(www.conservo.wordpress.com)
von Dr. Udo Hildenbrand
Die vor nicht allzu langer Zeit in einer katholischen Zeitschrift ernsthaft gestellte und in evangelischen und katholischen Theologenkreisen diskutierte und z. T. auch bejahte Frage, ob Mohammed als Prophet auch für die Christen anerkannt werden kann, war schon mehr als grenzwertig. Die unlängst formulierte Forderung des Kulturbeauftragten der EKD, Dr. Johann Hinrich Clausse, den Koran den Büchern des Alten und des Neuen Testamentes noch als „Drittes Testament“ hinzuzufügen, schlägt jedoch gleichsam dem theologischen Fass den Boden aus.
1.) Fragen zu unverständlichen theologischen Spekulationen
Empört fragen sich manche informierte Christen: Sind diese Forderungen das bestaunenswerte Ergebnis nach einem halben Jahrhundert „Christlich-islamischer Dialog“? Wie weit muss der Grad der Verwirrung und Verirrung in bestimmten Theologenkreisen schon fortgeschritten sein, dass man die unüberbrückbaren Gegensätze von Christentum und Islam – koste es, was es wolle – mit aller Gewalt harmonisieren will, natürlich immer zu Lasten des Christentums? Schließlich will man sich ja den Vorwurf der sogenannten Islamophobie ersparen.Dass diese Theologen die Schriften des Ersten und des Zweiten Testamentes ziemlich gut kennen, ist anzunehmen, zumindest auch in Grundzügen das Leben und Wirken Mohammeds sowie die islamische Theologie, Lehre und Geschichte. Sie können vergleichen und logische Schlüsse ziehen. Wie aber kommt man dann als christlicher Theologe auf derart schiefe Gedankenbahnen? Werden da nicht massive theologische und ethische Probleme einfach ausgeblendet, der eigene christliche Glaube erst anbiedernd relativiert und dann schlussendlich verraten?
Wird mit dieser mehr als problematischen theologischen Verkleisterung nicht zugleich auch eine weitere Bresche für den von christlichen Theologen evozierten Selbst-Islamisierungs-Prozess geschlagen? Oder wollen sich da einige von ihnen mit ihrem theologischen Konstrukt wichtig und bedeutsam machen? Dabei stellt sich auch die bedrückende Frage: Sind manche von ihnen in ihrer Islamtrunkenheit insgeheim gar schon zur Religion Mohammeds konvertiert?
Und was ist vom Schweigen der Kirchenleitungen und der Fachtheologen zu jenen Äußerungen zu halten, die – entgegen der kirchlichen Lehre – Mohammed als Propheten anerkennen und jetzt noch den Koran als „Drittes Testament“ der Bibel hinzufügen möchten?
Besorgt fragt man sich weiter: Welche fatalen Auswirkungen haben diese obskuren islamophilen Vorstellungen auf die ohnehin derzeit immer mehr um sich greifende Glaubensunsicherheit und Orientierungslosigkeit vieler Christen, die sich allzu häufig auch aus Verärgerung und Enttäuschung zum Austritt aus ihrer Glaubensgemeinschaft gezwungen sehen? Nicht selten dürfte auch der nach ihrer Meinung viel zu blauäugige, unkritische Umgang vieler kirchlicher Verantwortungsträger mit der Islam-Problematik der ausschlaggebende Grund für ihren Austritt sein.
Zusammen mit den kirchlichen Verantwortungsträgern auf allen Ebenen sollten diese Theologen sich einmal selbstkritisch fragen: Ist es nicht höchste Zeit, in unseren Veröffentlichungen und Dialogforen diese nutzlosen und für viele Menschen verwirrenden theologischen Spekulationen einfach zu unterlassen? Sollten sie nicht dafür jene schwerwiegenden ethischen und gesellschaftlichen Probleme ernsthaft und mutig in den Blick nehmen und reflektieren, die durch die islamische Doktrin verursacht werden und zu erheblichen und ständig steigenden gesellschaftlichen Spannungen beitragen? Es sind jene Probleme, die in den vorliegenden Ausführungen zumindest teilweise noch angedeutet werden.
Schließlich wäre auch nach den Empfindungen und Gefühlen bei jenen Hundertausenden Christen zu fragen, die in islamisch dominierten Ländern von Muslimen drangsaliert, diskriminiert und verfolgt, sogar mit dem Tod bedroht werden. Was wird wohl in ihnen ausgelöst, wenn sie von christlichen Theologen hören, die im fernen, derzeit noch einigermaßen sicheren und wohlsituierten Europa solchen ominösen Gedankengängen nachgehen, wie: „Der islamische Prophet Mohammed als Prophet auch für Christen“ oder „Der Koran als Drittes Testament der Bibel“ – gleichzeitig aber über ihre existentielle Not weitgehend den Mantel des Schweigens legen?
In den nachfolgenden Ausführungen sollen diese beiden hier angezeigten Problemthemen (Mohammed als Prophet für Christen/ Koran als drittes Testament) ansatzhaft beleuchtet werden.
2.) Jesus Christus: Gottes Sohn, Abschluss und Höhepunkt der Offenbarung
In Anlehnung an den Hebräerbrief verkündet die christliche Lehre, dass mit Jesus Christus die Offenbarung Gottes endgültig und unüberbietbar abgeschlossen ist und keine neue öffentliche Offenbarung mehr vor der Wiederkunft Christi zu erwarten ist:
„Viele Male und auf vielerlei Weise hat Gott einst zu den Vätern gesprochen durch die Propheten. In dieser Endzeit aber hat er zu uns Sohn gesprochen durch seinen Sohn …“ (Hebräer 1,1f).
Diese Endzeit hat nach christlicher Überzeugung mit der Menschwerdung Gottes in Jesus Christus begonnen. In den Jahrhunderten zuvor hatte Gott auf vielfältige Weise zu den Menschen gesprochen. Jesus ist somit sein letztes Wort (vgl. Hebräer 1,1f). Es hat unser menschliches „Fleisch“ angenommen, d.h. es ist Mensch geworden ist (vgl. Johannes 1,14). Dabei ist das menschgewordene Wort das Wort Gottes schlechthin, in das sich der unsichtbare Gott selbst gleichsam ganz hineinbegeben hat und sich in ihm unverfälscht und in Wahrheit ausspricht. Und Jesus Christus als das fleischgewordene Wort Gottes ist der „Urheber und Vollender unseres Glaubens“ (Hebräer 12,2).
Nach dem Neuen Testament sind in Jesus Christus zugleich die Vorhersagen des Alten Testaments erfüllt. So sagt Jesus von sich selbst:
„Denkt nicht, ich sei gekommen, um das Gesetz und die Propheten aufzuheben. Ich bin nicht gekommen, um aufzuheben, sondern zu erfüllen“ (Matthäus 5,17).
Er vollendete das Heilswerk, das ihm der Vater aufgetragen hatte (vgl. Johannes 5,36).
Somit sind mit dem menschgewordenen Gottessohn die altbundlichen Offenbarungen zu einem „nicht mehr überbietbaren Höhepunkt gekommen“ (Karl Rahner). Zugleich wurde auch die Heilssendung der alttestamentlichen Propheten mit Jesus Christus abgeschlossen und in ihm vollkommen erfüllt und zwar
„… durch Worte und Werke, durch Zeichen und Wunder, vor allem auch durch seinen Tod und seine herrliche Auferstehung von den Toten und durch die Sendung des Geistes der Wahrheit …“ (II. Vatikanisches Konzil).
.3.) Mohammed – wirklich ein Prophet auch für uns Christen?
Nach islamischem Verständnis ist jedoch Mohammed, der etwa 600 Jahre nach Christus gelebt hat, „das Siegel der Propheten“ (Sure 33,40). Unter dieser Bezeichnung glauben Muslime unter anderem, dass Mohammed das vollständige und abschließende Buch Allahs gebracht habe und zugleich der letzte Prophet in der Geschichte der Menschheit sei. Der „ewig und überall gültige“ Koran versteht sich dabei islamischerseits als wortwörtliches Diktat Gottes. Er ist in 22 Jahren entstanden und wurde nur durch einen einzigen Propheten vermittelt, nämlich durch Mohammed.
Wenn etwas erfüllt ist, bedarf es keiner weiteren Erfüllung mehr. Christliche Theologen aber, die für die Anerkennung Mohammeds als ein Prophet auch für Christen plädieren, übernehmen damit die heilsgeschichtliche Perspektive des Islams. Dieses Verhalten kann durchaus als Verrat an Jesus Christus und seiner einzigartigen Heilbedeutung und Heilsendung gewertet werden.
Denn für sie ist offensichtlich nicht Jesus Christus, in dem „die Fülle der Gott leibhaftig“ wohnt (Kolosser 2,9) und der als Sohn Gottes die letztgültige Wahrheit Gottes verkündet hat, sondern der islamische Prophet Mohammed. Jesus Christus, der von sich selbst sagt, dass er die Wahrheit selbst ist (vgl. Johannes 8,19;10,30, 14,6 18,37) wird dadurch im gleichen Zuge degradiert zu einem unter der Vielzahl von 124.000 Propheten, die es lt. Islam geben soll. In Abwandlung eines jesuanischen Wortes könnte man diesen Theologen vorhalten: Ihr könnt nicht Jesus dienen und zugleich Mohammed (vgl. Matthäus 6,24).
Am Jordan jedenfalls bezeugte die Stimme des Vaters aus dem Himmel die Gottessohnschaft und damit auch die Göttlichkeit seines menschgewordenen Sohnes mit den Worten:
„Du bist mein geliebter Sohn, an dir habe ich Gefallen gefunden“ (Markus 1,11).
Und ähnlich später auf dem Berg der Verklärung:
„Das ist mein geliebter Sohn, auf ihn sollt ihr hören“ (ebd. 9,7).
.4. )Mehr als fragwürdige Verhaltensweisen eines Propheten
Bei der Diskussion der Frage, ob Mohammed als Prophet von uns Christen anerkannt werden bzw. ob er ein Prophet für uns Christen sein kann, gewinnt man den Eindruck, als sei die Biographie und die Lehre Mohammeds, auch die durch ihn wesentlich bestimmte Geschichte des Islams völlig unbekannt oder letztlich auch einfach belanglos.
Doch nicht nur außerislamische Quellen, die ja von Vornherein verdächtig zu sein scheinen, sondern insbesondere originäre islamische berichten von Mohammeds Taten und gleicherweise ganz offen auch von seinen Untaten. Diese Quellen sind: Der Koran, der Hadith und die Sira.
Ohne an dieser Stelle alle bekannten, mehr als nur fragwürdigen Verhaltensweisen und Taten Mohammeds differenziert darstellen zu können, müsste in Beantwortung der Frage, ob Mohammed, der Stifter des Islams, ein Prophet auch für uns Christen sein könnte, grundlegend etwa auf folgende, in den islamischen Quellen belegten Fakten seiner Lebensgeschichte verwiesen werden:
– Mohammed und seine Nachfolger, die Kalifen, haben zahlreiche Kriege geführt, ursprünglich christliche Regionen kriegerisch unterworfen und zwangsislamisiert.
– Der Religionsstifter hat zwei jüdische Stämme aus Medina vertrieben und ihr Vermögen an sich gerissen, einen dritten Stamm hat er vernichtet.
– Seinem Ziehsohn hat er die Frau „ausgespannt“.
– Frauen hat er als Kriegsbeute in seinen Harem auf-genommen.
– Er hat ein sechsjähriges Mädchen geheiratet und mit ihr den Geschlechtsverkehr vollzogen, als sie neun Jahre alt war.
Insgesamt steht die Lebensführung des Stifters des Islams im denkbar schärfsten Gegensatz zum Leben und Handeln sowie auch zur Lehre Jesu Christi. In Anlehnung an die These von Michael Rhonheimer SJ „Der Islam ist die verleiblichte Antithese zum Christentum“ kann man deshalb auch mit Recht sagen, Mohammed ist die verleiblichte Antithese zu Jesus Christus.
Darüber hinaus ist eine Fülle unüberbrückbarer theologischer und ethischer Divergenzen zwischen dem Christentum und der Religion Mohammeds zu konstatieren.
Hinzu kommt: In seiner über 1400-jährigen Geschichte hat der Islam in Unterwerfungsabsicht unter die islamische Herrschaftsordnung den Glauben der Christen und anderer Religionen in vielen Regionen dieser Welt bedrängt, bekämpft, zurückgedrängt und z. T. auch nahezu vollständig ausgerottet. Es geschieht auch heute noch.
In diesem Kontext sei noch bemerkt: Es gibt unstrittig auch gute Seiten im Leben Mohammeds, wie es auch Wertvolles im Koran und in seiner Religion gibt. Aber alle diese Eigenschaften können die schwerwiegenden und ungelösten Probleme nicht aufwiegen, die vom Koran, dem Gründungsdokument des Islams, bzw. von der Religion Mohammeds seit Jahrhunderten ausgehen und das individuelle und gesellschaftliche Leben unzähliger Menschen bis auf den heutigen Tag massiv einschränken, belasten und bedrängen.
5.) Der Vorbildcharakter Mohammeds für gläubige Muslime
Für das religiöse und moralische Leben und Verhalten gläubiger Muslime hat das Leben Mohammeds mit seiner Lebensweise, seinen Gewohnheiten, auch mit seinen normsetzenden Reden eine entscheidende Vorbildfunktion und eine unverzichtbare Bedeutung.
Mohammed gilt für sie als unantastbar und wird als „vollkommener Mensch“, als „generell sündenlos“ sowie als „Modell physischer wie spiritueller Schönheit“ verehrt (Sure 33,21). Ihm ist zu gehorchen (vgl. Sure 4,80) Die kriegerischen Erfolge seiner zahlreichen Feldzüge und „Razzien“ (Beutezüge), für die er bewundert wird, wurden/werden geradezu als Zeichen seiner Erwählung betrachtet.
Gläubige Muslime wollen in ihrem Denken, Reden und Handeln Mohammed nacheifern, wie auch gläubige Christen auf diese Weise Jesus Christus nachfolgen möchten. Wenn es nun aber stimmt, dass von Vorbildern und Idolen prägende Kräfte auf ihre Verehrer ausgehen, liegen die unterschiedlichen, höchst gegensätzlichen menschlichen und religiösen Prägungen in beiden genannten Gruppen auf der Hand.
Zusammenfassend ist hier festzuhalten: Ein Prophetentum Mohammeds auch für Christen ist aus insbesondere folgenden zwei Gründen nicht zu vertreten und nicht möglich.
.a) Nach christlichem Verständnis ist der Abschluss und Höhepunkt der Prophetengeschichte nicht Mohammed, wie der Koran behauptet. Die unüberholbare Erfüllung und Vollendung der Heilssendung der alttestamentlichen Propheten ist vielmehr der menschgewordene Gottessohn Jesus Christus, dessen Gottessohnschaft wie auch dessen Kreuzestod und Auferstehung von Mohammed ausdrücklich geleugnet wird.
.b) Sowohl die Lehre als auch die mehr als fragwürdige Lebensweise Mohammeds lassen unter keinen Umständen zu, dass ein Prophetentum des Stifters der islamischen Religion auch für das Christentum relevant sein könnte.
.6.) Eine denkbare Trias: Die neue Bibel unter islamischen Vorzeichen?
Altes und das Neue Testament (AT und NT) zusammen mit dem Koran in eine neue, erweiterte Bibel zusammenzupacken, wäre so ähnlich, als würde man die UN-Menschenrechtcharta von 1948 mit der inhaltlich nahezu diametral entgegengesetzten islamischen Kairoer Menschenrechtserklärung von 1990 zu einer Broschüre vereinen und das Ganze als „Neues Menschenrecht“ deklarieren.
Diese „neue Bibel“ mit dem Koran als „Drittes Testament“ würde de facto bedeuten: Das Nebeneinander von haarsträubenden theologischen, anthropologischen und ethischen Widersprüchen sowie von unüberwindlichen inhaltlichen Gegensätzen. Und vor allem: Das NT mit seiner trinitarischen und christologischen Glaubensmitte wäre sofort inhaltlich pulverisiert – und das AT gleich mit. Denn dieses islamische „Dritte Testament“ würde sich neben dem AT und dem NT schnell zum „einzig gültigen Testament“ dieser neuen Bibel entpuppen, ganz dem islamtypischen Überlegenheits- und Dominanzstreben entsprechend.
.7.) Fragen an die christlichen Theologen
Im Kontext dieser mehr als eigenartigen „Bibel-Erweiterungsaktion“ eines evangelischen Theologen und des Versuchs auch katholischer Theologen, Mohammed, der die Göttlichkeit Christ und seine Gottessohnschaft leugnete, zum Propheten auch für Christen zu etablieren, stellen sich etwa folgende Fragen:
– Was ist eigentlich aus der Evangelischen Kirche geworden, die sich selbst „als Kirche des Wortes“, als besonders bibeltreu versteht und dabei lehrt, dass das geoffenbarte Gottes Wort der Bibel über allem steht?
.- Wie steht es mit dem theologischen Grundsatz der Reformation, der sich in die lateinischen Formel „Solus Christus“ (Christus allein) kleidet, die sich ihrerseits wiederum auf die neutestamentliche Aussage bezieht: „Einer ist Gott, Einer auch Mittler zwischen Gott und den Menschen: der Mensch Christus Jesus“ (1 Timotheus 2,5)?
.- Welche Bedeutung haben die verschiedenen Selbstaussagen Jesu für diese (auch katholischen) Theologen, in denen er seine Göttlichkeit bzw. seine Gottessohnschaft selbst bezeugt, die in der Fülle neutestamentliche Bekenntnisaussagen über ihn bestätigt werden (vgl. z. B. Johannes 1,14; 3,16; 5,18f; 5,23.26; 10,30; 12,44; 14,7; 1 Johannes 3,1-3; siehe auch oben Markus 1,11 und 9,7)?
.- Welche Relevanz hat für sie die nachfolgende Aussage des 1. Johannesbriefes 2,22-24 im Blick auf die Leugnung der Gottessohnschaft Jesu durch Mohammed bzw. durch den Koran?
„Wer ist der Lügner – wenn nicht der, der leugnet, dass Jesus der Christus ist? Das ist der Antichrist: wer den Vater und den Sohn leugnet. Wer leugnet, dass Jesus der Sohn ist, hat auch den Vater nicht; wer bekennt, dass er der Sohn ist, hat auch den Vater.”
.- Wie können diese christlichen Theologen noch die christusbezogenen Bekenntnisworte aus dem „Großen Glaubensbekenntnis von Nicäa“ glaubwürdig sprechen: „Gott von Gott, Licht vom Licht, wahrer Gott vom wahren Gott … eines Wesens mit dem Vater“?
.- Wie können sie die entsprechenden christologischen Gebete, Gesänge und Lieder der christlichen Gemeinde auf sinnvolle Weise geistlich noch mitvollziehen?
.- Welche Bedeutung haben für sie eigentlich noch jene für das Christentum alles entscheidenden Glaubenswahrheiten vom dreieinen Gott, von Jesu Kreuzestod und Auferstehung, Glaubenswahrheiten also, die von den Muslimen geleugnet und als zu bekämpfender Irrglaube bezeichnet werden?
.- Jeder vernunftbegabte Mensch weiß: Die Wahrheit ist unteilbar. Letztlich gibt es nur eine Wahrheit, auch wenn Menschen an unterschiedliche „Wahrheiten“ glauben können. Welcher Wahrheit wollen nun diese christlichen Theologen mit ihren Vorschlägen folgen, welche bezeugen,
jene, die Jesus von Nazareth, oder jene, die Mohammed verkündet hat?
.- Entbehrt es nicht auch jeglicher Logik, dass sich ein und derselbe Gott in so widersprüchlicher Weise geoffenbart hat, dass er sich nämlich sowohl in Jesus Christus, danach noch in Mohammed geoffenbart haben soll?
.- Steht nicht der „ewige, zeitlos und überall auf der Welt gültige Koran“ und das islamische Verständnis von Welt und Mensch konträr zur christlichen Botschaft?
.- Gibt es nicht die Fülle von Unvereinbarkeiten zwischen unserer freiheitlich-demokratischen Grundordnung mit der Religion Mohammeds?
.- Haben diese Theologen bei ihrem Spekulieren eigentlich vergessen, dass der Islam nicht nur eine Religion, sondern zugleich auch ein geschlossenes politisches und ideologisches Herrschaftssystem mit dem Konzept der Weltbeherrschung ist?
.8.) Ein Blick in die islamische Welt
Ein Blick in bestimmte islamisch dominierte Länder wie z. B. Saudi-Arabien, in denen es höchst gefährlich ist, eine Bibel und andere christliche Symbole in der Öffentlichkeit zu zeigen, müsste eigentlich schon genügen, hinter diesen zeitvergeudenden Spekulationen „Mohammed als christlicher Prophet“ und „Der Koran als Drittes Testament“ mehrere dicke Fragezeichen zu setzen.
Dabei wäre es auch interessant, zu erfahren, wie wohl die höchsten islamischen Autoritäten .- z.B. jene der Al-Azhar-Universität in Kairo – auf „theologische Neuigkeiten “dieser Art reagieren würden. Sie wissen jedenfalls darum, dass Mohammed seinen Anhängern wohlweislich verboten hat, das Alte Testament und das Neue Testament zu lesen. Allein vor diesem Hintergrund sollten sich alle, die über das Projekt „Bibel als Dreierpack“ spekulieren, die Frage stellen: Dürfte eigentlich in wenigstens einem der 57 islamisch geprägten Länder auch nur eine einzige Bibel dieser Art gedruckt und veröffentlicht werden? Mit Sicherheit nicht!
Die islamischen Autoritäten kennen auch ganz genau das im Koran umschriebene Feindbild, das die Christen als „Ungläubige“ bezeichnet, solange sie sich den islamischen Dogmen über ihren Propheten und den Offenbarungen des Korans verschließen. So lehren sie, wenn sie korangemäß lehren, z. B., dass
.- Lehren der Christen falsch und diese von der Botschaft Gottes abgewichen sind (vgl. Sure 5,13),
.- die Christen die Wahrheit verdunkeln, sie „mit Lug und Trug“ verheimlichen (vgl. Sure 3,71),
.- die Christen Lügner, Ungläubige sind, die Höllenstrafen verdienen (vgl. Sure 5,72 u. a.), bzw. „Insassen der Hölle“ sind (Suren 98,6; 33,65),
.- alle, die sich gegen Allah und seinen Gesandten auflehnen, „umgebracht oder gekreuzigt oder dass ihnen wechselweise (rechts und links) Hand und Fuß abgehauen wird, bzw. des Landes verwiesen werden“ (Sure 5,33),
.- alle Nichtmuslime eigentlich „Abtrünnige“ sind, da Allah die Menschen als Muslime erschaffen hat.
.- der Glaube der Christen an den dreieinigen Gott nach Sure 5,74 ein strafbares Verbrechen ist.
Allein diese im Koran erhobenen, z. T. sehr massiven Beschuldigen gegen die Christen sowie das Wissen um das Verbot die Bibel des Alten und des Neuen Testamentes in islamischen Ländern müssten einen gläubigen Christen vor Spekulationen wie „Koran als Drittes Testament“ warnen und von einer Zustimmung bzw. weiteren Beschäftigung mit diesem sinnlosen, Verwirrung stiftenden Projekt abhalten.
9.) Biblische und koranische Lehren im eklatanten Widerspruch
Das äußerst fragwürdigen Unterfangen, den Koran als „Drittes Testament“ quasi in Ergänzung oder Erweiterung zu den alttestamentlichen und neutestamentlichen Büchern einzuführen, aber auch die Absicht, ein vom Christentum anerkanntes Prophetentum Mohammeds zu proklamieren, stehen auch die Verfälschung einer Fülle von Zeugnissen des Alten und des Neuen Testamentes durch Mohammed, zugleich auch zahlreiche weitere Fakten dogmatischer sowie anthropologischer und ethischer Art entgegen. Beide Vorhaben müssten zwangsweise aus Gründen der unüberbrückbaren Gegensätzlichkeit und Widersprüchlichkeit scheitern.
Die Gründe für dieses bereits oben angedeutete Scheitern werden in zahlreichen kritischen Veröffentlichungen der letzten Jahre über den Islam ausführlich beschrieben. Hier soll wenigstens eine begrenzte Anzahl weiterer Gründe angedeutet werden:
.- Die fundamentalen Unterschiede im Gottes- und Menschenbild in der Bibel und im Koran, der die Christen im Blick auf ihren Glauben an den dreieinen Gott als Tritheisten bezeichnet und der Vielgötterei beschuldigt;
.- die von Opportunismus und Eigennützlichkeit geprägte koranische Ethik;
.- der unbiblische Geist im Koran mit seinem antijüdischen und antichristlichen Grundcharakter sowie auch seinen Verfälschungen;
.- die ständige Selbstüberhöhung, verbunden mit der Verachtung und Diffamierung aller anderen Religionen sowie aller Nichtmuslime in den koranischen Texten durch die dogmatische Disqualifikation der Juden, Christen, auch aller Nichtmuslime als „Ungläubige“, ebenso durch die menschliche Disqualifikation der Juden und Christen als „unrein“;
.- die Fülle ethischer Divergenzen mit speziellen Ausprägungen der islamischen Moral, insbesondere im Blick auf Aggressivität und Gewalt, auf Ungleichheit und Unfreiheit mit folgenden Konkretionen (in sehr begrenzter Auswahl): Taqiyya als koranlegitimierte Täuschung, Lüge – Polygamie – Erzwungene Kinder- und Verwandtenehen – Zwangsverheiratungen – Umgang mit Homosexualität – Sogenannte „Ehrenmorde“.
Zudem sollen an dieser Stelle sollen noch einige Beispiele schwerwiegender und folgenreicher Divergenzen zwischen der neutestamentlichen und der koranischen Lehre aufgezeigt werden, die seit etwa 1400 Jahren das Verhältnis der muslimischen mit der christlichen bzw. mit der gesamten nichtmuslimischen Welt charakterisieren und z. T. schwer belasten. Zu dieser Darstellung wird eine sprachlich eigengeprägte Form gewählt.
E S G A B , E S G I B T …
… das Verbot zu freundschaftlichem Kontakt mit Andersgläubigen, Andersdenkenden: Im Koran ausdrücklich formuliert, ohne Bedeutung nach christlicher Lehre.
… die Erhöhung des männlichen gegenüber dem weiblichen Geschlecht: Im Islam rechtlich festgelegt, nach dem Neuen Testament nicht begründbar.
… Angriffskriege zur Ausbreitung des islamischen Glaubens: Vom Koran, auch vom Leben Mohammeds her erlaubt, gefordert und geboten, im eindeutigen Widerspruch jedoch zur Forderung des Evangeliums.
… Bestrafung, Verfolgung von Apostaten bis hin zur Todesstrafe: Im Islam wird dazu aufgerufen, undenkbar aus neutestamentlicher Sicht.
… Täuschung und Betrug Verschleierung und Lüge: die Vertrauen zerstörende Taqiyya: Im Islam auch möglich um des Glaubens willen, Christen verstoßen schwer gegen das 8. Gottesgebot.
… die Teilung der Welt in „Gläubige“ – „Ungläubige“, Ursache vielfältiger Ungleichheit unter den Menschen: Eine anmaßende Geisteshaltung im Islam, jedoch kein Denken und Handeln im Geiste Jesu.
… die Steinigung der Frau wegen Ehebruchs: Noch immer im Islam ein Scharia-Gesetz. Jesus dagegen sagt: „Wer ohne Sünde ist, werfe den ersten Stein“.
… lockende Paradiesverheißungen für sogenannte Märtyrer, bereit zum Selbstmordattentat: Im Islam folgenschwere brutale Realität, im Christentum ist das Bestreben, den Märtyrertod zu erleiden, strikt verboten.
… Sklaverei und Genitalverstümmelung: Im Islam legitimiert, vielfach praktiziert, im Raum der Kirche nachdrücklich bekämpft.
… das religiös-kulturelle Überlegenheits- und Dominanzdenken gegenüber anderen Religionen und Kulturen: Im Koran ausdrücklich proklamiert, kein Bestandteil jedoch christlicher Ethik.
… die Fülle unüberbrückbarer Gegensätze, die allzu oft nur scheinbare Gemeinsamkeiten zwischen Islam und der christlichen Religion suggerieren.
Menschenwürdiges Miteinander ist nur tragfähig bei Gewissens-, Meinungs- und Religionsfreiheit– überall, auf der ganzen Welt, so auch in Ländern, in denen der Islam Staatsreligion ist.
.10.) Scharlatanerien?
Mohammed, der Verkünder dieser vom Koran geprägten Lehren und Botschaften ein christlicher Prophet? Der Koran selbst ein logischer „Ergänzungsband“ zum Alten und Neuen Testament? Die Antwort gläubiger Christen auf diese Fragen, hinter denen nutzlos-törichte und Verwirrung stiftende theologische Spekulationen stehen, dürfte/müsste klar und eindeutig sein: Ein entschiedenes NEIN!
Abschließend ist festzuhalten: Versteht man unter dem Begriff Scharlatanerie „das Vortäuschen von etwas nicht Vorhandenem“, heißt dies ist im Kontext dieser Ausführungen: Aus christlicher Perspektive fehlen bei Mohammed alle wichtigen menschlichen, theologischen und spirituellen Voraussetzungen, als christlicher Prophet anerkannt zu werden. Dabei stehen diesem abstrusen Vorhaben eindeutige, insbesondere neutestamentliche Aussagen gegenüber, die sich auf die Person Jesu und auf dessen Heilssendung beziehen.
Angesichts der unübersehbaren und zugleich unüberbrückbaren Gegensätze fundamentaler Art zwischen Bibel und Koran, angesichts auch des unbiblischen, antijüdischen und antichristlichen Geistes, der im Koran herrscht, ist auch das verquere Gedankenkonstrukt vom Koran als „Drittes Testament“ der Bibel nicht einmal vom Ansatz her als vernunftsgemäß und theologisch möglich, vielmehr als schlichtweg töricht und zugleich auch als zerstörerisch zu bezeichnen.
Hoffentlich bleibt die Menschheit künftig vor weiteren Scharlatanerien dieser Art verschont, selbst wenn sie von einem Kulturbeauftragten der Evangelischen Kirche in Deutschland in die Welt gesetzt werden sollten.