von Georg Martin
Evangelische Landeskirche Baden für Segen von Homo-Paaren
Noch doller als ihre klerikalen katholischen Glaubensbrüder treibt es dieser Tage die evangelische Kirche. Entgegen ihres noch vernünftigen letzten Beschlusses vom 12.4.2003 hat nun die evangelische Landeskirche Baden bei ihrer Landessynode am 23.4.2016 beschlossen, homosexuelle Paare auch kirchlich völlig gleichzustellen mit heterosexuellen Paaren.
Vielfältig-bunt und wortgewaltig begründet wird dies „mit allgemeinen gesellschaftlichen Veränderungen in den letzten 13 Jahren“, „mit Bewertungsänderungen im staatlich- weltlichen Bereich“, „mit Beseitigung von Diskriminierungen für Minderheiten“ sowie „mit großzügigen, zielgerichteten und fantasievollen Neu-und Uminterpretationen von Bibeltexten.“
Welche allgemeinen gesellschaftlichen Veränderungen vollzogen sich also in den letzten 13 Jahren? Betrachtet man insbesondere die politische Landschaft in Baden Württemberg, dann wird schnell einsichtig, dass sich dort mit Rot-Grün ein politischer Erdrutsch nach äußerst Linksaußen vollzog, wie es ihn vorher in keinem anderen Bundesland gab. Kretschmann spielt erfolgreich, wie Merkel in Berlin und Kraft in NRW, theatralisch den warmherzig-gütigen und liebevollen Landesvater aller im „Ländle“. Mit ihrem skandalösen Paradigmenwechsel ist die evangelische Synode der badischen Landeskirche Kretschmann und seinen verdeckten linken volkspädagogischen Umerziehungsplänen auf den Leim gegangen und letztlich in den Enddarm gekrochen.
Welcher Natur sind die Veränderungen in staatlich-weltlicher Sicht?
Hier springt die evangelische Synode auf den Zug staatlicher Institutionen auf, die Zug um Zug die Rechte Schwuler und Lesben mit denen von Mann und Frau in allen Lebensbereichen gleichsetzen. Auch das ist ein Kniefall vor der linken grünen Umerziehungsideologie und deren LSD- und Cristal Meth-Rausch-getriebenen Wahnvorstellungen in Sachen Genderpolitik, Antidiskriminierungsexzessen und sexueller Universalfreiheit.
Welche Diskriminierungen meint die Synode beseitigen zu müssen? Auch in diesem Begründungspunkt unterwirft sich die Synode „mutig und selbstlos“ dem allgemeinen rot-grünen Landes-und Bundestrend, den sozialistischen Einheitsgutmenschen nach Marx schaffen zu wollen. Mit dem, neben der Nazikeule, weiteren Todschlagargument der allgegenwärtigen Diskriminierung von irgendwelchen auch noch so skurrilen Minderheiten in der Gesellschaft wird die Mehrheitsgesellschaft pausenlos systematisch erpresst und terrorisiert.
Inwieweit wurden Bibeltexte neu-bzw. uminterpretiert und politisch korrekt gegendert? Beispielhaft und nur auszugsweise hier einige biblische Begrifflichkeiten und Textstellen, die gendergerecht uminterpretiert und inhaltlich überdehnt wurden:
-Zugehörigkeit zu Jesus Christus auch für schwule und lesbische Paare -Zuspruch der Güte und Treue Gottes auch für schwule und lesbische Paare – Zitate aus der alttestamentarischen Schöpfungsgeschichte zu Mann und Frau bzw. zu Paaren, gendergerecht nun übertragen auf Schwule und Lesben – Erfüllung der Liebe in Jesus Christus nun auch für und durch homosexuelle Paare – Herstellung von Scheinbezug auf biblische Diskriminierungsgebote in rassistischer und ethischer Hinsicht, hier nun transformiert auf homosexuelle Paare – usw., usw. in diesem Sinne.
Über drei Seiten hinweg wird das Alte und Neue Testament gendergerecht uminterpretiert, gedehnt, gestreckt und überstrapaziert. So, wie es halt in optimaler Anbiederung an die linke Landespolitik gebraucht wurde. Die interne Synoden-Schlacht ging solange, bis in offensichtlich turbulenten und sehr kontrovers geführten Diskussionen innerhalb der Synode sich schlussendlich der rot-grüne Ungeist des universalsozialistischen Einheitsgutmenschen nach Marx endlich eine Mehrheit verschafft hatte und die werteorientierten konservativen Basischristen unterlegen waren.
Wie drakonisch und zynisch die interne Diskussion abgelaufen sein muss, erkennt man an Protokollpassagen wie dieser: „Allen Landessynodalen war bewusst, dass nicht alle Mitglieder unserer Landeskirche diesen Beschluss mittragen können. Manche … lehnen die öffentliche Segnung gleichgeschlechtlicher Paare ab. Auch für sie soll es weiterhin Platz in der Landeskirche geben“. – Oh, welch eine Toleranz, welch eine großzügige Antidiskriminierungsgeste gegenüber andersdenkenden Christen in der Synode! Heißt dieser zynische Absatz doch im Klartext nichts anderes als: “ Wenn Euch das nicht passt, dann könnt Ihr ja gehen, ihr müsst aber nicht unbedingt!“ Aber so ist das eben mit den Linken, Toleranz gibt es nur für diejenigen, die gleicher Meinung mit dem Mainstream der Linken sind. Alle Andersdenkenden werden systematisch sozial ausgegrenzt und gesellschaftlich geächtet bis hin zur gesellschaftlichen Exekution.
Was könnte solchen dekadenten linken Beschlüssen wohl als weitere Steigerung noch folgen?
Die vorliegenden Begründungen sind derart weit im Sinne des Gendertums und des Antidiskriminierungsvollrausches gedehnt worden, dass diese auch für die Zukunft noch weitere Öffnungen in die „totale Toleranz“ allen menschlich Erdenklichem zulassen. So könnte man z.B. in diesem weiterentwicklungsfähigen Ungeiste der nun vorliegenden Auslegungen in – sagen wir – zehn Jahren auch durchaus einmal diskutieren, ob nicht auch die Liebe zum eigenen Hund, zur Hausziege oder zum Esel nicht auch im Sinne christlicher Liebe sein könnte. Quasi in Erfüllung der allgegenwärtigen Liebe Gottes oder ein Zeichen des Guten und der Treue zu Gott sowie in Toleranz und Antidiskriminierung seiner allumfassenden Schöpfung. Denn schließlich ist und bleibt eine Körperöffnung eine Körperöffnung, ist und bleibt ein Pinocchio ein Pinocchio, nur eben einmal mehr und einmal weniger, aber genau das ist ja die herbeigewünschte „bunte Vielfalt“ dieser bekifften rot-grünen Irrläufer. Dann wären wohl die derzeit „unerträglichen“ Grenzen zur totalen Antidiskriminierung, auch die von Tieren bzw. von allen Lebewesen durch den Menschen, vollends beseitigt und den perversen sexuellen Vorstellungen einer kleinen geisteskranken gesellschaftlichen Minderheit stände dem Endziel der Sodomie nichts mehr im Wege. Dann könnte diese endlich alles begatten, was ihren geisteskranken Fantasie-Vorstellungen entspricht.
Dann wären wir auch endlich dort angelangt, wo auch die alten Griechen und Römer in ihrer Alltagsdekadenz schon ankamen, kurz bevor sie in der Unendlichkeit der Geschichte in ihrem eigenen Blut versanken.
“Zivilisationen gehen nicht unter, sie begehen Selbstmord“, konstatierte der Kulturhistoriker und Geschichtsphilosoph Arnold Toynbee.
Durch die sozialistische rot-grüne Politik in Bund und Ländern sowie ihre allgegenwärtige Nazi-, Gender-und Antidiskriminierungskeule wird nun auch unser wohlstandsverwüstetes Deutschland in den politischen Ruin und in den gesellschaftlichen Suizid getrieben.
Wie lange noch lässt sich die schweigende, saturierte Mehrheitsgesellschaft derart verführen, derart belügen, derart unterdrücken und derart mit einem Nasenring durch die rot-grüne Arena ziehen?
„Wacht endlich auf und wehrt Euch!“
*) Autor Georg Martin ist regelmäßig Kolumnist bei conservo.
- Mai 2016