Bischof Lehmann – Die linke Hand des Teufels?

(www.conservo.wordpress.com)

Von Thomas Böhm *)

Thomas Böhm
Thomas Böhm

Von der Kanzel zur Kanzlerin-Doktrin

In Deutschland ähnelte der Trennstrich zwischen Staat und Kirche schon immer mehr einem seidenen Faden. Unter dem Merkel-Regime scheint dieser Faden nun endgültig zerschnitten zu sein, predigen die Bischöfe nicht mehr Gottes Wort, sondern der Kanzlerin Doktrin.

Einer der größten Kardinalsfehler in der Geschichte der katholischen Kirche ist Bischof Karl Lehmann, der dem Deutschlandfunk kürzlich ein Interview gab, das auch noch den letzten Christen im untergehenden Abendland das Kreuz brechen müsste:

Bischof Lehmann
Bischof Lehmann

Dialog mit der AfD abgelehnt

Der noch amtierende Bischof von Mainz und frühere Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz Kardinal Karl Lehmann lehnt einen Dialog mit der AfD ab. Das nationalistische „Gerüchlein“ sei ihm zu groß, sagte Lehmann im Interview der Woche im DLF. Zurückweisung allein sei auf Dauer aber vielleicht auch kein Heilmittel, räumte er ein. Das Wort Abendland verwende er nicht mehr, weil es die Falschen benutzten…

Merkwürdigerweise hat der hohe Priester keine Probleme, mit Leuten zu sprechen, die der katholischen Kirche, im Gegensatz zu vielen Mitgliedern der AfD, nicht sehr wohl gesonnen sind:

„In meiner Zeit als Vorsitzender (der Deutschen Bischofskonferenz) war diese Frage zuerst mit den Grünen, da wo überhaupt kein Kontakt war und dann noch mit der Linken. Das fing immer damit an, dass ich mit dem jeweiligen Sekretär der Bischofskonferenz – vielleicht war noch jemand dabei, aber meist nur zu zweit – und auf der anderen Seite zwei, drei Leuten, wir in einer ganz kleinen Gruppe wir mal anfingen, miteinander zu reden. Und daraus sind dann größere Gespräche geworden, bis das dann auch ganz offizielle Gespräche, etwa mit den Grünen, geworden sind. Ich muss heute noch sagen, diese Gespräche gehörten zu den besten, die ich eigentlich im politischen Bereich hatte…“

„…Ich habe dann auch mal mit den Linken, als die Bischofskonferenz noch keine offiziellen Gespräche wollte – mit Recht, denke ich mir –, da habe ich mal mit Gysi und Lafontaine einige Stunden geredet, das ist dann immer nicht weiterverfolgt worden. Aber das würde ich jetzt mit der AfD nicht machen, das Grundmuster der Partei und das nationalistische „Gerüchlein“ ist mir zu groß. Da würde ich also im jetzigen Stadium nicht mitmachen, obwohl es mich beunruhigt, dass zwölf Prozent der Wähler da sind natürlich…“ (Lehmann)

Was ist das für ein Kirchenfürst, der sich weigert, mit denjenigen zu reden, die um das christliche Abendland fürchten und ihre Heimat lieben? Was für eine Teufelei steckt dahinter, wenn die Schafe nach ihrer politischen Gesinnung selektiert werden?

Warum nur hat ausgerechnet ein Bischof so große Probleme mit christlichen Begriffen?

Florin (DLF): „Sie sprechen nicht mehr vom „christlichen Abendland“, weil die falschen dieses Wort jetzt benutzen?“

Lehmann: „Ja. Also, ich rede da lieber von Europa zum Beispiel…“ (http://www.deutschlandfunk.de/kein-dialog-mit-der-afd-kardinal-lehmann-das.868.de.html?dram:article_id=354189)

Ist der Kirchenfürst jetzt etwa unter die Geologen gegangen, dass er von einem Kontinent ohne kulturellen Wert spricht? Was stört ihn denn so sehr an diesem Begriff, der hat doch seine Berechtigung!:

In Deutschland entwickelten, von Novalis angeregt, die Brüder August Wilhelm Schlegel und Friedrich Schlegel eine Europakonzeption, die sich auf kulturelle Traditionen stützte. Das Abendland umfasste ihrer Vorstellung nach alle Länder, die durch ihr romanisches, germanisches und christliches Erbe zu einem einzigen europäischen Kulturraum in Antinomie zu einem islamisch gedachten Orient oder Morgenland vereint waren. Besondere Bedeutung maßen sie dabei Karl dem Großen als vermeintlichem Einiger Europas und Herrn über das christliche Abendland zu… (https://de.wikipedia.org/wiki/Abendland)

Wer Herrn Lehmann verstehen will, muss in diesem Zusammenhang ein weiteres denkwürdiges Statement betrachten:

„Ich habe keine Angst vor dem Islam“

Aber natürlich nicht. Schließlich lebt und predigt Herr Lehmann von einer geschützten und vorgewärmten Kanzel herab und würde sich natürlich auch nicht trauen, nach Syrien zu reisen, um dort in einem Terrorcamp die Friedensbotschaft zu verkünden.

Angesichts der vielen Millionen von Muslimen verfolgten, versklavten und ermordeten Christen auf der Welt, die in letzter Zeit auch in Deutschland immer öfter Opfer der „Willkommenskultur“ werden, ist dieser Ausspruch mehr als nur zynisch, zeugt von wenig Empathie gegenüber den Glaubensbrüdern und von noch weniger Weitsicht.

Denn eines nicht mehr so weit entfernten Tages, wenn solche Kirchenoberhäupter wie Lehmann weiterhin solche Sprüche klopfen, wird es keine christliche Nächstenliebe mehr geben, die man verbreiten kann – weil es keine Christen mehr gibt, die diese verbreiten können – schließlich ist die Angst die Voraussetzung für Gegenwehr.

Und beim Stichwort „Europa“, das der Bischof genau so euphorisch bejubelt wie die Kanzlerin, passt dann die Aussage des ehemaligen Londoner Bürgermeisters – auch historisch betrachtet wie Faust aufs Auge:

Der britische EU-Kritiker Boris Johnson hat der Europäischen Union vorgeworfen, einen europäischen Superstaat anzustreben und denselben Weg wie Adolf Hitler und Napoleon zu verfolgen. (http://www.bild.de/politik/ausland/boris-johnson/johnson-45827136.bild.html)

Wobei sich der Kreis dann wieder schließen würde, denn schon damals, in den dunklen Jahren der Republik, war die Kirche ganz auf der Seite der „Europa-Fans“:

„Es gibt nur wenige Männer…und zu diesen großen Männern gehört unstreitig der Mann, der heute seinen 52.Geburtstag feiert – Adolf Hitler -. Am heutigen Tag versprechen wir ihm, daß wir alle Kräfte zur Verfügung stellen, damit unser Volk den Platz in der Welt gewinnt, der ihm gebührt.“ (Kathol. Kirchenzeitung der Erzdiözese Köln 20.4.1941)

„Ich als deutscher Mann und Bischof danke dem Führer unseres Volkes für alles, was er für das Recht, die Freiheit und die Ehre des deutschen Volkes getan hat.“ (Kardinal von Galen, 1936)

Dies alles ist evangelische Diakonie: Dienst und Kampf. Wir grüßen euch alle als die SA Jesu Christi und die SS der Kirche, ihr wackeren Sturmabteilungen und Schutzstaffeln im Angriff gegen die Not, Elend, Verzweiflung und Verwahrlosung, Sünde und Verderben. (Horst Schirmacher, Pfarrer und Direktor des Centralausschusses der Inneren Mission, Festvortrag auf dem Diakonentag 1933, bis zur Pensionierung 1954 als Pfarrer eingesetzt)

Auch damals gab es Regimegegner, der die Kirche den Dialog verweigert hat, werter Herr Lehmann.

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*) Der Berufsjournalist Thomas Böhm ist Chefredakteur des Mediendienstes „Journalistenwatch“ und ständiger Kolumnist bei conservo
http://www.conservo.wordpress.com 17. Mai 2016
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