Albrecht Künstle*
Die Kirchen Deutschlands hüllen sich in lautes Schweigen, was die Situation der Gläubigen in anderen Ländern betrifft. Auch in den sonntäglichen Predigten und Fürbitten spielen Christen in anderen Teilen der Welt kaum eine Rolle. Auch nicht die wöchentlichen Anschläge auf Kirchen in Deutschland – sogar Brandanschläge, nicht nur „Vandalismus durch Unbekannte“.
Worüber ich am 13.11.2022 berichtete “Anschläge auf Kirchen häufen sich – nur hier?“, fand nun seine Fortsetzung mit dem Urinieren in Weihwasserbecken – kein Thema für Verlautbarungen der Kirche. Anders auf Blogs im Internet alleine im Monat November hier zum Ausland:
01.11. – Audiatur
01.11. – Philosophia Perennis
02.11. – Ansage
02.11. – Politisches & Wissen
05.11 – haOlam
06.11. – Philosophia Perennis
09.11. – haOlam
10.11. – haOlam
11.11. – Open Doors
14.11. – haOlam
14.11. – haOlam
18.11. – Open Doors
19.11. – haOlam
20.11. – Philosophia Perennis
24.11. – haOlam
25.11. – Open Doors
25.11. – haOlam
30.11. – haOlam
30.11. – haOlam
OpenDoors berichtet täglich über Einzelschicksale verfolgter Christen weltweit und lässt für sie beten. Den Schwerpunkt bildet die Situation von den zum Christentum konvertierten Muslimen. Es gibt Schätzungen, dass diese mehr seien als jene, die unseren Kirchen den Rücken kehren. Immerhin sind sie keine ganz „verlorenen Schafe“, wenn sie sich Freikirchen zuwenden. Als Auftakt des Gebetskalender Dezember gedenkt Open Doors den Christen in Katar:
Fast alle sind Arbeitsmigranten. Sie leben und arbeiten unter schlechten Bedingungen; zudem droht ihnen Verfolgung durch Kollegen und Arbeitgeber… Im Land gibt es nur sehr wenige einheimische Christen. Sie können ihren Glauben nur heimlich leben; bei Entdeckung droht ihnen schwere Verfolgung bis zum Tod.
Doch bei meiner Recherche zu kirchlichen Stellungnahmen zur WM kommt die Situation von Christen mit keinem Wort vor. Dafür ist umso mehr von Ethik und Menschenrechten die Rede, womit regenbogenfarbene gemeint sind – als ob Christen keine Menschen sind.
Es stimmt traurig, diese Entwicklung verfolgen zu müssen. Die Zuwendung der Kirchenoberen zu Themen wie Corona, Gender, Interreligiöser Dialog, Klima, Migranten aufnehmen, Regenbogenbewegung usw. beschleunigt die Abwendung von Kirchenmitgliedern eher noch, als sie bei der Stange zu halten. Jesus meine einst mit der proklamierten Nächstenliebe aber nicht für alles und Alle offen zu sein, sondern er gebot die Zuwendung zu den „Brüdern und Schwestern“. Und zwar solche „im Glauben“. Auch warnte er vor solchen, die in seinem Namen Irrlehren verbreiten, Amen.
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*Dieser Artikel erschien zuerst am 04.12.22 unter der Überschrift “Advent, Advent, `ne Kirche brennt, erst eine, zwei …” auf Albrecht Künstles Blog “Die andere Sicht”. Titelbild eingefügt, Links teilweise visualisiert und Mehrfachllistungen getilgt von der Conservo-Redaktion.