Rückwärts zählen kann auch Spaß machen – allerdings nicht den Betroffenen. Achtundzwanzig, vierundzwanzig, zwanzig, achtzehn, fünfzehn, vierzehn… Und jetzt dreizehn? Die Grünen sausen so schnell abwärts, wie sie aufwärts gefahren sind. Von 28 Prozent auf nunmehr dreizehn Prozent gesunken – in der Gunst der meinungserforschten Bevölkerung.
Dabei sah das vor einem Jahr noch ganz anders aus. Und weil sie auf der Woge der (vermeintlichen) Volksbeglückung segelten, wollten sie auch gleich einen Kanzlerkandidaten küren. Ja hätten sie´s denn nicht ein bißchen kleiner? Was die grünen Genossen offensichtlich nicht gemerkt haben: Ihnen ist bundes- und landespolitisch die Kernkompetenz, die sie weiland für sich reklamiert hatten – z. B. in energiepolitischen Fragen – abhanden gekommen und – „dank“ der Piraten – auch der Charme des „Alternativen“. Die Grünen sind zu einer langweiligen Partei verkommen, noch leerer als die alten. Die Zeit des „alternativen“ und damit zeitgeistigen Alleinvertretungsanspruches ist vorbei.
Wer verbissen für die „Energiewende“ kämpft, dann aber nicht bereit ist, die Konsequenzen zu tragen – nämlich z. B. Starkstromleitungen etc. – ist nicht mehr glaubwürdig. Als Kanzlerin Merkel nach der Fukushima-Katastrophe das „Aus“ deutscher Atomkraftwerke verkündete, reagierten die Grünen wie ein beleidigtes Kind, denen man das Lieblingsspielzeug aus der Hand genommen hatte. Und was sich die grüne Partei nun – achtzehn (!) Monate vor der nächsten Bundestagswahl – als Kanzler-Kandidaten-Diskussion leistet, spottet jeder Beschreibung und gehört ins gemeine Lachkabinett. So laienhaft ist noch keine Partei vorgegangen – zumal sich die Wähler eher für die Euro- denn für die Personalprobleme der Grünen interessieren dürften.
Die Grünen demaskieren sich selbst
Was wir hier beobachten, ist (hoffentlich) die grüne Agonie. Die Menschen merken zunehmend, daß ihnen von den Grünen lediglich Heilslehren versprochen wurden, die jeder Basis entbehren. Sie tragen das Wort „Ökologie“ wie eine Ikone vor sich her, verbergen aber, daß damit nicht nur eine Ergänzung der politischen Agenda gemeint ist. Sie wollen uns nämlich einreden, daß sie mit der ökologischen Frage zugleich alle Fragen der Gesellschaft beantworten können. Es ist wie eine neue Heilslehre. Zu nahezu allen Problemen der Gesellschaft und des Staates gaukeln die Grünen uns „richtige“ Antworten vor. Ob Klimawandel, Fukushima, Ozon-Loch, Bahnhofs- oder Flughafen-Planung – die Grünen kennen die alleinseligmachende Antwort, und wer sie nicht mit ihnen teilt, ist reaktionär. Bei allem spürbar: Das Ziel, das Land zu verändern, haben die Grünen fest im Visier. Von da bis zum grünen Faschismus ist es nicht weit. Die gesellschaftsverändernden Absichten der Grünen zeigen sich nicht offen, sondern werden getarnt. Aber man sollte sehr genau hinsehen und zuhören, was sie fordern.
Zum Beispiel: Wie oft haben sie, die „blütenreinen“ Demokraten der Grünen – vor allem ihr Betroffenheitsautomat Claudia Roth – schon gefordert, uns vom braunen Terror zu distanzieren? Haben wir doch tausendmal getan! Und wo ist ihre Distanzierung von ihren einstigen roten Ikonen – Che Guevara, Ho Chi Minh, Lenin, Mao usw. -, an denen mehr Blut klebt als an allen anderen??? Viele der Alt-68er sitzen heute wohlsituiert auf Chef-Sesseln, in leitenden Funktionen in Staat und Gesellschaft. Haben sie den Mut, ihren Kindern zu gestehen: „Ja, ich war einstmals ein großer Bewunderer der Massenmörder Pol Pot, Mao, Ho Chi Minh, Che Guevara etc.?“ Da sind erhebliche Zweifel angebracht. „Man“ spricht nicht darüber, sondern spricht lieber über die braune Vergangenheit. Schließlich müssen wir ja wachsam bleiben. Die Gefahr „von Rechts“ lauert immer, die Gefahr von „Links“ – gibt´s nicht!
Die Bevölkerung hat ein feines Gespür dafür, was echt ist und was „aufgesetzt“. Die Grünen haben ihren Zenit offenbar überschritten. Das „Gutmenschtum“ erweist sich als Rohrkrepierer. Mit „alternativer Politik“ haben die Grünen nichts, aber auch gar nichts zu tun. Sie eilen zu den Töpfen und Pfründen und unterscheiden sich damit in nichts von den „Etablierten“. Sie sollten abtreten.