Darf ein Bischof in einem Islamzentrum mitwirken?

Von Peter HelmesJemo-180x126

„Es gibt keinen Gott außer Allah, und Mohammed ist sein Gesandter.“

Der Super-Gau, von Kennern des geistlichen Zustandes der evangelischen Kirche lange befürchtet, ist nun eingetreten: Der bayerische Landesbischof und EKD-Ratsvorsitzende Bedford-Strohm hofiert die Moslems, spielt Ratgeber beim Bau des gewaltigen Islamzentrums in München und wirkt im neue Islamzentrum zu München mit.

Ich habe auf diesem Forum gerade in jüngster Zeit häufig die offensichtliche Kapitulation der christlichen Kirchen vor dem Islam kritisieren müssen, z. B.: https://www.conservo.blog/2015/08/13/tritt-deinen-gott-in-die-tonne-allah-ist-der-groesste/ sowie: https://www.conservo.blog/2015/08/01/kapitulation-der-christlichen-kirchen-vor-zeitgeist-und-islam/ und https://www.conservo.blog/2015/08/01/ekd-vertritt-antireformatorische-und-antichristliche-positionen/

Nun haben zwei evangelische Theologen das Pro und Contra herausgestellt: Einerseits gebe es „keine Alternative zum Dialog mit dem Islam“ (Pfarrer Mette), andererseits baue der Bischof nach diesem Verständnis „an einer allgemeinen Zivilreligion, aber nicht an der Kirche Jesu Christi.“ Das sei ohne Frage ein gutes Werk, aber nicht Aufgabe und Verheißung der Kirche (Pfarrer Roth).

Der evangelische Mediendienst „idea“ hatte darüber berichtet. Der meinen Lesern seit Längerem bekannte streitbare Christ Klaus Hildebrandt nahm dies zum Anlaß, einen Kommentar zu schreiben, den ich hier gerne wiedergebe:

„Unfaßbare Mitwirkung eines protestantischen Bischofs in einem Islamzentrum

Ich bin kein Protestant, erlaube ich mir aber die Anmerkung des ev. Pfarrers Till Roth aus Redwitz/Oberfranken bzgl. der Haltung des EKD-Ratsvorsitzenden Bedford-Strohm zum Islam, dieser “wolle jene Kräfte im Islam stärken, die die Werte des Grundgesetzes bejahen, und mit ihnen gemeinsame Wege in die Zukunft bauen“, dahingehend zu kommentieren, dass ich ihm (Roth) uneingeschränkt zustimme.

Was Bedford-Strohm hier von sich gibt, ist weder mit seinem originären Auftrag zur Missionierung vereinbar, noch ist er der Wächter des Grundgesetzes. Wir Christen brauchen keinen Wächterrat, wie es ihn beispielsweise im Iran gibt, denn dafür sind Bundesverfassungsgericht und Politik zuständig, und genau darauf läuft es auch hinaus. Die EKD ist zum Handlanger der Politik mutiert und erfüllt heute keinen Zweck mehr (s. Beispiel Gender). Mehr brauche und möchte ich dazu nicht sagen.

Klaus Hildebrandt“

Hier der Artikel von „idea“, auf den sich Hildebrandt bezieht:

Wetzlar (idea) – Der EKD-Ratsvorsitzende, Landesbischof Heinrich Bedford-Strohm (München), hat sich bereiterklärt, im Kuratorium des Münchner Forums für Islam mitzuwirken. Es plant unter anderem den Bau einer Moschee für 800 Muslime. Darf sich ein evangelischer Bischof hier engagieren? Darüber gehen die Meinungen auseinander. In einem Pro und Kontra für die Evangelische Nachrichtenagentur idea äußern sich zwei evangelikale Repräsentanten.

Mette: Zum Dialog mit dem Islam gibt es keine Alternative

Der Theologe Jürgen Mette (Marburg), der dem Hauptvorstand der Deutschen Evangelischen Allianz angehört, bejaht die Frage. Er sieht keine Alternative zum Dialog mit dem Islam: „Gesprächsverweigerung wäre ein Schwächeanfall der Kirche.“ Zur Kritik von Teilen der evangelikalen Bewegung an der Entscheidung Bedford-Strohms schreibt Mette: „Dass der Ratsvorsitzende so angegriffen wurde, bevor er sich überhaupt in diesem Dialog mit dem Islam positionieren konnte, war beschämend unchristlich.“ Darum habe der Vorsitzende der Deutschen Evangelischen Allianz, Präses Michael Diener (Kassel), sich zu Recht schützend vor ihn gestellt. Mette zufolge müssen Christen in diesem Dialog aber auch „die Finger in die Wunden der Christenverfolgung durch den Islam halten“. Das sei der Ort, wo man klagen müsse, nicht hinter geschützten Kirchenmauern.

Mette nennt es zugleich mehr als fraglich, ob Bedford-Strohm mit seiner Entscheidung für dieses Münchner Gremium gut beraten war: „Wer spricht dort eigentlich für den Islam? Und wird er die Chance nutzen, Jesus Christus als Herrn zu bekennen und auf die theologischen Differenzen hinzuweisen?“ Außerdem habe die moderne Koraninterpretation das Gewaltproblem des Islams bisher nicht gelöst. Mette: „Ich hoffe, dass der EKD-Ratsvorsitzende diese Fragen offen in den Dialog bringen kann.“

Roth: Wie ist das mit dem Neuen Testament vereinbar?

Gegen die Mitwirkung des Bischofs im Kuratorium des Islamzentrums wendet sich der 1. Vorsitzende des Arbeitskreises Bekennender Christen in Bayern, Pfarrer Till Roth (Redwitz/Oberfranken). Zur Argumentation Bedford-Strohms, er wolle „jene Kräfte im Islam stärken, die die Werte des Grundgesetzes bejahen, und mit ihnen gemeinsame Wege in die Zukunft bauen“, schreibt Roth: „Der Bischof baut nach diesem Verständnis an einer allgemeinen Zivilreligion, aber nicht an der Kirche Jesu Christi.“ Das sei ohne Frage ein gutes Werk, aber nicht Aufgabe und Verheißung der Kirche.

Roth zufolge will Bedford-Strohm nicht die Unterschiede zwischen den Religionen einebnen. Das wisse er aus Gesprächen: „Doch dem Islamzentrum geht es nicht nur um ein offenes kulturell-soziales Zentrum, sondern auch um den Bau einer Moschee und einer islamischen Ausbildungsakademie. Der Bischof könne die Vereinsziele nicht nach Belieben auswählen: „Deshalb fragt sich, wie seine Mitwirkung mit dem Anspruch des Neuen Testaments vereinbar ist, dass allein in Jesus Christus das Heil ist.“

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