Nachruf zu Ostern – Fürchtet euch nicht, er lebt!

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Von Georg Martin

Was wäre wenn? – Eine mystische Fiktion von Georg Martin*)

Vorwort: Der Autor versichert, dass der nachfolgende Beitrag völlig frei erfunden ist. Jegliche Verantwortung und Haftung für mögliche Unruhen in der Welt, denkbare Religionskriege, Terroranschläge oder Massensuizide in Rom, Mekka oder sonst wo wird ausdrücklich ausgeschlossen. Das Lesen dieses Beitrags erfolgt auf eigene Gefahr. Streng religiöse Menschen mit ausgeprägter Herzschwäche oder hohem Blutdruck sollten diesen Artikel nicht lesen. Bei Unklarheiten fragen Sie bitte Ihren Geistlichen oder Psychologen.

Die Vorgeschichte: Er war nun schon ein Mann Mitte 50 und die ungeheuerliche Erkenntnis, dass ausgerechnet er der Mensch sein sollte, auf den die Welt, besonders die Christen, seit 2000 Jahren warteten, erschien ihm immer noch surreal, ja völlig unfassbar.

Er fürchtete sich sehr vor sich selbst und dieser seiner Selbsterkenntnis. Eigentlich waren seine Kindheit, seine Jugend und sein bisheriges Leben unauffällig verlaufen. Auffallend war allenfalls, dass er verhältnismäßig viel Glück im Leben gehabt hatte, dass er von schweren Krankheiten und Gebrechen verschont geblieben war, dass einige ihn Hans-im-Glück genannt hatten. Noch auffälliger war für ihn selbst allerdings, dass er damals diesen Selbstmordversuch und mehrere lebensgefährliche Unfälle unbeschadet überlebt hatte. Spätestens nach diesen Ereignissen fragte er sich, ob er etwa unter einem besonderen Schutz stände.

Dieses seltsame Gefühl, anders zu sein als andere Menschen, verstärkte sich durch Menschen, die ihm mitgeteilt hatten, er sei in einer besonders außergewöhnlichen Sternkonstellation geboren. Andere spirituelle Menschen wiederum sagten ihm, er stehe in einem besonderen Lichte. Das alles zusammen legte sich im Laufe seines Lebens wie die Teile eines Puzzles zusammen, ohne dass ihm das große Bild selbst bewusst wurde.

Nacht der Erleuchtung: Dies änderte sich schlagartig in jener Nacht im Oktober, in der ihm diese helle Lichtgestalt im Traume begegnete, die ihm mitteilte: „Dass er sich nicht fürchten müsse, dass sie fest an seiner Seite stünde“. In jener Nacht veränderten sich sein Leben und die Einstellung zu sich selbst. Weitere Jahre vergingen, und er fürchtete sich vor den Konsequenzen seiner stillen Erkenntnisse. War er sich doch völlig bewusst, was das für die Welt um ihn herum und letztlich auch für ihn selbst bedeuten würde. Es war ihm bewusst, dass er, würde er sich offenbaren, die großen Religionen dieser Welt, das Judentum, das Christentum, den Islam und deren Führer in ihren Grundfesten erschüttern, wenn nicht gar aushebeln würde.

Auch war ihm selbst völlig klar, dass am Ende seines Weges für ihn nur ein gewaltsamer Tod infrage kommen konnte, so wie man 2000 Jahre zuvor seinen Vorgänger als Rebell und Anführer ans Kreuz geschlagen hatte. So einen wie ihn konnten die Menschen nicht am Leben lassen. So stand er nun mit sich alleine da, beobachtete weiter die gesamte Schöpfung, die Menschen, die Tiere, die Natur und das, was der Mensch die letzten 2000 Jahre daraus gemacht hatte. Und immer dann, wenn er das tat, dann wurde er traurig, wütend und mutlos. Was sollte er nur dem Schöpfer, seinem Gott, der ihn entsandt hatte, über diese Welt, über diese Menschheit berichten, die er so vorfand, wie sie nun einmal war, mit all ihren Schwächen und Verfehlungen? Eine Menschheit, die sich unkontrolliert vermehrte, die die Schöpfung in seinem ganzen Umfang immer mehr zerstörte, die andere Lebensarten der Schöpfung vernichtete. Eine Menschheit, die unfähig schien in Frieden und Harmonie mit sich und dieser Schöpfung zu leben. Und, was würde geschehen, wenn er sich zu erkennen geben würde, würden sie ihm überhaupt glauben, würde man ihn wegsperren oder würde man ihn schnellstmöglich töten? War er doch wie eine Superwaffe, die die Existenz aller Mächtigen auf der Welt, egal ob weltlich oder religiös, restlos ins Abseits stellen würde. Das konnten sich jene doch unmöglich gefallen lassen, das rief doch geradezu nach Gegenwehr und Abwehr im Sinne von Beseitigung. Und so war er sehr einsam und alleine mit all seinem Wissen und all seinen Erkenntnissen, fürchtete sich vor den Folgen seines Wissens und dessen Auswirkungen. Aber er wusste auch, dass er sich seiner Aufgabe irgendwann stellen musste, sich zu erkennen geben musste, dass er einen göttlichen Auftrag hatte, dem er sich nicht entziehen konnte und auch letztlich nicht entziehen wollte.

Wann wäre die Zeit gekommen?

Wann aber war der richtige Zeitpunkt dazu gekommen? Wäre dieser vielleicht gekommen, wenn eine der großen Weltreligionen mit Gewalt die alleinige Weltherrschaft gewaltsam erobern wollte, wenn diese Region das Gleichgewicht aller Religionen außer Kraft setzen wollte? Würde ihm dann Gott den Befehl zum Erkennen erteilen? Tief in seinem Herzen stand er bereit, ja, er würde sich opfern und die Menschen wachrütteln und vom Jahrtausende langen Warten erlösen.

Aber dann plagte ihn auch noch sehr die Frage, was er denn seinem Gott, seinem Auftraggeber, nach seinem Tode über diese Menschheit berichten solle. Einerseits hatte er als Mensch gelebt und liebte auch diese Menschen, andererseits glichen sie ihm aber einer hochaggressiven Bakterienart, die sich rücksichtslos und verantwortungslos vermehrte und all das vernichteten, was Gott mit seiner Schöpfung geschaffen hatte. Würde das Gott, den Schöpfer der ganzen Welt, nicht gerade dazu zwingen müssen, diese Menschen gänzlich auszulöschen, um den Rest seiner Schöpfung zu retten? Oder aber, würde Gott den Menschen doch noch eine allerletzte Chance geben, sich zu mäßigen und Verantwortung für die gesamte Schöpfung auf Erden zu übernehmen? Das lag nun wohl an ihm, dem Mittler. Würde es ihm gelingen, die Menschen von der Notwendigkeit der Umkehr und Rückbesinnung zu überzeugen? Oder aber, würden seine Erfahrungen auf Erden sowie seine Erkenntnisse nicht automatisch das Ende der Menschheit bedeuten müssen? Diese Gedanken und Erkenntnisse, diese Verantwortungen lasteten gewaltig auf seinen Schultern. Also, wundert Euch nicht, wenn bald das scheinbar Unmögliche Realität wird, Ihr seid nun vorgewarnt! Also: Fürchtet Euch nicht!

Nachwort: Wie eingangs schon geschildert, handelt es sich hierbei um eine frei erfundene Geschichte. Jegliche Ähnlichkeit mit einem ggf. derart lebenden Menschen wäre rein zufällig.

*) Autor Georg Martin ist regelmäßig Kolumnist bei conservo.

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  1. März 2016
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