Von Maria Schneider
„In den Arbeitslagern geht es darum, dir deine Würde zu nehmen. Du giltst als Feind des Volkes, daher wirst du nicht mehr wie ein zivilisierter Mensch behandelt. Es geht nur darum, zu gehorchen.“ (Bericht des „Deutschlandfunks“ über chinesische Internierungslager in einem Beitrag von 2013 unter dem Titel „Straflager. Schwere Folter für unliebsame Chinesen“.)
Seit der Coronadämon Freigang hat, hatte ich auf Grund meiner Maskenbefreiung in Geschäften und auf Reisen vielfältige Begegnungen. Manche davon waren berührend und zeigten, dass sich trotz aller Repression die Empathie erhalten hat. Bei anderen wiederum legten Coronajünger eine enorme Übergriffigkeit im Namen der „Solidarität“ an den Tag und offenbarten menschliche Abgründe. Meine Erfahrungen damit werde ich in loser Folge in meinen Essays „Maskenlos durch das Land“ erzählen.
Ende November – als es noch den Weihnachtsmarkt mit 2G-Apartheid in Hannover gab – legte ich mein Maskenbefreiungsattest in einem Hannoveraner Hotel vor. Ehe ich mich versah, hatte die eilfertige Rezeptionistin es schon in Händen und kopierte es. Müde von meiner Reise hatte ich mich überrumpeln lassen und automatisch meine Zustimmung dazu erteilt. Dies verärgerte mich, was mir wohl auch anzusehen war. Die junge Frau deutete meinen Gesichtsausdruck jedoch als Angst, dass ich in einem potentiell verseuchten Hotel ohne Maske herumlaufen müsse und beschwichtigte mich, dass ich mich hier rundum sicher fühlen könne, da im Hotel die strenge 2G-Regel gälte. Das war für mich allerdings der ausschlaggebende Beweis, dass unsere beiden Wahrnehmungswelten nicht zu vereinbaren sein würden. Deshalb nahm ich ihre Aussage ohne weitere Diskussion zur Kenntnis. Denn jeder mit etwas Lebenserfahrung weiß, dass man sich gerade mit niederen Kasernenassistenten tunlichst nicht anlegt, wenn man keine kleinlichen Schikanen erdulden möchte – und vor allem die Nacht in einem warmen Hotelbett verbringen will.
„Weiße Folter“
Am nächsten Morgen wies mich dann an der Rezeption die ranghöhere, schneidige Kasernenaufseherin darauf hin, dass sie meine Maskenbefreiung genau durchgelesen hätte. Sie müsse mir daher mitteilen, dass sie per niedersächsischem Gesetz ungültig bzw. abgelaufen sei, da sie im letzten Jahr ausgestellt worden sei. Das hatte ich nicht gewußt. Wie soll, wie kann man diesen ständigen Gesetzesänderungen überhaupt noch folgen? Ohnehin sind sie ja Teil der „Weißen Folter“, die die Menschen seelisch und geistig zermürben soll.
Als Aussätzige, deren Einnahmen ohnehin durch die Coronafolter und die Rückforderung der Corona-Soforthilfe beträchtlich gesunken sind, konnte und wollte ich es mir nicht leisten, meine vom Kunden bezahlte Unterkunft aufs Spiel zu setzen. Und so nahm ich die Rüge der neunmalklugen Rezeptionistin mit einer neutralen Miene zur Kenntnis, wie sie vermutlich weltweit von allen Sklaven oder Leibeigenen aufgesetzt wird, wenn sie ihre Abhängigkeit von Menschen im Machtrausch erkennen. Am liebsten hätte ich der selbstgefälligen jungen Schickse eine Ohrfeige verpasst. Stattdessen wahrte ich jedoch die Contenance samt meinem starren Gesichtsausdruck und merkte neutral an, dass mir dieses Gesetz nicht bekannt sei und ich den Sachverhalt mit meiner Ärztin klären würde. Dies genügte der Aufseherin zur Anerkennung ihrer Autorität und besänftigte sie soweit, dass sie mir die zweite, gebuchte Nacht im Hotel gewährte.
Seit diesem Vorfall verspüre ich ein immer drängenderes Gefühl der Unruhe und Entwürdigung. Wir befinden uns auf einem sehr unguten Weg, wenn ich als ältere Frau und zahlende Kundin einer jungen Dienstleisterin meinen Gesundheitsstatus offenlegen und mich bei Vergehen wie ein Kindergartenkind von ihr rügen lassen muss.