Unfaßbar: Kurt Beck wieder Vorsitzender der Friedrich-Ebert-Stiftung

BeckDer Mann mit den dicksten Pleiten am Bein, der gescheiterte ehemalige rheinland-pfälzische Ministerpräsident Kurt Beck, ist soeben in seinem Amt als Vorsitzender der SPD-nahen Friedrich-Ebert-Stiftung wiedergewählt worden – ein pikfeines Austragspöstchen notabene! Beck trägt die Verantwortung für unglaubliche Investitionsskandale in seinem Land, darunter die Pleite am Nürburgring, ein pleitegegangenes, aber von Beck gefördertes Luxushotel in Bad Bergzabern, der Niedergang des Flughafens Hahn, der Matchboxflughafen Zweibrücken, und, und, und. (Wir hatten mehrfach über Einzelheiten berichtet.)Ebert

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Es ging zu wie in einem Casino. Die (staatlichen, nicht etwa die eigenen) Einsätze wuchsen Tag für Tag, die Kugel rollte, bis der Croupier Pleitier sagte: „Rien ne va plus!“ Oder sollte man meinen, es handelte sich um ein Pokerspiel? Ginge auch: Beck als Hochpokerer, aber mit miesem Blatt, das er versehentlich für einen Royal Flash hielt, so daß er von den (abgebrühteren) Pokerspielern leicht über den Tisch gezogen werden konnte. (Erinnern Sie sich noch an den „guten Onkel aus Amerika“, der mit dem Geldsack von Übersee unterwegs war, Mainz aber nie erreichte? – Der Mann war nämlich eine Geistergestalt, ein Hirngespinst.) Beck´s Karten stachen nicht, und als die letzten Würfel gefallen waren, ging das Licht aus – und Beck eins auf: Der Herrscher der Rhein- und Wein-Provinz stand da, ohne Kleider. König Kurt war nackt.

Doch so einer gibt nicht auf. Jetzt drehte er kräftig am (Wind-)Rad und verspargelte das schöne Rheinland, die Eifel und die Pfalz. Daß da die Profiteure wieder wo ganz anders sitzen, aber der Steuerzahler die Zeche blecht, merkte Beck wohl auch nicht. Natur- und Umweltschutz? Steht im SPD-Programm. Das reicht.

Gleichgültigkeit oder Geltungssucht, Großmannsgehabe, Profilneurose – solche und ähnliche Vokabeln muß sich Beck um die Ohren schlagen lassen. Nun mußten die Rheinland-Pfälzer auch noch tatenlos zusehen, wie ihr einstiges Motorsport-Juwel, der Nürburgring, nach abenteuerlichen Finanzierungsvolten in die Hände eines russischen Investors fiel – was die Landesregierung ausdrücklich für ausgeschlossen erklärt hatte. Zur Rechenschaft gezogen wurde lediglich der ehemalige Finanzminister Deubel. Beck kam fein aus der Sache raus, die den Steuerzahler immerhin eine halbe Milliarde Euro gekostet hat.

Die SPD setzt mit der Wiederwahl Becks bei der Ebert-Stiftung dem Ganzen nicht nur die Krone auf, sondern will, wie Nachfolgerin Malu Dreyer ankündigte, Kurt Beck im kommenden Landtagswahlkampf wieder als „Zugpferd“ einsetzen. Das ist eine offene Verhöhnung des Wählers. Hat die SPD denn keine Moral?

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