Hinter AfD: SPD NUR NOCH AUF PLATZ DREI – Das Ende ist nah(-les)

(www.conservo.wordpress.com)

Von Peter Helmes

Saftlos, kraftlos, ratlos

Arme Genossen! Da haben sie gerade erst mit einiger Mühe die Juso-Oma Andrea nach vorne geschoben, frisch geschminkt und staatstragend gestylt – und es hat nichts genützt. Im Keller ist es halt dunkel, da sieht man nicht mal Schatten.

Die „Grand Old Party“ – gegründet 1863, also jetzt 145 Jahre alt – ist nur noch ein Schatten ihrer selbst. Zählte sie noch vor wenigen Jahrzehnten fast 1 Million Genossen, hat sich die Mitgliederzahl‎ inzwischen halbiert: ‎auf 457.700 (Stand: 31. März 2018).

Klar, die „Sozis“ – wie sie von politischen Gegnern gerne gerufen werden – sind stolz darauf, älteste und traditionsreichste Partei Deutschlands zu sein und vier politische Systeme überdauert zu haben. 1875, im Kaiserreich, wurde sie als Zusammenschluss des von Ferdinand Lassalle 1863 begründeten Allgemeinen Deutschen Arbeitervereins (ADAV) mit der sechs Jahre später gebildeten, von August Bebel und Wilhelm Liebknecht angeführten Sozialdemokratischen Arbeiterpartei (SDAP) gegründet. (Ihren heutigen Namen “Sozialdemokratische Partei Deutschlands” – SPD – trägt sie seit 1890.)

Die Partei hat in ihrer langen Geschichte Höhen und Tiefen durchlebt, sich Verdienste erworben, aber auch wieder aufs Spiel gesetzt. Anhand der Geschichte der letzten zwei, drei Jahrzehnte wird der Niedergang einer einst stolzen und vaterländischen Partei sichtbar. Friedrich Ebert, Kurt Schumacher, Georg Leber, Helmut Schmidt …ja selbst Willy Brandt waren und sind erst recht auch heute noch die „großen Namen“ der SPD, die zutiefst – wenn auch nicht immer erfolgreich – für Anstand, Würde und soziale Gerechtigkeit standen.

Ihre Epigonen vom Schlage eines Oskar Lafontaine, eines Rudolf Scharping, eines „Königs“ Kurt Beck oder wie sie alle hießen – wer kennt die Zahlen, nennt die Namen der Nachfolger der sozialdemokratischen Urgesteine? – letztlich bis hin zu „Siggi“ Gabriel und Martin Schulz, hatten weder Größe noch Format und mitnichten Fortune in ihrem zu groß geratenen Amtsanzug, aber verstrickten sich nur zu gerne in Diadochenkämpfe.

So (ver)sank die SPD in immer tiefere Abgründe – und nahm Abschied vom Vaterland der Deutschen, das nach Willy Brandts innigstem Wunsch gerade erst „zusammengewachsen war, weil es zusammen gehört…“ Doch seit den Zeiten Willy Brandts kam sie nie mehr in ruhige Fahrwasser. (Und nicht zu vergessen: Auch der „Hl. Willy“ wurde von den Seinen weiland aus dem Amt gemobbt.)

Angefangen hatte der rapide Ansehensverlust der SPD mit Gerhard Schröder, einem zwar von willfährigen Medien viel zu hochgeschriebenen, aber politisch und moralisch fragwürdigen Genossen. Die rapide Schwindsucht und die fehlende Parteitreue der SPD-Granden der letzten Jahre werden besonders deutlich, wenn man sich die Amtszeiten der SPD-Vorsitzenden nach 1990 anschaut und mit denen der Vorsitzenden vor 1990 vergleicht:

Vorsitzende der SPD in Westdeutschland 1946–1990

Kurt Schumacher        1946-1952     ( 6 Amtsjahre)

Erich Ollenhauer         1952-1963     (11 Amtsjahre)

Willy Brandt                 1964-1987     (23 Amtsjahre)

Hans-Jochen Vogel     1987-1991     ( 4 Amtsjahre)

Danach begann die Zeit der innerparteilichen Intrigen und demzufolge nur noch kurz amtierender Vorsitzender:

Rudolf Scharping        1993–1995

Oskar Lafontaine         1995–1999

Gerhard Schröder        1999–2004

Franz Müntefering       2004–2005

Matthias  Platzeck        2005–2006

Kurt Beck                       2006–2008

Franz Müntefering      2008–2009

Sigmar Gabriel             2009–2017

Martin Schulz (März)  2017–2018

Andrea Nahles seit      April 2018

4 Vorsitzende in 46 Jahren, 11 Vorsitzende in 26 Jahren!

Um es auf den Punkt zu bringen:

In den ersten 46 Jahren dieser Republik hatte die SPD 4 Vorsitzende (1945 bis 1991). Seit 1991, also seit 26 Jahren oder gerade ´mal in der Hälfte der ersten Zeit, hat die SPD zehn Vorsitzende verschlissen, zum Teil vom Hof gejagt wie räudige Hunde oder zum Abdanken getrieben. „Sic transit gloria mundi!“ (So vergeht der Ruhm der Welt.)

Das Ende ist nahe

Soeben veröffentlichte die DPA in kollegialem Mit-Trauerton das Ergebnis einer neuen bundesweiten Umfrage:

„Es ist der nächste Schock für die Sozialdemokraten: Die SPD liegt in einer bundesweiten Umfrage nur noch auf dem dritten Platz – hinter der AfD. 

Die SPD ist in einer Umfrage des Meinungsforschungsinstituts INSA in der Wählergunst hinter die AfD auf den dritten Platz zurückgefallen. Sie rutschte um einen halben Prozentpunkt auf 16 Prozent, wie die “Bild”-Zeitung als Auftraggeberin der Umfrage mitteilte.

Die AfD verbesserte sich demnach gegenüber der Vorwoche um einen halben Punkt auf 17 Prozent. Stärkste Partei blieb die Union mit 28,5 Prozent und ebenfalls einem halben Punkt Zuwachs. Die Grünen verharrten bei 13,5 Prozent. Die FDP rangierte bei 9,5 Prozent (minus 0,5), die Linke bei 10 Prozent (minus 0,5).

“Die Stellung der SPD als zweitstärkste politische Kraft im Bund ist in Gefahr”, sagte Insa-Chef Hermann Binkert. “Je länger Union und SPD zusammen regieren, umso unwahrscheinlicher wird es, dass sie bei Wahlen noch eine parlamentarische Mehrheit erzielen.” 

Bei anderen Umfrageinstituten lag die SPD zuvor noch knapp vor der AfD. Das INSA-Institut befragte vom 31. August bis 3. September 2069 Bürger. Die Fehlertoleranz wurde nicht angegeben, lag bei früheren INSA-Umfragen aber in etwa bei plus/minus 1,5 bis 2,5 Prozentpunkten. Das ist relevant, weil bei Verschiebungen von einem halben Prozentpunkt die Reihenfolge von SPD und AfD auch anders aussehen könnte.“ (Quelle: t-online, 4.9.18)

Hochmut und Fall

Besonders betroffen macht die SPD gewiß, daß sie ausgerechnet von der von ihr mit Häme und blinder Wut bekämpften AfD überrundet wurde. Dazu hält der Volksmund eine passende Erklärung bereit: “Hochmut kommt vor dem Fall“. Hätte die SPD doch besser mal auf das Volk gehört! Nun fällt sie tief – eine Kleinpartei auf der „Höhe“ von FDP, Grünen und Linke.

www.conservo.wordpress.com      4.9.2018
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