24. Juni: Das Hochfest der Geburt Johannes des Täufers oder “Sommer Johanni”

Conservo-Redaktion

(Dr. Juliana Bauer) „Heute ist Sommer Johanni.“ Es war die Redensart meiner Großmutter am Geburtstag des Heiligen Johannes des Täufers, dem 24.Juni. Genau sechs Monate vor dem 24.Dezember wurde der Überlieferung nach Johannes, der Cousin Jesu und große Prophet Israels, geboren.

MITTSOMMERJOHANNISTAG

Der Johannistag steht in engem Bezug zur SOMMER-SONNENWENDE um den 21./22.Juni, dem längsten Tag des Jahres. Daher gehört die Lichtsymbolik, konkreter die Symbolik von Sonne und Feuer, zu seiner Hauptsymbolik, welche auch gerne in Verbindung mit Johannes‘ Worten über Christus gesehen wird: „Ich taufe euch mit Wasser zur Buße; der aber nach mir kommt, ist stärker als ich, dem ich nicht genug bin, ihm die Schuhe zu tragen; er wird euch mit dem Heiligen Geist und mit Feuer taufen.“

Artemisia Gentileschi,
Geburt Johannes des Täufer (ca. 1633/1635)
Museo del Prado, Madrid

Ich möchte hier nicht auf die vielfältigen Traditionen zum Johannistag eingehen. Darüber kann ausführlich in Wikipedia nachgelesen werden: https://de.wikipedia.org/wiki/Johannistag. Und wer den biblischen Text um Johannes‘ Geburt nachlesen möchte, der findet ihn beim Evangelisten Lukas: Lk 1,5-25; 1,57-66. 67-80 Benedictus = Lobgesang des Zacharias, des Vaters von Johannes.

Auf seinem Twitter-Account schrieb Mgr. Michel Aupetit bereits zum Vortag des Johannistags den folgenden Eintrag, der auf die Hinrichtung von Johannes deutet, nachdem dieser Herodes, den Herrscher von Galiläa, auf seinen doppelten Ehebruch hingewiesen hatte (vgl. auch Mk 6,14-29):

„In einer Welt von Feiglingen und Pervertierten riskiert der mutige Mensch seinen Kopf. Der hl. Johannes der Täufer ist dafür das lebendigste Beispiel. Die Mächtigen der Welt können nichts anderes, als Tod zu verbreiten. Er, „der größte unter den Menschenkindern“ (Mt 11,11) hat den Blick auf Jenen gerichtet, der allein das Leben gibt…“

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* Dr. Juliana Bauer verfaßt ihre zeitkritischen und auch prosaischen Beiträge in Deutsch, Französisch sowie Italienisch und schreibt seit geraumer Zeit für conservo. Sie studierte in Freiburg/Br. und in Rom. Ihre Doktorarbeit schrieb sie in München über ein kunsthistorisch-bayerisches Thema, das auch die Darstellung bayerischer Volkstraditionen mit einschloss: “Über die Nymphenburger Porzellankunst um 1850.”

Über sich selbst sagt die Autorin:  „Ich bin keine Theologin, sondern Kunst- und Kulturhistorikerin, aber eine, die mit der Bibel von Kindheit an vertraut ist und den Worten eines meiner Lehrer, eines ehemaligen Ordinarius des kunsthistorischen Instituts der Universität Freiburg/Br., Rechnung trägt: Ein Kunsthistoriker des Abendlandes muss bibelfest sein. Auch bin ich, in einem ökumenischen Haus aufgewachsen, mit der katholischen wie der evangelischen Kirche gleichermaßen vertraut.“

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