“Remigration”: Die Buntfaschisten wählen ihr Unwort des Jahres 2023

Michael van Laack

Wir schreiben das Jahr 2024 und das „Unwort des Jahres 2023“ wurde heute verkündet. Wieder einmal haben Tausende von Menschen ihre Energie und Zeit darauf verschwendet, Begriffe vorzuschlagen, die ihrer Ansicht nach ein unsagbares (zumindest mehr als unangemessenes) Wort darstellen. Denn wo man für sich selbst Unsagbarkeit erkannt hat, steht dahinter mehr als der bloße Hinweis auf die Unangemessenheit der Verwendung eines Begriffs.

Interessant dabei ist, dass die Jury, der mehr politische Linksaußen angehören, als der Ex-Fraktion “Die Linke” im Deutschen Bundestag, zum Unwort des Jahres einen Begriff gewählt hat, der im Verlauf des Jahres 2023 nahezu keine Rolle in der Debatte spielte, sondern erst mit der zur “Wannseekonferenz 2.0” aufgeblasenen Zusammenkunft von Politikern der dritten oder vierten Reihe einiger Parteien – dann allerdings mit Höchstgeschwindigkeit und ohne Auspuff-Schalldämpfer – ohrenbetäubend laut in die Medien und entsprechend die Öffentlichkeit hineingerast ist.

Ruprecht Polenz und andere bürgten und bürgen für edle Absichten, oder?

Wollen wir hoffen, dass die Entscheidung der Jury nicht ideologisch motiviert ist. Aber diesen Verdacht dürfen wir bei so honorigen kooptierten Jury-Mitgliedern wie z. B. Ruprecht Polenz, dem kurzzeitigen Generalsekretär der CDU (April bis November 2000) und herusragenden (wenn auch unfeiwilligen) Wahlhelfer der AfD zweifellos ausschließen, oder? Die Jury wird zweifellos ins Volk hineingehört und dann die Empörung desselben herausgehört haben ob der unsäglich menschenverachtenden Forderung der “Nazis”, lllegale, Identitätsfälscher und die deutsche Staatsbürgerschaft nicht innehabende Sozialschmarotzer in großer Zahl aus dem Land abzuschieben.

Lautete das Unwort des Jahres 2019 noch “Klimahysterie”, um die Weltuntergangspropheten vor jeglicher Kritik an ihren Endzeitphantasien zu schützen, wurde für das Jahr 2020 “Corona-Diktatur” gewählt, um Grundrechtseinschränkungen als neue Normalität zu rechtfertigen. Für das Jahr 2021 entschied die Jury sich dann für “Pushback”, weil die Buntheit der deutschen Gesellschaft nicht durch Rückweisung gewaltsam eindringender Jungmänner gefährdet werden sollte. 2022 wählten die politisch selbstverständlich unabhängigen Juroren die Verteidigung der Straftäter von “Letzte Generation”, “Ende Gelände”, “Extinction Rebellion” und “Fridays For Future”. Wer in politischen Debatten oder Interviews den für 2022 zum Unwort erklärten Begriff “Klimaterroristen” oder die in den Jahren zuvor “gewählten” Begriffe öffentlich verwendete, gehörte zur Kategorie “faschistischer Unmensch”, wurde zumindest regelmäßig scharf gerügt und war weder in Altparteivorständen noch in Talkshows des ÖRR gern gesehen.

Diskurshoheit zu Migrationsfragen zurückgewinnen

Die Wahl es Unwortes “Remigration” wird und soll den eben beschriebenen Effekt selbstverständlich auch haben. Aber nicht nur das! Diesmal geht es um deutlich mehr. Die politische Linke (Teile der SPD und die Grünen insgesamt) will sich die Diskurshoheit über das Thema Migration zurückholen: “Abschieben ist böse, zurückführen ist voll Nazi!” lautet die Parole. Der Union und in gewisser Weise auch der FDP soll Druck gemacht werden, damit die aus Sicht der Linksfaschisten unselige Forderung nach Begrenzung der Migration und der Abschiebung einer großen Zahl nicht Aufenthaltsberechtigter rasch vom Tisch kommt.

Die Strategie, Diskurshoheit über das Ächten von Begriffen zu erreichen, sehen wir in unserem Land schon seit vielen Jahren. Nicht erst seit der Diskussion über Bähworte für Fleischspeisen oder Süßigkeiten. Es lohnt sich deshalb, Rückschau in die Geschichte der sprachpolizeilichen Maßnahmen und die Unworte des Jahres seit 1991 zu halten:

Manch einem schmeckt ja schon seit einigen Jahren kein Zigeunerschnitzel mehr, Negerküsse bzw. Mohrenköpfe kommen nicht mehr in den Einkaufswagen, sollte ein Hersteller es wagen, dieses rassistische Wording noch immer auf die Produktverpackung zu drucken. Denn auch das sind „unkorrekte“ Begrifflichkeiten. Und wer will sich schon nachsagen lassen, es sei etwas nicht korrekt an ihm, ganz gleich ob es sich um eine schlecht gebundene Krawatte oder die Verwendung unerwünschter Worte handelt.

„Neger“ oder „Nazi“?

Klar, es gibt Ausnahmen. Während man einen Dunkelhäutigen selbstverständlich nicht mehr „Neger“ nennen darf, sind „Blaue“ bedenkenlos und gern auch redundant unter dem Sammelbegriff „Nazi“ öffentlich benennbar.

Deshalb ist „Nazi“ heute einmal mehr mein Vorschlag für das Unwort des Jahres 2024! Belegstellen fänden sich Tausende dafür, dass dieses Wort unter falscher Flagge daherkommt und einen Sachverhalt von gesamtgesellschaftlichem Interesse in unangemessener Weise in negative Kontexte stellt. Die Bedingungen wären also erfüllt.

Aber so einfach ist es eben nicht mehr, denn das „Unwort das Jahres“ ist nach dem ein oder anderen Intermezzo wieder zu dem geworden, was es bereits 1991 augenscheinlich werden wollte. Deshalb müsste man es ehrlicherweise „ideologiefeindliches Unwort“ nennen. Denn um das pure Wort geht es nicht mehr, ging es auch in früheren Jahren nur selten.

Und so wird es wahrgenommen als Buchstabenkonzentrat, als staatsideologisches Antiserum, die Spitze des jeweiligen Themen-Eisbergs; die polarisierende Pointe, die medial grell aufscheinend einen umfangreichen Vorgang negativ konnotiert erscheinen lässt. Und eben das gilt es für die herrschende politische Klasse und die sie stützenden Medien zu unterbinden. Nicht nur das Wort soll unsagbar werden, jegliche Kritik an Entscheidungen und Zuständen, die sein Entstehen ermöglichten, soll den Bürgern als etwas Negatives vorgeführt werden: „Dieses und jenes Wort sagt man nicht! Oder siehst Du die Sache etwa auch so falsch? Gehörst Du auch zu denen, zu denen man eben einfach nicht gehört?“

Geschichte der ideologiefeindlichen Unworte

Zur Vertiefung des eben gesagten lohnt sich als ein Abstecher in die Geschichte des Unworts. Welches Ereignis war der Anlass, ein solches Wahlevent zu veranstalten? Es war, könnte man meinen, der 17. September 1991 in Hoyerswerda, könnte man meinen. Jener Tag, an dem mehrere tatsächlich neonationalsozialistische Jugendliche ein Ausländerwohnheim mit Molotow-Cocktails bewarfen, könnte die Initialzündung gewesen sein. Bilder die um die Welt gingen, Bilder die man in der Tat nicht sehen wollen darf als Demokrat, als Mensch!

Aber so einfach ist es nun nicht, denn schon nach der Wahl dieses ersten Unworts 1991, welches „ausländerfrei“ hieß und jene Absicht komprimiert darstellte, die sich alle Neonazis zu allen Zeiten auf ihre Fahnen geschrieben haben, begann man medial, die Wortbedeutung zu erweitern und ideologisch zu besetzen. Schon damals hieß es in WELT, FAZ und Süddeutscher Zeitung sinngemäß: Die Geschichte darf sich nicht nur nicht wiederholen, sondern wir müssen einen anderen Zugang zu unseren ausländischen Mitbürgern finden, müssen sie in die Gesellschaft integrieren, müssen ihnen entgegenkommen, müssen ihnen ermöglichen, in ihrer neuen Heimat auch Teile ihrer alten Heimat wiederzufinden.

Wir lesen also in diesen Wochen nach Hoyerswerda schon das, was in den Folgejahren den bis heute Bestand habenden irrigen Ansatz für gelingende Integration etablierte: WIR müssen stets in Vorleistung gehen, WIR müssen verstehen, WIR müssen Barmherzigkeit zeigen. – Kein Wort lasen wir Anfang der 90er-Jahre zu den sich manifestierenden ersten großen Ghettos in Duisburg, Gelsenkirchen, Dortmund, Köln, München oder Berlin oder gar zur Unwilligkeit muslimischer Milieus zu Außenkontakten.

Ein Jahr später (1992) wählte man mit „Ethnische Säuberung“ eine Phrase, die ursprünglich nicht in Deutschland geprägt wurde, sondern von den Militärs der Bürgerkriegsparteien im Jugoslawien-Krieg, um dann unreflektiert in den deutschen Medien kolportiert zu werden. So hätte man die Wahl dieses Unworts eigentlich als Medienschelte verstehen können. Aber die späteren Rauten- und damaligen Saumagen-Medien hatten eine bessere Idee: In der Rezeption nach der Wahl entwickelten sie – Hoyerswerda in Erinnerung rufend – ein düsteres Szenario vor den Augen der damals schon besorgten Bürgers, als stünde die Umbenennung von Berlin in Germania kurz bevor. Deshalb ließen sie durchblicken, dass einigen Bevölkerungsgruppen durchaus der Versuch zuzutrauen sei, arabische und andere Communities nach dem Vorbild der Serben aus ihren selbst gewählten Ghettos (die ,wie erwähnt, seinerzeit kaum jemand so zu nennen wagte) zu vertreiben.

„Überfremdung“

Da bekanntlich aller – nicht nur der guten – Dinge Drei sind, durften wir uns auch 1993 über demokratisches Klarsprech freuen. „Überfremdung“ hieß das neue Unwort, das nach Meinung vieler Politiker ein selbstverständlich vollkommen unberechtigtes Unbehagen der deutschen Bevölkerung zum Ausdruck brachte, es könnten soviele Menschen aus fremden Kulturkreisen zu uns kommen, dass sie zur gesellschaftspolitisch dominierenden oder gar zur neuen Mehrheitsgesellschaft anwüchsen.

Ich habe noch den Nachrichtensprecher des ZDF im Ohr: „Mit der Wahl von ‚Überfremdung‘ zum Unwort des Jahres soll den Bürgern die Botschaft vermittelt werden, dass ihre Sorgen vor eben dieser unbegründet sind. Alle Sprecher der im Deutschen Bundestag vertretenen Parteien begrüßten die Wahl und hoffen, dass eine positive Signalwirkung von ihr ausgeht mit Blick auf den Kampf gegen Fremdenfeindlichkeit.“

Finanz- und Wirtschaftskrisen

Nach 1993 war man allerdings für einen längeren Zeitraum genötigt, sich weniger den auf dem rechten Auge Blinden zu widmen, denn man hatte genug mit den jeweils der nächsten die Klinke in die Hand gebenden Finanz- und Wirtschaftskrisen zu tun. So kann es auch rückblickend nicht verwundern, dass Worte wie „Peanuts“ (1994), „Diätenanpassung“ (1995), „Rentnerschwemme“ (1996), „Wohlstandsmüll“ (1997) oder „sozialverträgliches Frühableben“ (1998) die Debatten dominierten.

Zwischendurch ging es auch mal gegen den Noch-Nicht-Feind USA und seine NATO-Verbündeten, als 1999 „Kollateralschaden“ ganz oben auf der Liste der unsagbaren Worte stand. Ein Begriff, der im militärischen Terminus schon seit über 100 Jahren gebräuchlich war, löste mit einem Schlag Empörung aus, weil man ihn dank der Medien mit toten Kindern und Frauen verknüpfte. Er wurde nicht gewählt, weil er unzutreffend umschrieb, sondern weil er buchhalterisch kalte Kosten-Nutzen-Analyse betrieb. Das Bild von den Buchhaltern in Ausschwitz wurde in diesen Tagen gern in Erinnerung gerufen. Ein erstes Aufscheinen jenes Dilemmas, welches späteren Wahlen noch deutlicher aufscheinen sollte.

„National befreite Zone“ und „NoGoArea“

Kaum aber schien nun alles wieder gut – denn der Messias Gerhard Schröder würde Deutschland wieder aus der Krise führen – fand man aausreichend Zeit und Muße, sich den Dauerpatienten im rechten Spektrum zu widmen. So kam es, wie es kommen musste: die Phrase einer Handvoll neonationalsozialistischer Spinner – Monat um Monat im Jahr 2000 konsequent durch die Medien gehypt – wurde zum Unwort gekürt: „National befreite Zone“; eigentlich nichts anderes als das „ausländerfrei“ von 1991, allerdings mit einem deutlich martialischeren Klang.

Das diametrale Gegenteil dieser aberwitzigen Begriffskonstruktion sehen wir übrigens heute real auf deutschem Boden: die so genannten “NoGoAreas“. Fast schon ein Treppenwitz der Unwort-Geschichte!

2001 dann der Anschlag auf das World Trade Center und das Pentagon. Eigentlich passte dieser unfassbare Terrorakt den europäischen und bundesdeutschen Politstrategen nicht wirklich in den Kram. Denn gerade erst hatte man begonnen, sich ein wenig von den US-Amerikanern zu emanzipieren und mit großem Aufwand das Bewusstsein geschaffen, dass der Islam eine mindestens so friedfertige Religion sei wie das Christentumm und dann passierte das aus Sicht der Regierungen des religiös weichgespülten Westens Undenkbare! So ist es nicht verwunderlich, dass 2001 „Gotteskrieger“ ganz oben auf der Liste zu finden war.

Aber deutsche Leitmedien-Redaktionsstübler wären keine guten Schüler Alfred Rosenbergs und seines Teams beim “Völkischen Beobachter”, wenn sie nicht sehr rasch erkannt hätten, wie hübsch sich auch diese Wahl instrumentalisieren ließe. Und so rückten im Laufe des Folgejahres mehr und mehr radikale Christen und moralisierende Fundis in den Blick, wurden auch gern mal mit den Mördern aus den arabischen Kulturkreisen verglichen und deshalb “Gotteskrieger” genannt.

Nun ja… Unter Schröder lief es dann doch nicht ganz so toll, wie „von allen“ erwartet, weshalb 2002 mit „Ich AG“ wieder ein Wort gewählt wurde, dass dem Wirtschafts- und Finanzsektor und der sozialen Kälte des politischen Handelns entsprang.

Ein Volk von Tätern

Doch schon 2003 hatte man sich wieder gefasst, dank Martin Hohmanns (damals noch CDU) – vielleicht unbedacht, vielleicht auch absichtlich – gewählten Wortes vom „Tätervolk“. Entsetzt regierten die späteren Nanny-Medien, die hier nichts anderes sehen wollten als einen Angriff auf die Juden und pure antisemitische Hetze.

Zudem galt es ja auch, den Mythos aufrecht zu erhalten, außer dem deutschen gäbe es weltweit kein Volk von Tätern, hätte es nie gegeben und würde es nie geben. Wie die Geschichte endete, wissen wir. Hohmann kam der Vernichtung seiner Biographie zwar zuvor, fand aber leider nicht die Kraft, aus der CDU auszutreten, bevor man ihn ausschloss.

Betrachtet man die Geschichte des „Unworts des Jahres“ bis hierhin und auch in der Folge, muss man dankbar sein, dass es Wirtschaftskrisen gab. Vermutlich wäre das alljährliche Event sonst zu einer reinen Veranstaltung „Wahl des Nazi-Unworts des Jahres“ verkommen.

Von „Humankapital“ bis „Alternativlos“

So aber sehen wir 2004 „Humankapital“ und 2005 „Entlassungsproduktivität“. Kaum aber war die letzte Verteidigerin der freien Welt Kanzlerin, tauchen wir wieder ab in den Niederungen der integrationsfeindlichen Milieus, um das Unwort für 2006 an Licht zu holen: „Freiwillige Ausreise“. „Wie kann man nur!“, empörten sich damals schon viele Linke und Grüne. „Wie kann man nur schützenswerten Menschen das Asyl verweigern, sie zur Ausreise erpressen und das dann auch noch als freiwillig bezeichnen?“ Tja… Es ist also alles schon mal dagewesen, nur nicht ganz so lax gehandhabt und massiv verteidigt wie in unseren Tagen.

Auf „Herdprämie“ (2007, einem zutiefst familien- und mütterfeindlicher Begriff, den man allerdings bis heute gern darf, wenn man das christliche Familienbild diskreditieren möchte, folgte „notleidende Banken“ (2008) und „betriebsratsverseucht“ (2009) folgten. Vor allem diese drei Wahlen sorgten dafür, dass das Interesse der Politik am Unwort des Jahres abnahm. Merkwürdig…

Und dann 2010: „ALTERNATIVLOS“– Jene Behauptung, auf die drei Jahre später eine Partei durch ihre Gründung die passende Antwort gab. Mit dieser wahl wurde der Tiefpunkt des medialen und vor allem politischen Interesses des linken Spektrums an der Wahl des „Unwort des Jahres“ erreicht. Ein direkter Angriff auf jene Frau, ohne die Deutschland und Europa nicht wären, was sie heute sind! Nun ja…

Neu gebildete SS-Division „Dunkeldeutschland“

Jetzt half nur noch beten, oder? Weit gefehlt! Wieder waren die wirklichen Neo-Nationalsozialisten als Krisenhelfer zur Stelle: Die „Döner Morde“ hielten 2011 ganz Deutschland in Atem. Dass es ein linkes Medium war, welches diesen Begriff kreierte… So what? Es gab endlich wieder die Gelegenheit, von der Gefahr für die Demokratie durch Rechte zu sprechen, weil im Osten vermutlich ganz neu gebildete SS-Divisionen darauf warteten, das Reich zurückzuerobern. Überall nun witterte man Rechtsterroristen, Verräter im Verfassungsschutz und der Polizei, jedes NPD-Mitglied war faktisch Mitglied des “Nationalsozialistischen Untergrunds“.

Dann der Schockmoment des Jahres 2012: Ein Frontalngriff auf den Feminismus, auf die Rechte der Frauen, eigentlich auf alles, was nicht Mann war. Vor allem aber ein Angriff auf die Justiz. Da kommt so ein abgehalfterter Wetterfrosch namens Kachelmann und wagt zu behaupten, er sei kein Vergewaltiger, obwohl doch die Frau gesagt hatte, er sei es. Und obendrauf setzte er das Unwort des Jahres „Opfer-Abo“, hierbei Bezug nehmend auf Exekutive und Judikative, die Frauen seiner Ansicht nach grundsätzlich eine zu große Advokanz. entgegenbrächten. Dieses Unwort wäre wieder in Vergessenheit gerat, würde man es nicht heute gern negativ konnotiert gegen den politischen Gegner einsetzen, so auch z.B. auch mit Blick auf körperliche Attacken auf Afd’ler, ihre Immobilien oder Fahrzeuge.

Neuere Wahlen zum Unwort haben nur noch ein einziges Ziel

Es folgten die gruseligen Jahre: 2013: „Sozialtourismus“, 2014 „Lügenpresse“, 2015 „Gutmensch“, 2016 „Volksverräter“, 2017 „alternative Fakten“ und 2018 die von den Lippen eines Ministers gepflückte „Anti-Abschiebe-Industrie“.

All diese Unwort-Wahlen dienten nur noch dem Zweck und Ziel, bestimmte Haltungen (nichtlinke, konservative oder auch patriotische) zu politischen und gesellschaftlichen Fragen redundant zu diskreditieren. Wie ich bereits weiter oben schrieb: Es geht nicht um das Wort! Es geht einzig darum, eine Haltung, die als mit diesem Wort unlösbar verknüpft betrachtet wird, auszumerzen, aus dem Diskurs auszuschließen, notfalls Karrieren zu vernichten.

Man könnte nun einwenden: “Jeder kann doch einen Vorschlag machen, es läuft doch alles demokratisch bei der Wahl zum Unwort des Jahres!” Dieser Einwand entspricht jedoch nicht der Realität. Zwei Vorauswahlen werden getroffen: Die eine vom Team, das verantwortlich ist, die andere schon Monate und Wochen zuvor in den Medien, die gezielt bestimmte Worte als Favoriten hypen. Und wehe jenen, die am Ende dieses „offenen“ Prozesses dann nicht die richtige Entscheidung treffen.

In diesem Jahr hat die Jury die Wahl manipuliert

2024 hat die Jury sich allerdings selbst übertroffen. Ersmals in der Unwort-Historie wurde offen manipuliert. Denn 2023 war “Remigration” ein von nur wenigen Personen in öffentlichen Debatten verwendetes Wort und wurde weder vom ÖRR noch den anderen größen Häusern ala “unsagbar” kategorisiert. Dass die Jury es dennoch wählte, zeigt überdeutlich: Sie versteht sich als Baustein jener Lügen- und Schmutzkampagne, die den Holocaust relativierend von einer “Wannseekonferenz 2.0” spricht und den Begriff “Remigration” geschichtsvergessen mit “Vertreibung” übersetzt, um die den Aufbau eines neuen Sozialismus in Deutschland massiv störende AfD zu vernichten.

Man könnte natürlich sagen: Es ist doch überhaupt nicht wert, sich so ausführlich mit diesen Themen zu befassen. Aber das Gegenteil ist der Fall! Events wie dieses sind ein Indikator für das politische Klima und die politische Situation in unserem Land und vor allem für dessen Entwicklung, gewissermaßen eine Langzeitstudie. Diesen Fakt auszublenden, wäre sträflich!

WENN IHR DIE ZEICHEN NICHT SEHT…!

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