Michael van Laack
Ich habe mir die Augen gerieben und das folgende dreimal gelesen, bevor ich mir sicher sein konnte, dass DDr. Wolfgang Rothe – eventuell weltbekannter deutscher LGBTI-Papst und Vikar in Perlach bei München – der erst vor wenigen Tagen in Köln mit Gleichgesinnten eine Pseudo-Segnungshow queerer Menschen vor dem Kölner Dom abgezogen hat und in seinem häufig gegen die Lehre der Kirche gerichteten Tun von seinem Erzbischof (Kardinal Marx) durch Stillschweigen vollste Zustimmung erfährt, tatsächlich meinte, was er schrieb:
Heute geriet er auf Ex-Twitter mit Paul von Oldenburg in ein kurzes Wortgefecht, dass verräterischer und bezeichnender nicht sein könnte. Dies verdient – gewissermaßen für die Nachwelt – auch auf conservo dokumentiert zu werden:
Rothe versucht zwar, sich in seinem zweiten Kommentar ein wenig vom ersten zu befreien, weil ihm möglicherweise in einem hellen unbunten Moment klar wurde, was er da angerichtet hat. Er hätte den Kommentar einfach löschen können, aber Rothe wäre nicht Rothe, wenn er seine riskante Aussage nicht mit Stolz und Anwürfen verteidigen würde.
Weiß er nicht, was er sagt – oder schreibt er nicht, was er meint?
Rein rechnerisch bedeutet das: Rothe gibt zu, dass 80 % des sexuellen Missbrauchs in der Kirche von Männern an männlichen Kindern oder Jugendlichen begangene Straftaten sind und behauptet dann, dass läge daran, dass 80 % der Priester homosexuell seien.
Wenn also nur 20 % der Straftaten keine von Priestern an Knaben begangene Straftaten sind und nur 20 % der Priester nach Rothes Auffassung nicht homosexuell sind, darf man davon ausgehen, dass die Bereitschaft von Homosexuellen, sich an jungen Menschen zu vergehen, zumindest innerkirchlich überdurchschnittlich groß ist im Verhältnis zum Pädophilenanteil unter Heterosexuellen; und das vermutlich sogar im Que(e(rschnitt des männlichen Teils der Gesamtgesellschaft.
Die Kirche ist schwul. Und das ist auch gut so, liebe Gläubige!
Vielleicht denkt Rothe noch einmal über seine Botschaft nach. Zum einen, weil er eine römisch-katholische Kirche zeichnet, in der 80 % der Priester homosexuell seien (folglich auch der Bischöfe und Ordensmänner) und diesen zudem eine erhöhte schädliche Neigung und Bereitschaft zur Begehung von Kindesmissbrauch unterstellt.
Ob sein Schutzherr in München ihm auch das durchgehen lassen wird? 80 % der Priester homosexuell? Das wird man gewiss auch in der Weltkirche sehr „gern“ hören. Wie Rothe auf diese Zahl kommt, ob er so viele Priester in Saunaclubs getroffen oder in ihren Betten in deren Pfarrhäusern gelegen hat, ob er sich haufenweise zu Dates in Hotels mit ihnen traf oder es in zahlreichen Klosterklausuren mit ihnen getrieben hat… Wir wissen es nicht und wir wollen es eigentlich auch gar nicht wissen.
Was wir aber gern wüssten: Woher nehmen sie die die so selbstbewusst vorgetragene Zahl 80 %, Herr DDr. Rothe?