Kinderträume – zwischen St. Barbara und St. Nikolaus

Von Michael Dunkel

*

Zu Barbara gab es morgens Süßes im Schuh

an Nikolaus auch einen ganzen Teller dazu,

mit Nüssen, Äpfeln und Mandarinen,

Spritzgebäck und Schokorosinen.

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Wenn man brav und artig war

lag daneben noch ein Schal, mit Handschuhen

von Oma gestrickt, damit man beim Schlitten fahren,

nicht die Finger blau gefroren hatte.

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Am Abend wurden am Adventskranz die Kerzen angesteckt

und wir sangen gemeinsam die Lieder,

welche in uns die heilige Zeit erweckt,

die von Hoffnung erzählte und von rieselndem Schnee.

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Jeden Tag wurde ein Türchen im Kalender geöffnet,

gefüllt mit Keks oder Schokostücken

und dahinter konnten wir eine Zahl erblicken,

die uns zeigte, wieviele Tage

bis zum Heiligen Abend wir noch warten mussten.

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Es war wohl meine schönste Zeit, zwar auch geprägt

durch manches Leid, was so die Kinder halt erfahren,

doch welche Liebe und Wärme entstand,

wenn die Oma meine Sorgen verstand,

wenn die Eltern sich mühten, mir die Wünsche zu erfüllen,

dann kann ich mit Glück auch heute behaupten,

meine Kindheit war Liebe in Freiheit gelebt.

www.conservo.wordpress.com     5.12.2019
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