Kein Zweifel, das Buch „Propheten im Kampf um den Klimathron“ von Dr. Wolfgang Thüne ist mehr als (nur) eine Streitschrift. Es ist ein mächtiges – immerhin fast 600 Seiten schweres – Kompendium der Wetterkunde, der Politik und der Philosophie gleichermaßen, und es ist ein spannendes Vademecum durch den Garten der Klima-Irrlehren, falschen Prophezeiungen und Meinungs-Manipulationen. Die wissenschaftliche Kombination aus Meteorologie und Physik einerseits und Philosophie andererseits gibt den Aussagen des (in Philosophie promovierten) Autors besonderes Gewicht.
Wer nun erwartet hatte, eine Sammlung trockener Aufsätze über Politik und Wetter vorzufinden, wird schon nach dem ersten Durchblättern eines Besseren belehrt. Thüne kämpft gegen die Verblödung der Wissenschaft, gegen Irr- und Aberglauben und gegen die vielen falschen Propheten, deren lautstarke Verkündigungen im Gegensatz zu ihrem Inhalt stehen. Aber Thüne – was man vielleicht hätte erwarten können – holzt nicht mit der Streitaxt die Argumente der Gegner nieder, sondern er führt mit Eleganz ein Florett, dessen Stiche aber immer treffen. Zu Hilfe kommt dem Autor, der schon eine stolze Zahl erfolgreicher Veröffentlichungen aufweisen kann, daß er die Gabe des verständlichen Wortes besitzt und diese auch nutzt. Er versteht es nicht nur, komplizierte Probleme leicht verständlich aufzuarbeiten, er fesselt auch den Leser beim Gang durch Gottes Schöpfung und deren Verächtlichmachung.
Es ist aber auch ein Buch, das Hoffnung all jenen gibt, die (noch) nicht dem Zeitgeist, dem Mainstream, verfallen und für jede argumentative Unterstützung dankbar sind, sich mit Erfolg dagegenstemmen zu können. Thüne, ein gläubiger Christ, nimmt den Leser an die Hand, führt ihn in die die zum Teil abstruse Denkweise der selbsternannten Heilslehrer ein und weist den Ausweg aus dem Dschungel falscher Ideologien.
Seit mehr als 20 Jahren jetten gigantische Karawanen von „Klimaexperten“ mitsamt dem Begleittroß an politischen und publizistischen Stimmungsfängern von einer Klimakonferenz zur anderen durch die Welt, um unter Verschwendung von Ressourcen die Schonung eben dieser Ressourcen zu predigen. Sie erklären den Luftverkehr für mitverantwortlich für die „Klimakatastrophe“, kaufen sich aber mit Steuergeldern ihr ach so schlechtes Gewissen „frei“ und spendieren großzügig mit unseren Steuergeldern ein Windrad für die UNEP in Nairobi! Was kann sich die Politik noch an Lächerlichkeit leisten, bevor uns ein Licht aufgeht und die Erkenntnis dämmert, daß „Klimaschutz“ nur ein Vorwand ist, um quasi per Ablaßhandel in einer globalisierten Welt Geld und Macht umzuverteilen?!
Ökosozialistische Diktatur
Kein anderes Thema beherrscht die politische Debatte und vor allem die Berichterstattung der Medien in den letzten drei Jahrzehnten so sehr wie der Umweltschutz. Tagtäglich wird der verschreckte Bürger daran erinnert, daß unserem Planeten jede Menge „Katastrophen“ drohen, allen voran die „Klimakatastrophe“. („Waldsterben“, „Ozonloch“ und „neue Eiszeit“ hatten wir schon.) Was weder Bürger noch (kritische??) Medien merken: Der „grünen“ Politik liegen nicht nur saubere ökologische Absichten zugrunde, sondern rein ideologische Motive, die darauf gerichtet sind, die marktwirtschaftliche Ordnung der westlichen Staaten in Frage zu stellen und letztlich in den Ruin zu treiben sowie zugleich die christlich-abendländische Kultur zu zerschlagen. Es ist wie beim Sozialismus: Der einzelne ist nichts mehr, es gilt das Kollektiv. Und kollektiv werden „Kontingente“ festgelegt; selbst die Luft zum Atmen ist nicht mehr frei. Der Mensch wird als Krankheit unseres Planeten betrachtet, da er nur „zerstört“. „Offen gesagt, wir könnten zu dem Punkt gelangen, an dem der einzige Weg, die Erde zu retten, der Kollaps der industriellen Zivilisation wäre“, erklärte Maurice Strong, Organisator der Konferenz von Rio zum weltweiten Umweltschutz und erster Chef des UN-Umweltprogramms.
Marktwirtschaft aber, die Thüne vehement verteidigt, ist Wettbewerb – auch Wettbewerb der Ideen; Marktwirtschaft verlangt Freiheit des Denkens, des Handelns – in der Sozialen Marktwirtschaft eingebunden in soziale Verantwortung. Nach der – natürlich so nicht geäußerten – Ansicht der Zeitgeistigen sollte anstelle der Marktwirtschaft ein globaler, zentral gesteuerter Umverteilungsstaat treten, der von einer zur Weltregierung ausgebauten UNO planwirtschaftlich kontrolliert wird. Die untergegangene UdSSR läßt grüßen! Der „Kalte Krieg“ ist tot, wir brauchen einen globalen Ersatz – den „Klima-Krieg“.
Es ist eine internationalistische Strategie – und gleicht der der Kommunisten von einst: An die Stelle der marktwirtschaftlichen Freiheit soll ein globaler Interventions- und Umverteilungs-staat – ähnlich dem der untergegangenen Sowjetunion – treten, der von einer zur Weltregierung ausgebauten UNO planwirtschaftlich kontrolliert wird. Die Nationalstaaten müssen sich diesem überstaatlichen Gebilde unterordnen und werden letztlich verschwinden. Wir befinden uns damit auf dem Weg in eine ökosozialistische Diktatur, die jedem einzelnen vorschreiben will, wie er zu leben und zu arbeiten hat. Wolfgang Thüne hat bemerkenswert klar die Gefahr, die aus der ökologischen Bewegung droht, beschrieben: Unter dem Deckmantel des „Klima- und Umweltschutzes“ drohen die größte Umverteilung von Wohlstand in der Geschichte der Menschheit und eine „Neue Weltordnung“, die die Freiheit des einzelnen nach den Prinzipien des Sozialismus massiv beschränken wird. Jacques Chirac, der ehemalige französische Präsident, hat es schon früh erkannt: „Kyoto stellt die erste Komponente einer echten Weltregierung dar.“ Und der konservative tschechische Präsident Vaclav Klaus ergänzt sehr deutlich: „Es ist sicher, daß dieser Umwelt-Aktionismus die moderne Inkarnation des Kommunismus ist.“ Die Vertreter dieses Aktionismus versuchen, uns umzuerziehen zu einem richtigen „ökologischen Bewußtsein“.
Thüne erläutert gleich zu Anfang (S. 6) treffend seine Motivation zur Abfassung seines Buches: „… Wichtig ist es, diejenigen aufzuspüren, die das Klimagespenst erst zu dem gemacht haben, was es heute ist: ein weltpolitisches Werkzeug, mit dem das politische, soziale und wirtschaftliche Klima in der Welt umgestaltet und eine neue Weltordnung errichtet werden soll…“ Und er spürt diese „Diejenigen“ auf, „stellt“ sie gnadenlos, und präsentiert überraschend eine Zeugin für seine Schlußfolgerungen: Jutta Ditfurth, die einstige links-lastige Vorsitzende der Grünen. Thüne zitiert sie (S. 120): „Alle Kämpfe, die wir führen, sind immer Kämpfe um das Bewußtsein von Menschen.“ Deutlicher geht´s nicht.
Nach Thüne verkommt der ursprüngliche „Öko-Idealismus“ zusehends zu einem „Öko-Imperialismus“: Der vorgegebene „Umweltschutz“ wird zur radikalen Ideologie – und letztlich zu einer knallharten Geschäftemacherei. Zur Durchsetzung ihrer Ziele ist den „grünen“ Propheten offensichtlich jedes Mittel recht, vor allem Panikmache und völlig überzogene Untergangsszenarien, die mit Niedermachen von Andersdenkenden einhergehen. Durch die Verhinderung von Entwicklung und Fortschritt kommt es – wie schon oben dargestellt – in der Dritten Welt zu einer alarmierenden Verschlimmerung der Armut und zu millionenfachem Tod durch Verhungern oder Krankheit. In der Ersten Welt werden Freiheit und Marktwirtschaft immer weiter zurückgedrängt, was zwangsläufig zum wirtschaftlichen Niedergang führt. Und das alles unter dem frommen Siegel der „Bewahrung der Natur“.
Hinzu kommen der Traum von einer neuen Weltordnung (gemeint ist Weltherrschaft) und die Auflösung der nationalen Identität durch Vermischung der Menschen und Kulturen – absichtlich verharmlosend als „Multikulti“ bezeichnet. Man dreht an den wichtigsten „Stellschrauben“ unserer Wirtschafts- und Gesellschaftsordnung, so daß das gesamte politische Koordinatensystem nach links verschoben wird. Und das alles in Einzelschritten, damit man die „Systemveränderung“ nicht gleich so deutlich sieht. Die Einschnitte erfolgen nicht offen, sondern mit zunächst nicht erkennbaren Wunden. Das Ideologie-Gift wird quasi subcutan dem Staatswesen verabreicht. Wenn die Dosis zu wirken beginnt, ist´s für den Bürger zu spät:
Neue Ersatz-Religion
Die Ökologie ist fürderhin nicht mehr eine unter vielen Herausforderungen der Politik, sondern mit der Frage der Ökologie werden zugleich auch alle anderen politischen Fragen gelöst. Letztlich erscheint uns die Ökologie als neue, als Ersatzreligion – eine der Kernaussagen Thünes. So wie auch die nächste Feststellung: Einige wenige Auserwählte bestimmen letztlich, was gut für die Menschen, was gut für die Welt ist. Ziel ist es, möglichst schnell die Macht über die Welt zu erlangen – und das oft ohne jegliche direkte demokratische Legitimation.
Thüne entlarvt die falschen Propheten des neuen Glaubens und zeigt auf, mit welch durchdachter, zersetzender und globaler Zielrichtung sie vorgehen und weshalb dringend vor ihnen gewarnt werden muß:
Erstens: Man muß durch einen ¨Konsens¨ (durch pseudo-moralischen Druck und geschickte Öffentlichkeitsarbeit) bei den Industrieländern erreichen, bestimmte, völlig an der Wahrheit vorbeigehende Maximen zu beachten und das hieraus ¨drohende Unheil¨ schnellstens abzuwehren. (Bei der Propagierung, der Bewerbung solcher Ziele, spielen „nützliche Idioten“ – wie z.B. Al Gore – eine ganz entscheidende Rolle.) Diese Regierungen entwickeln dann aber keine grundlegend neue Politik mehr, die z.B. auf Wachstum der Wirtschaft o. ä. ausgerichtet ist. Es kommt vielmehr zu Investitions- und Reformstaus! Thüne weist zu Recht darauf hin, daß weltweit operierende Gremien, Zusammenschlüsse, Konferenzen und Organisationen für diese modernen, machtversessenen Umstürzler die optimal geeignete Zielgruppe sind, um die Macht der Nationalstaaten, aber auch der Supermächte zu schwächen!
Zweitens: Es folgt die „Absetzung“ der christlich-abendländischen Kultur und deren Ersatz durch die Verherrlichung einer Pseudo-Religion, nämlich der „Natur“, der der Mensch sich unterzuordnen hat. „…Die andere Ethik und das „neue“ Weltbild (…) ist in Wirklichkeit in weiten Teilen Ausfluß des abendländischen Glaubensverlustes der modernen Gesellschaft (des Westens) und versteckt geschickt seinen antichristlichen Charakter“, schreibt die Journalistin Marguerite Peeters (Vatikan-Zeitung, Rom) in einem bedrückenden Artikel. „Sie wollen neue Standards setzen, was ihnen offenbar bereits weitgehend gelungen ist. Bei vielen Intellektuellen und Entscheidungsträgern in Politik, Wirtschaft und Medien ist die Saat dieser neuen Normen und Werte bereits aufgegangen (…)
Die „neue Ethik“ ist ein Diktat, das deutlich fähiger ist, sich durchzusetzen als das nationale oder internationale Recht. In der Praxis beherrscht sie bereits die Nationen der Welt. Welche Organisation hat es bisher gewagt, die der neuen Ethik zugrunde liegenden Prinzipien zu hinterfragen? Welche Kultur hat ihr wirkungsvoll Widerstand geleistet? Tatsache ist, daß sich überall in der Welt alle einflußreichen gesellschaftlichen und politischen Akteure nicht nur nicht den neuen Paradigmen widersetzt, sondern sie sogar internalisiert und übernommen haben. Das Einschwenken war allgemein!..“
Die neuen „Heilsbringer der Welt“ reden uns ein, nur sie könnten die Umweltverschmutzung, die Ungleichheit der Frauen, das Bevölkerungswachstum, die Mißachtung der Menschenrechte, die wachsende Armut, den mangelnden Zugang zu Gesundheit und Bildung usw. regulieren. Die UNO argumentiert darüber hinaus, daß dies Probleme von „globaler“ Natur seien. Daher, und dieser logischen Schlußfolgerung folgt man allgemein, benötigten die Regierungen vor allem technischen Rat und die Erfahrung der Nicht-Regierungs-Organisationen vor Ort. Der Irrtum der Mehrheit war es, in dieser Sternstunde der Menschheit blind dem Mythos der Neutralität der Wissenschaften zu vertrauen, ohne auf die grundlegenden ideologischen und anthropologischen Implikationen dieser neuen Fragen zu achten.
Die Gefahr dieser Entwicklung liegt in der Umverteilung der Autorität von den demokratisch legitimierten Regierungen zu einzelnen Interessengruppen, die nicht nur keine demokratische Legitimation haben, sondern außerdem häufig sehr radikale Auffassungen vertreten. Man muß ausdrücklich darauf hinweisen, daß sich im Grunde partizipative Demokratie und „good Governance“ nicht mit einer repräsentativen Demokratie vertragen und durch letztere nicht kontrolliert sind. Sie entwickeln sich zu einer Parallelstruktur.
Thüne wird gerade bei diesem Thema sehr deutlich: „Die globale Ethik erhebt sich über alles: über die nationale Souveränität, über die Autorität der Eltern und Erzieher, selbst über die Lehre der großen Religionen. Sie überschreitet und mißachtet jede legitime Hierarchie – genau wie in einer Diktatur…“, schreibt er in einem Aufsatz. Und weiter:
„Die (christliche) Schöpfungsgeschichte wird in der modernen, aufgeklärten Welt als überholt, ja erwiesenermaßen als wissenschaftlich unhaltbar angesehen. Doch was wird als Alternative angeboten? Der „Urknall“ – und sonst nichts! Die weitere Entwicklung wird ganz dem Zufallsprinzip überlassen. Der „natürliche Treibhauseffekt“ wird zum Dogma erhoben, das nicht weiter hinterfragt werden darf. Wer der Milchmädchenrechnung der „Klima-Experten“ Glauben schenkt, fragt gar nicht mehr, woher die angebliche, wundersame Temperaturerhöhung kommt. So arbeiten Ideologen, so wird aus Physik Metaphysik! Jede Erhöhung der „Treibhausgase“ schädige das natürliche vorindustrielle „Wetter- und Klimagleichgewicht“ und müsse daher kategorisch unterbunden werden. Hieraus bastelte die internationale Öko-Bewegung die Parole „Klimaschutz ist Schöpfungsschutz“. Und Thüne fügt hinzu: „Es war aber Gott, der den Gedanken der Nachhaltigkeit in die Welt setzte, nicht die grüne Bewegung, die sich zur Rettung der Welt berufen fühlt und die Weltherrschaft anstrebt.“
Was die Parole „Schöpfungsschutz“ betrifft, so ist sie eine ungeheuerliche Anmaßung eines selbstherrlichen, dem Machbarkeitswahn verfallenen und sich völlig autonom dünkenden Menschen. Es sei eine Beleidigung des Schöpfers, sich auf eine Stufe neben ihn stellen zu wollen und sich zum „Schützer der Schöpfung“ aufzuschwingen, warnt Thüne. Der Mensch ist eine Kreatur, die zwar mit Verstand ausgestattet wurde, aber ganz in der Natur verhaftet ist. Jeder Mensch ist ein rasch vergängliches Wesen, doch Gott lebt ewig! Jedenfalls ist die Parole „Klimaschutz ist Schöpfungsschutz“ eine Verhöhnung und keine Verherrlichung der Schöpfung. Es ist eine Kampfansage an alle Religionen nach der Devise „Gott ist tot“, der Mensch braucht ihn nicht zu seinem Glück. Dafür sorgt die Politik. Sie beruft sich auf die Wissenschaft, die sich wiederum auf die Wahrheit beruft und vorgibt, Glauben durch Wissen zu ersetzen. Doch was weiß die Wissenschaft? Die Religionen seien überflüssig, das wissenschaftliche Zeitalter habe begonnen, sagen sie. Nun haben die Fronten sich verdreht, indem die Klimaexperten uns Christen nötigen, an wissenschaftliche Erkenntnisse zu glauben, die mit Wissenschaft nichts mehr zu tun haben. Soweit ist die Ideologisierung der gesellschaftlich relevanten Wissenschaften schon gediehen. Wieder eine Kernaussage Thüne´s, der unterstützend John Naisbitt heranzieht (S. 300): „Der Klimawandel ist zu einer Art Religion geworden. Und jeder, der die Stimme dagegen erhebt, ist ein Sünder.“
Die Treibhausdebatte – ein Bravourstück der Verwirrung
Die Horrorprophezeiungen und „Untergangsszenarien“ der Gutmenschen sind nicht nur schlicht unseriös, sondern untergraben das Vertrauen der Bevölkerung in unseren Staat. Man erinnere sich: Die 68er schufen damals eine „neue Wissenschaft“, die neomarxistische „Kritische Theorie“, der wir die überall anzuwendende „gesellschaftliche Relevanz“ zu verdanken haben, vor allem gegenüber den meisten klassischen Disziplinen. Die APO-Thesen vom Untergang des Kapitalismus und die Verheißung des Arbeiterparadieses auf Erden bekamen durch die „Kritische Theorie“ einen quasiwissenschaftlichen Anstrich. Die „zweckfreie Wissenschaft“, auf die wir einst stolz sein durften, wurde ersetzt durch die „gesellschaftlich relevante Wissenschaft“. Die Saat der 68er geht auf, zumindest in der Klimaforschung!
Die Apokalyptiker der neuen Ersatzreligion schrecken nicht einmal vor simpelsten Manipulationen zurück. Weltweit bekannt geworden sind vor rund zwei Jahren die Täuschungen und Tricks des UNO-Weltklimarates (IPCC), auf den sich die meisten der „Klima-Experten“ stützen. Doch immer mehr seriöse Wissenschaftler werden wach und merken auf. So weist Henrik Svensmark vom dänischen „National Space Institut“ auf neueste satellitengestützte Erkenntnisse hin („Welt“ vom 28.11.2011). Die Tatsache, daß die globalen Temperaturen im letzten Jahrzehnt eher leicht zurückgegangen sind, obwohl das Kohlendioxid in der Atmosphäre in Rekordtempo zugenommen hatte, könnte den Ansatz des dänischen Universitätsprofessors stützen. Die Sonnenaktivität ist seit mehreren Jahren auf einem langjährigen Tiefstand angelangt, gleichzeitig legte nicht nur die globale Erderwärmung eine Pause ein, auch wurde in den letzten beiden Jahren ein Rückgang des Meeresspiegels registriert, einhergehend mit einem Abfall der Meerestemperatur.
Dies klingt natürlich völlig anders als die Alarmrufe der internationalen Klimamafia, die der von ihr gewollten Politisierung auch die klarsten Erkenntnisse unterordnet. Ulrich Sussek, stv. Vorsitzender des „Vereins für Erziehung und Wissenschaft“, unterstützt die Thesen Thünes: „Wenn Klimaänderungen aber nicht wirklich mit dem CO2-Gehalt der Atmosphäre zu tun haben, dann ist die ganze Treibhausdebatte ein Bravourstück der Verwirrung, um Menschen durch Angst in neue Abhängigkeiten zu bringen. Es ist daher sehr wichtig, nicht alles für bare Münze zu nehmen, was uns Medien, Wissenschaft und Politik in scheinbar großer Übereinstimmung immer aufs Neue wiederholen“. Richtig! Aber das hätte man schon vor Jahren in Thüne´s Klassiker „Die Treibhaus-Lüge“ lesen können.
Die heute tonangebenden „Experten“ erklärten einfach die Erde zu einem „Treibhaus“, dessen Temperatur der Mensch selbst regeln könne. Es mußte nur noch der Stoff gefunden werden, mit dem der Mensch diese seine „Hölle“ aufheizen kann. In der Endzeitstimmung des 20. Jahrhunderts fiel die Wahl auf das bei allen Verbrennungsprozessen freiwerdende Kohlendioxid (CO2). Dieses für alles Leben notwenige Gas erwies sich als Volltreffer. Es paßte nur allzu gut in die materialistisch-sozialistisch-kapitalistischen Pläne von der „Einen Welt“ und des „Einen Menschen“, der gleichgerichteten und gleichgeschalteten Menschheit. Da die reichen Industrienationen am meisten CO2 emittierten und ohnehin in sündhaftem „Saus und Braus“ lebten, waren sie natürlich die Hauptschuldigen an Erderwärmung, Klimakatastrophe, ja Weltuntergang.
Durch gezielte reißerische Berichterstattung und geschickte Kameraführung wurde uns tatsächlich glauben gemacht, das Wetter werde immer extremer und gerate außer Rand und Band. Dabei spielen gewissenlose Journalisten, Medien und Wissenschaftler sich effektheischend in die Hände. Sie werden, so Thüne, zu Gehilfen auf dem Weg zur „Wandlung des politischen Klimas und zu Angstproduzenten“ (S. 286 ff.). Und es scheint, daß sich die Falsch-Propheten eher auf Manipulation denn auf Exaktheit der Daten stützen, um einen Beleg für den menschengemachten Klimawandel vorweisen zu können – frei nach der Devise, wonach dieser oder jener Extremfall zwar nicht nachweisbar auf den Klimawandel zurückzuführen sei, de facto aber jeder erkenne, daß es doch so sei (von Storch). Durch sie entstand die Legende von der „Klimakatastrophe“. Wenn aber „seit Adam und Eva“ die Menschheit alle Wetterkapriolen überlebt, ja Eiszeiten und Warmzeiten überstanden hat, dann braucht sie auch künftig keine „Klimaängste“ zu haben. Es gibt zwar immer neue Ideologien, aber kein neues Wetter. Es ist alles schon einmal dagewesen.
Die eigentliche Herausforderung der neuen „Klima-Experten“ besteht eigentlich darin, „die absolut richtige Wahrheit einer oft dummen und von bösen Kräften irregeleiteten Masse nahezubringen“, schreibt Prof. Hans von Storch, Meteorologe am Max Planck-Institut (FAZ 29.11.2012). Das demokratische System, meint Storch provozierend, habe nur noch zu vollziehen. „Und wenn es das nicht tut, dann sind die Leute blöd oder unzureichend gebildet“ (von Storch).
Die Grundüberzeugung Thünes bei der Auseinandersetzung mit den „neuen Menschen“ könnte man mit einer der Moralgrundsätze des Bundes Katholischer Unternehmer zusammenfassen:
„Spiele Dich nicht als Herrgott auf und halte Dich nicht für allwissend und allmächtig (…) Sei kritisch dem Zeitgeist gegenüber und orientiere Dich an bleibenden Werten!“ Oder auch mit Marie von Ebner-Eschenbach (S. 33): „Wer nichts weiß, muß alles glauben.“
Thünes Buch begeistert. Es ist ihm eine hohe Auflage und Verbreitung zu wünschen. Vermutlich bleibt dies aber nur ein frommer Wunsch; denn die „Meinungsmacher“ dieser Welt schwimmen mit dem Mainstream und versuchen gewiß, Thüne totzuschweigen. Er ist schließlich ein Konservativer – und damit kein „würdiger“ Teil der neuen Gesellschaft.
(Dr. W. Thüne: „Propheten im Kampf um den Klimathron“, Oppenheim 2011, ISBN 978-3-00-035070-2, rd. 25 €)