuell orientierte Priester generell anzuprangern. (Die Anständigen unter ihnen werden genug unter ihrer sexuellen Neigung zu leiden haben.) Aber es geht darum, eine pädosexuelle und päderastische Lobby zu bekämpfen; denn eine solche gehört genauso wenig in die Gesellschaft wie – erst recht nicht – in die Kirche.
Borgoglio duckt sich weg – im Gegensatz zu Papst Benedikt
Bischof Morlino hat kirchliche Maßnahmen gegen Täter angekündigt und sein Kirchenvolk eindringlich aufgefordert, ihm jeden Vorfall zu melden. Damit hat dieser Oberhirte weitaus mehr Mut bewiesen als Papst Franziskus mit seinem ziemlich nebulösen Schreiben, in welchem er weder konkrete Strafen ankündigt noch das Problem der Päderasten-Lobby anspricht. Wozu dann überhaupt eine Erklärung mit allerlei Floskeln abgeben?
Papst Benedikt war hier konsequenter, denn er hatte im Jahre 2009 eine Instruktion unterschrieben, wonach Seminaristen mit dauerhaft homosexueller Orientierung nicht zum Priester geweiht werden dürfen. Es geht aber darum, daß diese vatikanische Anweisung in der Praxis auch umgesetzt wird.
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Hierzu schreibt das „Christliche Forum“, das von Felizitas Küble, Christoferus-Werk Paderborn **), verantwortet wird:
US-amerikanischer Bischof Morlino warnt vor schwul-klerikaler Subkultur in der Kirche
Von Felizitas Küble
Am 18. August veröffentlichte der katholische Bischof von Madison im US-Bundesstaat Wisconsin einen Hirtenbrief an seine Diözesanen, also an die Gläubigen seines Bistums.
Bischof Robert Morlino scheute sich dabei nicht, den Finger in die eigentliche Wunde der Missbrauchs-Skandale zu legen, der vor allem den homosexuell aktiven Teil der Priesterschaft betrifft.
Dieses brisante Thema wird auch in der weltlichen Presse gern verschwiegen, um damit „politisch korrekt“ jeder Kritik an der Schwulenlobby in und außerhalb der Kirche aus dem Weg zu gehen.
Natürlich vergreifen sich beileibe nicht alle homosexuell orientierten Kleriker an Kindern oder Heranwachsenden. Tatsache ist aber, daß die meisten Opfer priesterlicher Sextäter männliche Jugendliche sind.
Im US-amerikanischen John-Jay-Report – der bekanntesten Studie diesbezüglich – wurde bereits im Jahre 2002 festgestellt, daß 81% der Geschädigten männlich sind; die meisten Opfer sind zwischen 11 und 17 Jahre alt.
Es geht also ersichtlich um ein Problem homosexueller Seilschaften im Klerus bis hinauf zu Bischöfen und Kardinälen.
Wir haben dieses heiße Eisen im CHRISTLICHEN FORUM bereits vor sechs Jahren ausführlich ausgebreitet, indem wir einen Artikel des Priesters und Professors Dr. Dariusz Oko veröffentlichten, der zuvor in der konservativen Zeitschrift THEOLOGISCHES erschienen war: https://charismatismus.wordpress.com/2012/11/10/gibt-es-eine-verstarkte-einflusnahme-homosexueller-seilschaften-im-katholischen-klerus/
Zurück zu Bischof Morlino, der dieses Thema ebenfalls mutig anzupacken wagt, weshalb homosexuelle Funktionäre schon im Vorjahr seinen Rücktritt forderten. Unsere deutsch-amerikanische Autorin Dr. Edith Breburda hatte im CHRISTLICHEN FORUM darüber berichtet: https://charismatismus.wordpress.com/2017/10/31/homo-aktivisten-in-den-usa-fordern-den-ruecktritt-von-bischof-morlino/
„Wir haben uns geweigert, Sünde als Sünde zu bezeichnen“
In einem am 18. August 2018 veröffentlichen Hirtenbrief hat der Würdenträger mit deutlichen Worten auf die aktuellen Skandale reagiert und sich eindringlich an sein Kirchenvolk gewandt.
Während die Mißbrauchs-Krise ansonsten allzu gerne auf den einfachen Klerus abgeschoben wird, hat dieser mutige Oberhirte in seiner Auflistung mit seinen bischöflichen Amtsbrüdern begonnen, indem er gleich eingangs die „sexuellen Sünden von Bischöfen, Priestern und sogar Kardinälen“ erwähnt.
Noch mehr Tapferkeit beweist er mit seiner Klarstellung, daß es speziell eine homosexuelle Subkultur in der Kirche sei, die großen Schaden angerichtet habe:
„Zu lange haben wir die Realität der Sünde verharmlost – wir haben uns geweigert, eine Sünde als Sünde zu bezeichnen – und wir haben die Sünde im Namen einer falschen Vorstellung von Barmherzigkeit entschuldigt. In unseren Bemühungen, der Welt gegenüber offen zu sein, sind wir allzu bereit, den Weg, die Wahrheit und das Leben zu verlassen.“
Der Bischof schreibt weiter, er sei wegen seiner Lektüre von Berichten und Studien über die Mißbrauchsfälle in der Kirche „krank gewesen“. Doch viel schlimmer ergehe es den Opfern, die ihr Leiden „jahrelang durchlebt“ hätten:
„Für sie sind das keine Geschichten, es sind erfahrene Wirklichkeiten. Zu ihnen wende ich mich hin und sage erneut: Es tut mir leid, was du erlitten hast und was du weiterhin in deinem Geist und in deinem Herzen erleidest.“
Er fügt hinzu: „In den konkreten Situationen sprechen wir von abweichenden sexuellen – fast ausschließlich homosexuellen – Handlungen von Geistlichen. Wir sprechen auch über homosexuelle Vorgänge und Misshandlungen durch Priester, Bischöfe und Kardinäle gegen Seminaristen und junge Priester. Es geht um Handlungen, die nicht nur die heiligen Versprechen verletzen, also Sakrilegien sind, sondern die auch das natürliche Sittengesetz, das für alle gilt, verletzen. Etwas anderes zu sagen wäre betrügerisch und würde das Problem nur weiter ignorieren.“
Der Bischof stellt zudem klar:
„Es ist an der Zeit, ehrlich zu sein und nicht in die Falle zu gehen und Probleme nur je nachdem zu analysieren, was die Gesellschaft für akzeptabel oder inakzeptabel hält. Das ignoriert die Tatsache, dass die Kirche niemals etwas davon gebilligt hat – weder den Missbrauch von Kindern, noch den Gebrauch der eigenen Sexualität außerhalb der Ehe noch Sünden der Homosexualität, noch das Eindringen von Klerikern in intime sexuelle Beziehungen überhaupt, noch der Missbrauch und Zwang durch Personen mit Amtsautorität.“
„Homosexuelle Subkultur richtet Verwüstungen an“
Sodann geht es um die Lehre der Kirche, wonach die bloße Neigung zum gleichen Geschlecht zwar objektiv ungeordnet, aber noch nicht persönlich sündhaft ist, sexuelles Verhalten aber sehr wohl.
Papst Benedikt hat am 31. August 2005 eine Instruktion angeordnet, die verfügte, daß Seminaristen mit einer konstant homosexuellen Orientierung nicht zur Priesterweihe zugelassen werden dürfen, weil sie für dieses Amt in der Kirche nicht geeignet seien. (Quelle: http://www.vatican.va/roman_curia/congregations/ccatheduc/documents/rc_con_ccatheduc_doc_20051104_istruzione_ge.html)
In der vatikanischen Verlautbarung heißt es, daß „die Kirche – bei aller Achtung der betroffenen Personen – jene nicht für das Priesterseminar und zu den heiligen Weihen zulassen kann, die Homosexualität praktizieren, tiefsitzende homosexuelle Tendenzen haben oder eine sogenannte homosexuelle Kultur unterstützen….Die negativen Folgen, die aus der Weihe von Personen mit tiefsitzenden homosexuellen Tendenzen erwachsen können, sind nicht zu übersehen.“
Bischof Morlino erklärt zu diesem Aspekt:
„Es ist an der Zeit, zuzugeben, dass es innerhalb der Hierarchie der katholischen Kirche eine homosexuelle Subkultur gibt, die im Weinberg des Herrn große Verwüstungen anrichtet. Die Lehre der Kirche zeigt deutlich, dass die homosexuelle Neigung an sich zwar nicht sündhaft ist, aber sie ist in sich selbst so ungeordnet, dass ein Mann, der von ihr dauerhaft geprägt wird, nicht zum Priestertum befähigt ist.“
Morlino schreibt an die Priesteranwärter seiner Diözese, dass sie ihn sofort über sexuellen Missbrauch, Zwang oder sexuelle Unmoral informieren sollten, die sie erfahren oder erleben könnten: „Ich werde die Sache schnell und energisch angehen.“
„Wir müssen Rechenschaft ablegen“
Er ruft auch die Priester und Gläubigen seines Bistums auf, ihn über Mißbrauch oder sexuelle Unmoral zu informieren, die ihnen bekannt wird. Er werde die Täter „zur Rechenschaft ziehen“.
Der Bischof bittet das Kirchenvolk, „dazu beizutragen, dass wir den zivilen Autoritäten, den Gläubigen in den Kirchenbänken und dem allmächtigen Gott Rechenschaft ablegen, nicht nur um Kinder und Jugendliche vor sexuellen Räubern in der Kirche zu schützen, sondern auch unsere Seminaristen, Studenten und alle Gläubigen.“
Der Würdenträger beendet seinen Hirtenbrief mit einem Aufruf zur Klarheit, zur Heiligkeit und zum Gebet:
„Mehr als alles andere müssen wir als Kirche aufhören, Sünde und Böses zu akzeptieren. Wir müssen Sünde aus unserem eigenen Leben austreiben und der Heiligkeit zulaufen.
Wir müssen uns weigern, im Angesicht der Sünde und des Bösen in unseren Familien und Gemeinschaften zu schweigen, und wir müssen von unseren Pastoren – einschließlich mir selbst – verlangen, dass sie Tag für Tag selbst um Heiligkeit ringen.
Wir müssen dies immer mit liebevollem Respekt für den Einzelnen tun, aber mit einem klaren Verständnis, dass wahre Liebe niemals ohne Wahrheit existieren kann.“
Bischof Morlino fügt hinzu, dass er eine öffentliche hl. Messe für die Wiedergutmachung in der Diözese abhalten werde und er erklärt, daß er am 19., 21. und 22. September fasten wolle als Bußakt für die begangenen Sünden und Verbrechen von Priestern und Bischöfen. Er lädt alle Gläubigen dazu ein, sich ihm anzuschließen.
Leider ist die jüngste Erklärung von Papst Franziskus weitaus verschwommener als das klare Hirtenwort von Bischof Morlino. Weder kündigt der Pontifex konkrete Strafmaßnahmen an noch erwähnt er die homosexuelle Päderasten-Problematik.