Angie, mach’s gut …. oder doch nicht?

(www.conservo.wordpress.com)

Von Maria Schneider

Seine [Nicolae Ceaușescus] Frau Elena erlangte erheblichen Einfluss in der Politik. Auch sie förderte den Personenkult, indem sie sich vom Volk als „liebende Mutter der Nation“ feiern ließ, sich als „kühne Wissenschaftlerin und Forscherin, mit internationaler Anerkennung auf dem gesamten Erdball“ im Bereich der Chemie und Polymere (polimeri și poliperi, ein geflügeltes Wort des Volkes) titulierte. Doktortitel und akademische Grade wurden für sie erfunden. Selbst die Soldaten ihres Erschießungskommandos fragte sie, ob diese nicht wüssten, dass sie auch ihre „Mutter“ sei. („Diktatoren und Tyrannen“, Bastian Clevé, S. 11)

Angie, es war schön mit Dir, denn durch Dich haben wir erst erkannt, was Freiheit wirklich bedeutet. Beginnen wir ohne Umschweife mit der „eingeschränkten Mobilität“, in der Du Deine Untertanen seit über 1 Jahr verharren lässt, damit sie endlich mal zu Hause aufräumen und ihre Kinder wirklich kennenlernen können. Was für eine gute Idee, damit alle endlich einmal runterkommen!

Angie, Du Schutzengel der Familien! Dank Deiner mütterlichen Familienzusammenführung tritt sogar die „Ehe für alle“ in den Hintergrund. Ich bin sicher, die Familien werden Dir dereinst noch einmal dankbar sein, denn so werden sie lernen, dass „zu Hause bleiben“ wahre Freiheit ist.

Doch der Ehre nicht genug – ein Beispiel soll Deine sagenhafte Sprachgewandtheit illustrieren: „Eingeschränkte Mobilität“ bezog sich früher – vor Deiner gnadenreichen Frauschaft – auf Menschen, die sich nicht gut bewegen konnten und bezeichnete in den dunklen Zeiten der weißen Männerherrschaft „Behinderte“ – ein Begriff, der dank der Bemühungen Deiner Berater und innen – samt zahlreicher anderer, nicht hilfreicher Begriffe – in die Sprachverbannung geschickt wurde.

Dies ist nurmehr eine Deiner zahllosen Errungenschaften und Leistungen. Hinzu kommt etwa Deine segensreiche Grenzöffnung und die vielen „geschenkten Menschen“, die Du uns seitdem beschert hast. Manche kennen noch den Spruch „Dem geschenkten Gaul schaut man nicht in’s Maul“ aus ihrer Kindheit in einem homogenen Deutschland mit rigiden Kleinfamilien und unterjochten Hausfrauen. Und deshalb war ich ganz mit Dir, als Du den Quenglern und Querdenkern sagtest, dass Deutschland ohne ein „freundliches Gesicht nicht Dein Land“ wäre.

Überhaupt, Dein unübertrefflicher Charme, die Anmut Deines Ganges und die erlesene Auswahl Deiner Kleidung. Wer könnte dem je widerstehen, zumal all dies perfekt Dein Inneres, ja, Deine lautere Seele widerspiegelt.

Sei es das raffinierte Design Deiner zwei Halbedelsteinketten oder Deine Lady-Di-Gedächtnisfrisur, die wundersamerweise auch während der Coronakrise immer wie angegossen saß. Deine farblich abgestimmten Mao-Anzüge wiederum zeigen Deinen Abscheu vor jeglichem, überflüssigem Schnickschnack und lassen liebevolle Erinnerungen an den ehemaligen portugiesischen Landesvater Salazar wachwerden, der Deine Sparsamkeit teilte. Die wichtigste Funktion Deiner Anzüge ist jedoch, dass Deine Dich liebenden Untertanen Dich jederzeit – wie bei der Queen – in einer Menschenmenge ausmachen können.

Nicht unerwähnt bleiben darf Dein Markenzeichen – „Die Raute“. Sie lüpft Deine Büste und setzt einen positiven Kontrapunkt zu Deinem Rundrücken – entstanden durch jahrelange Sitzungen, bei denen Du dich unermüdlich für alle hier Lebenden eingesetzt hast.

Zurück zu Deinem Antlitz, das leider seit Deinen Familienzusammenführungen mit kinderfreundlichem Homeoffice und Homeschooling meist hinter einer Schnabelmaske verborgen ist – zumindest, wenn Kameras darauf gerichtet sind. Deine Krähenfüße und Knitterfalten zeigen, wie eingehend Du Dich tagtäglich dem Wohl des deutschen Volkes widmest – Deine senkrechten Sorgenfalten, die sich links und rechts Deiner leblosen Lippen wie Scharten eingraben, runden Deine mütterliche Ausstrahlung ab.

Ich weiß nicht warum, aber nun kommt mir einer Deiner treuesten Diener – Peter Altmaier – in den Sinn, der gemeinsam mit Deinem Kumpel Olaf Scholz schon seit über einem Jahr eine „Bazooka“ an Geldern auf murrende Steuerzahler abfeuern wollte. Außer Platzpatronen und Blindgängern wurde jedoch nicht besonders viel verschossen.

Angie, ich bin traurig, dass Du gehst. Wer soll Dein Werk fortsetzen, wer in Deine Fußstapfen treten?

Annalena? Zu viel Kobolde! Claudia Roth? Wer wird dann unser Maskottchen? Katrin Göring-Eckardt? Stilistisch und weltanschaulich käme sie Dir am nächsten, nur fürchte ich, dass sie den Aufgaben, die Du zu bewältigen hast, nicht gewachsen sein wird.

Bliebe noch meine heimliche Favoritin: Ursula von der Leyen. Sie führte für ihre Freundinnen Frauenquoten in Aufsichtsräten ein, schenkte Familien Krippenplätze und ermöglichte Gleichberechtigung auf dem Schlachtfeld inklusive hochpräziser High-Tech-Maschinengewehre wie das MG5. Bei Uschi ging einfach nie etwas daneben!

Flintenuschi hätte Dich beerben sollen, Angie! Doch mittlerweile sitzt Uschi als Präsidentin der Europäischen Kommission auf ihrem eigenen Thron, obwohl bis heute keiner so richtig weiß, wie sie dort hingekommen ist.

Es führt daher kein Weg daran vorbei:

Angie – Knospe des Kommunismus, Berliner Bärin, Tochter der Corona und irdische Göttin – Du bist unser Engel von der Elbe und überstrahlst alle – bitte bleib bei uns!

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