Warme Worte fürs Weltklima

In einem Leserbrief an die FAZ beklagt unser Autor Dr. Wolfgang Thüne *) „die ganze Hilflosigkeit der Klimapolitik und der Klimaphysik“, wie sie sich wieder einmal an einem Artikel der FAZ vom 13. Mai 2015 von Joachim Müller-Jung beweise.

Wolfgang Thüne: „Der Bericht über den Ladenburg-Dialog offenbart den utopischen Ansatz und die ganze Hilflosigkeit von Klimapolitik und Klimaphysik. Sollen nun die Kulturwissenschaften die verfahrene Situation beenden und die unter dem Vorwand Klimaschutz eigentlich gewünschte Gesellschaftsveränderung hin zur „Großen Transformation“ vollenden? Dass diese kulturrevolutionäre Aufgabe ausgerechnet die „Daimler und Benz Stiftung“ in die Hand genommen hat, ist erstaunlich.

Dr. Wolfgang Thüne
Dr. Wolfgang Thüne

„Geisterhafte neue Umwelt“

Noch erstaunlicher ist das Gespensterhafte, was die Sozialwissenschaftler Nico Stehr (Friedrichshafen) und Ortwin Renn (Stuttgart) als Zukunftsvision propagieren. Stehr sieht schon geisterhaft eine „neue Umwelt, die völlig außerhalt unserer üblichen Normen liegt“! Dieses Szenario kann sich nur ein Mensch ausdenken, der die extrem wechselhafte Geschichte des Wetters/Klimas mit den Eis- und Zwischeneiszeiten nicht kennt und den Augenblick als „übliche Norm“ ansieht.

„Die Vision einer Weltstiftung“

Noch angsterregender ist die Vision von Renn, der sich eine „Weltstiftung“ vorstellt, die der Menschheit „den globalen Kohlendioxidhahn zudreht“. Seine eingebildete „Klimakatastrophenangst“ würde alles Leben auf Erden gefährden. CO2 in der Luft ist unverzichtbar für alles Leben auf Erden. Würden die 0,04 Prozent CO2 aus der Luft entfernt, dann würde sich am Wetter/Klima nichts ändern, aber als erstes würden die grünen Pflanzen sterben und danach mangels Nahrung und Sauerstoff die Tiere und Menschen, wie ein Blick auf die Photosynthese-Gleichung zeigt.

An diesem Punkt möchte ich mit Angelus Silesius (1624-1677) ausrufen „Mensch, werde wesentlich!“ Wesentlich ist erstens, sich die Definition von Klima vor Augen zu führen. Klima wird vom Wetter abgeleitet. Wer das Klima schützen will, muss zuerst das Kunststück fertig bringen und das Wetter schützen. Doch das Wetter hat alle Freiheitsgrade der Welt. Es bezieht seine Energie direkt von der Sonne und ist auf menschliche „Lagerfeuer“ nicht angewiesen. Das Wetter macht zu jeder Jahreszeit, was es will, wie schon im Hundertjährigen Kalender zu lesen ist: „Die Wetterküche, das ist doch klar, kocht nichts so wie im letzten Jahr.“

Wenn wenigstens dieses Rätsel gelöst werden könnte, das wäre ein Segen für die Menschheit!“

*) Wolfgang Thüne (www.derwettermann.de), regelmäßiger Kommentator auf conservo, ist Diplom-Meteorologe und Dr. phil. Er war 16 Jahre lang „Wetterfrosch“ des ZDF.

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