Michael van Laack
Die römisch-katholische Kirche gedenkt heute (19. März) des hl. Joseph, den sie u. a. Bräutigam Mariens, Nähvater Jesu und Schutzherr der Kirche nennt. Trotz dieser Herausgehobenheit stand er bereits von Beginn an im Schatten seiner “Verlobten”, der Gottesmutter Maria. Diese Tatsache dürfte für alle Feministen und Feministinnen (seien sie nun Christen oder nicht) Grund zur Freude sein. Zumal Joseph als Vorbild innerkirchlich seit vielen Jahrzehnten mehr und mehr verblasst und von vielen nur noch als biblische Randfigur wahrgenommen wird.
Dieser Umstand passt hervorragend zum Geschlechtergerechtigkeits- und Familienbild unserer Buntheitsbewegten und Gleichstellungsbeauftragten. Denn bekanntlich sollen Väter auch in der feministisch-posttoxischen auf Lebenswirklichkeit gegründeten und an Geschlechtern überreichen Gesellschaft der Gegenwart und Zukunft maximal noch die Rolle des Zulieferers von Samen und ggf. auch Geld spielen.
Doch das von den eigenen Leuten an Unis und in Gremien bereits seit vielen Jahren Umschleifungsversuchen ausgesetzte christliche Bild von einem Vater, der Frau und Kind(er) schützt und nährt, bleibt den starken Penislosen und selbstverständlich auch den sich selbst als Frau lesenden vaginaarmen Männern und mit ihnen den viele Bereiche dominierenden sozialistischen Akreuten in Politik und Medien zutiefst zuwider.
Über Josef wissen wir nicht viel:
- Er war Zimmermann,
- hat ein Kind großgezogen, das nicht sein eigenes war;
- er ist zur Volkszählung gereist und später mit seiner Familie nach Ägypten geflohen.
- Als die Luft wiederrein war, kehrte er mit Mutter und Kind nach Israel zurück.
- Joseph hat bei der Suche nach dem 12-jährigen Jesus geholfen
- und war bereits verstorben, als Jesu öffentliches Wirken begann.
Eine vorchristliche Patchwork-Familie?
Das wäre für die Bekämpfer der traditionellen Vater-Mutter-Kind-Familie doch eigentlich ein vielversprechender Ansatz. Denn nach heutiger Sicht hat der heilige Josef nicht einfach ein ihm unterschobenes Kuckuckskind mit großgezogen (was hierzulande nicht selten geschieht, wie Statistiken zu Ehescheidungsgründen zeigen), sondern sich bewusst für eine Frau entschieden, die nicht von ihm schwanger war. Das ist eigentlich eine noch größere Leistung als die eines Mannes, der eine Frau mit schon geborenen Kindern eines anderen Mannes heiratet.
Wäre da nicht dieser seltsame Vater: Gott, der Heilige Geist, der über Maria gekommen ist und Gottes Sohn buchstäblich in sie pflanzte. Damit wird auch dieser Josef für alle Atheisten (und das sind die meisten nicht nur radikalen Feministinnen mittlerweile – vollkommen uninteressant. Denn an solche einen Hokuspokus glauben sie nicht. Sie glauben an die Wissenschaft und alles, was sich auf Fakten basiert nachvollziehen lässt. Auch wenn sie in den vergangenen Jahrzehnten oft genug von der „Wissenschaft“ enttäuscht wurden und zudem oft intellektuell überhaupt nicht in der Lage sind, Beweisketten zu falsifizieren oder verifizieren. Was den Ohren schmeichelt und dem eigenen Lebensgefühl entspricht, wird als wissenschaftlich gesichert geglaubt, so hanebüchen es auch sein mag.
Maria, eine dominante Ehefrau?
Dieses Bild wird unseren Gleichstellungsbewegten schon besser gefallen. Maria hatte in der Beziehung die Hosen an, oder? Josef durfte schuften, während sie sich nur um die Erziehung des kleinen Jesus gekümmert hat. Obwohl… Moment mal! Maria war so ein Küche-Kinder-Heimchen am Herd. Oder doch nicht? Denn in einer Zeit, in der die Frauen ansonsten oft nur als Sexualobjekt behandelt wurden und Kinder am Fließband gebaren (was bei der hohen Sterblichkeit auch überlebenswichtig gewesen sein dürfte), blieb die Ehe von Josef und Maria kinderlos.
Weil er sie nicht angefasst hat? Oder gar, weil Maria ihn nicht ranließ, da sie heimlich in einer lesbischen Beziehung lebte? Letzteres würde unseren linken Freunden zweifellos gut gefallen. De facto aber war es so, dass Josef und Maria Keuschheit gelobt hatten, denn sie wollten sich ganz und gar um die Erziehung dieses einen ganz besonderen Kindes – des Sohnes Gottes – kümmern.
Toxische Männlichkeit
Neue Männer braucht das Land! Solche, die sich auch im ohne Sternchenpause gesprochenen „innen“ mitgemeint fühlen. Solche, die ihre Frauen ermuntern, die eigene berufliche Karriere über alles zu stellen und die Erziehung und Betreuung der Kinder entweder an den Staat oder die Großeltern zu delegieren. Männer, die sich den Bedürfnissen der Frauen in allen Lebensbereichen unterordnen und auch mal den „Mut“ haben, ihre feminine Seite zu zeigen.
So ein Mann war Josef freilich nicht! Er war ein „ganzer Kerl“, ein kräftiger Handwerker und vor allem ein Vater, der den Sohn lehrte – eine typisch männliche Eigenschaft – sich nicht in unzähligen Debatten zu verzetteln, sondern seine Arbeit tun. Er zeigte Jesus, dass das Leben kein Ponyhof ist. Ganz im Gegensatz zu vielen Vätern heute, die ihre Kinder zumeist auf Drängen der Mutter zwar gender- und klimagerecht (mit)-erziehen, aber gleichzeitig zu konfliktunfähigen Jugendlichen verziehen. Und ihnen oft auch mit auf den Weg geben, dass man kein ganzer Mensch ist, wenn man nicht mindestens eine Identitätskrise hinsichtlich seines soziologischen oder pseudobiologischen Geschlechts erlebt hat.
Erzeuger statt Vater
Josef war nicht der Erzeuger, für Jesus aber wie ein Vater. Immer mehr Frauen „von heute“ (morgen sind sie schon wieder von gestern) wollen aber keinen Vater mehr für ihre Kinder. Denn nach ihrer Auffassung kann auch die Frau in der Welt ihren Mann stehen und dann auch beide Eigenschaften – die des Vaters und der Mutter – gemeinsam mit den Erzieherinnen in der Kita an ihre Sprösslinge weitergeben. Wohl auch deshalb steigt die Zahl der „alleinerziehenden” Mütter jährlich weiter an.
Entweder, weil es nie zu einer Partnerschaft oder gar Ehe nach der Zeugung kam. Oder weil, eine Trennung bzw. Scheidung erfolgte. Für 2022 (das sind die letzten aktuellen Zahlen) gab das Statistische Bundesamt an, in 88,7 % der Fälle sei es die Frau, die die Scheidung einreiche. Das muss an der toxischen Männlichkeit liegen!
An der Kinokasse klingeln nur noch Titel wie “Der weichgespülte Mann”
Das Gender-Gaga und die Gleichstellungsdebatten haben dazu geführt, dass nicht nur Druck ausgeübt wird, überall Quoten einzuführen. Nein, sämtliches als typisch männlich identifiziertes Denken und Handeln muss ausgemerzt werden. Denn solches Denken ist der Urgrund allen Übels: Rassismus, Homophobie, Zerstörung der Umwelt – das alles gibt es nur, weil der Mann ein Mann ist. Weil er sich nicht der Gedankenwelt der Urmutter hingibt.
Deshalb brauchen wir eine neue Generation Männer – so die radikalen Feministen – die einfach nur noch “Mensch” ist; eine Generation, die mithilft, die Geschlechterrollen asap zu dekonstruieren und damit selbstverständlich bei sich selbst beginnt, indem sie ihren sich aktuell als Frau lesende Partnerin fragt, was ihr an dem sich aktuell als Mann lesenden und von ihr auch so gelesenen Partner nicht gefällt und wasentsprechend abgeschliffen werden muss außer dem Freudenspender zwischen den Beinen. Obwohl… dafür gibt es ja mittlerweile auch Ersatz in Hülle und Fülle!
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Gegrüßet seist Du, Josef…
…voll der Gnade Gottes, gesegnet bist Du unter allen Menschen und gesegnet ist das Kind, deiner jungfräulichen Braut Jesus. – Heiliger Josef, Du wurdest dem Sohn Gottes zum Vater gegeben. Bitte für uns in unseren Sorgen für unsere Familie, um unsere Gesundheit und bei der Arbeit und gewähre uns Deinen Beistand in der Stunde unseres Todes. Amen.