Von Peter Helmes
Nun wird´s mehr als peinlich. Die „Staatsministerin für Kultur und Medien“, Frau Prof. Monika Grütters, bringt sich erneut ins Gespräch. Eben erst einen Gesetzentwurf zur Knebelung des deutschen Kunsthandels vorgestellt, bringt sie nun eine bahnbrechende Entdeckung erneut in die Schlagzeilen. Die Rede ist von den „Frauen und Männern“ um den Widerstandskämpfer Graf Stauffenberg.
Nun weiß (fast) jeder, daß Stauffenberg verheiratet war, also zumindest seine Ehefrau um sich hatte. Aber man weiß auch, daß Frau Stauffenberg nicht zu den Attentäter_Innen gehörte. Dies waren nämlich u. a.: Friedrich Olbricht, Albrecht Ritter Mertz von Quirnheim und Werner von Haeften, die noch in der Nacht des 14. Juli 1944 gemeinsam mit ihm erschossen worden waren. Des Weiteren gehören dazu noch Namen wie Henning von Tresckow, Ludwig Beck, Cuno Raabe, Carl Friedrich Goerdeler, Julius Leber, Wilhelm Leuschner oder Albrecht von Hagen, die an der Planung des Attentats mitgewirkt hatten. Der Behauptungen der Frau Ministerin zum Trotz handelte es sich ganz offensichtlich um Männer – und nicht um eine Frau.
Die Originalbotschaft der Ministerin Grütters lautete: „Die Frauen und Männer um Graf von Stauffenberg, die mit dem Attentat auf Hitler heute vor 71 Jahren dem Terror und der Gewalt der Nationalsozialisten ein Ende setzen wollten, folgten ihren Überzeugungen ohne Rücksicht auf ihr eigenes Leben. Sie stellten sich ihrer moralischen Verantwortung, wo die schweigende Mehrheit die Augen verschloss, wo andere behaupteten, keine Wahl und keine Alternativen gehabt zu haben. Die Überzeugungen der Männer und Frauen des Widerstands gegen den Nationalsozialismus leben fort in unserer Demokratie, die die Würde des Menschen als unantastbar achtet.“
Es wäre im historischen Interesse nun dringend zu wünschen, daß die Kulturexpertin der Bundesregierung nun offenbart, wer die Frauen unter den Attentätern waren, gebührte Ihnen doch die gleiche Achtung wie den oben genannten Männern. Allerdings, bis heute hat Frau Ministerin noch keine Dame benennen wollen oder können. Oder vielleicht war sie bei der Abfassung ihrer Botschaft zum 20. Juli gerade etwas „daneben“. Kann ja vorkommen. Ihr Parteikollege Heiner Geissler sprach bei Helmut Kohl auch ´mal von einem „Blackout“. Der wäre auch bei Frau Grütters denkbar: In Ihrer Verlautbarung wechselt sie mehrfach von „Frauen und Männer“ (der am Attentat Beteiligten) zu „Männer und Frauen“, womit sie natürlich gegen die Gender-Etikette verstieß; denn gendergerecht dürfen Männer nie vor Frauen genannt werden.
Verehrte Frau Grütters, ich weiß nicht, ob Sie was von Kunst und Kultur verstehen. Bei Geschichte und Sprachkultur haben Sie in der Schule wohl nicht ganz so gut aufgepaßt. Oder – was ich zu Ihrer Entlassung Entlastung gerne anmerken will: Vielleicht sind auch Sie, vom Gender-Bazillus angesteckt, vor keinem Unfug gefeit.
Lesen Sie hierzu auch: http://sciencefiles.org/2015/07/22/nicht-mehr-zumutbar-kulturstaatsministerin-betreibt-Geschichtsklitterung/