Taxi, Taxi, oder die Zwei-Klassengesellschaft

(www.conservo.wordpress.com)

Von Thomas Böhm *)

Thomas Böhm
Thomas Böhm

Unter der Merkel-Regierung hat sich Deutschland in zwei neue Klassen aufgeteilt. In der ersten Klasse hocken die so genannten Flüchtlinge, denen man das Paradies auf Erden bestellt hat, und in der zweiten Klasse schwitzen die Deutschen, die das Paradies bezahlen, sich durch ihr Leben arbeiten müssen, oder mit dem Jobcenter und den Krankenkassen um Pfennige prügeln müssen und ansonsten bitteschön die Klappe zu halten haben.

Wie diese Zwei-Klassen-Gesellschaft funktioniert, erkennen wir ganz leicht an diesem aktuellen Beispiel:

Mehrere ältere Menschen in Nettetal könnten erblinden, weil sie sich die Taxifahrt zu einer unverzichtbaren Behandlung nicht leisten können. Davor warnt Augenarzt Marco van Gansewinkel. Die Patienten leiden an Altersbedingter Makuladegeneration, kurz AMD. Dabei gehen Sehzellen auf der Netzhaut zugrunde. Die Erkrankung lässt sich zwar nicht heilen, aber immerhin verlangsamen: Dazu müssen Betroffenen Medikamente direkt ins Auge gespritzt werden.

Bei Helena Zenzes aus Lobberich war zuerst das linke Auge betroffen. „Ich habe das zum ersten Mal gemerkt, als ich beim Aufstehen mit dem linken Auge einen großen, schwarzen Fleck gesehen habe. Das war vor drei Jahren“, sagt sie. Der Augenarzt kann die Spritzen nicht selbst setzen, das müssen Spezialisten übernehmen. Die nächste Möglichkeit ist im Krefelder Glashaus, dorthin fuhr Zenzes. Weil ihre Kinder sie nicht fahren konnten, nahm sie ein Taxi. Ihre Krankenkasse, die AOK, habe die Fahrten bezahlt.

Nun ist auch ihr rechtes Auge betroffen. Die Kasse hat angekündigt, dass sie die Taxifahrten nicht weiter tragen wird, die alle sechs Wochen anstehen. „Die Kassen beziehen sich auf eine Transportmittelrichtlinie, die seit mehreren Jahren gilt“, sagt van Gansewinkel. Bislang hätten sie im Einzelfall gezahlt. Nun legten sie die Richtlinie offenbar anders aus. (http://www.rp-online.de/nrw/staedte/nettetal/kassen-verweigern-kranken-transport-aid-1.5890860)

Wie Ämter Gelder für Flüchtlinge verschwenden, schildert die MDR-Sendung „Exakt“. Da kommen monatlich hohe Summen zusammen. Manche Taxi-Fahrten kosten über 300 Euro.

Wie jetzt bekannt wurde, gehen Ämter mehr als „locker mit Geldern um“. Das ist das Fazit beim „Bund der Steuerzahler“.

Des Taxi-Unternehmens Freud ist der Steuerzahler Leid? Die MDR-Sendung „Exakt“ zeigte, wie Flüchtlinge mit Taxis von Amt zu Amt oder Arzt chauffiert werden.

Ein Leipziger Taxi-Unternehmer spricht von rund 800 Fahrten in drei Monaten. Die Behörden geben diese „Taxifahrten“ bei der Landesdirektion Sachsen in Auftrag. Diese erklärt die Fahrten für Flüchtlinge so: „Wegen fehlender Ortskenntnisse“ oder damit die Asylbewerber „überhaupt zu den Terminen erscheinen“.

Fehlender Nahverkehr außerhalb der Ballungszentren soll ebenfalls das Fahren per Taxi begründen. Im Schnitt kostet eine Fahrt 15 Euro.

Dabei schlagen Fahrten von 100 Metern zu Buche, aber auch Reisen über 300 Euro. Beispiel: Eine syrische Familie bei Chemnitz wurde 80 Kilometer weit in das nächste Amt gebracht – inklusive der Wartezeit für den Fahrer zeigte das Taxameter nach 5,5 Stunden 308,90 Euro an… (https://mopo24.de/nachrichten/asylbewerber-mit-dem-taxi-zum-amt-43727)

Wundert sich da überhaupt noch jemand, dass immer mehr Bürgern der Kragen platzt und die AfD von Woche zu Woche in den Umfragen steigt?

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*) Der Berufsjournalist Thomas Böhm ist Chefredakteur des Mediendienstes „Journalistenwatch“ und ständiger Kolumnist bei conservo

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  1. April 2016
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