Sudetendeutsche Posse – aber mit ernstem Hintergrund

(www.conservo.wordpress.com)

Von Peter Helmes

„Wer die Heimat seiner Eltern preisgibt, um damit politisch zu punkten, kann nicht wissen, welch hohes Gut die Heimat ist.“ (Zitat Veauthier, s. u.)

Über den Wert der Heimat und den Streit bei den Sudetendeutschensudetenland

Vorbemerkung: Die folgende Posse, eigentlich ein Drama, handelt fast ausschließlich von CSU-Politikern. Ich bin mir aber ziemlich sicher, daß der dort erkennbare Virus wesentlich weiter verbreitet ist.

Um was geht es? Um nichts Geringeres als um „Heimat“ und Heimatgefühl!

Dies ist auch deshalb hochaktuell, weil die Deutschen gerade im Begriffe sind, ihre Heimat aufzugeben und einer neuen Mischmasch-Kultur Platz zu machen. Man nennt es vornehm „Multikulturalismus“, kommt aber gleichzeitig mit einer steigenden Deutschen-Ablehnung daher. Wir werden erobert – aber wehren uns nicht.

Heimat? Wer spricht denn heute noch von Heimat?                  Für „moderne, grün-rote Menschen“ und Anpasser ist dieser Begriff leer, sie sind buchstäblich heimatlos und empfinden den Begriff als von gestern. Sie sind entfremdet, verfremdet.

Der „einfache“ Bürger – der sich damit abhebt von einer gewissen Kaste des Elitedünkels – denkt an seine Heimat als etwas Vertrautes, an etwas, bei dem er sich wohlfühlt. Und viele klagen, daß sie sich in ihrer Heimat eben „nicht mehr wohlfühlen“ und gar Angst haben. Angst, in ihrer Heimat nicht mehr „daheim“ zu sein. Das zeigt eine tiefe emotionale Bindung der Menschen zu ihrer Heimat.

Die Bürger, die sich in ihrer Heimat wohlfühlen, identifizieren sich mit ihr. Es ist „ihre“ Heimat – genauso wie ihre Nation, ihr Vaterland und ihre Sprache. Für Gläubige gehört auch die Religion, die „geistige Heimat“, hierzu. Heimat ist also untrennbar mit einer Identität wie Sprache, Geschichte und Kultur verbunden.

Was bewegt uns denn dann, diese „Heimat“ zu gefährden, ja letztlich aufzugeben?

Karin Zimmermann, selbst betroffene Vertriebene – und meinen Lesern bereits durch viele ihrer Artikel bekannt, beschreibt, um was es geht:

Seit Monaten läuft bei den Sudetendeutschen eine echte “Posse” ab. Deren Sprecher, der ehemalige Europaabgeordnete Posselt, hat es sich in den Kopf gesetzt, die Satzung der Sudetendeutschen Landsmannschaft in der Weise zu ändern, als ob alle Sudetendeutschen auf das geltende Völkerrecht der Wiedergutmachung nach schweren Völkerrechtsverbrechen verzichten würden.

So heißt es z.B. am 01.03.2015 bei Spiegel-Online:

„Seit 70 Jahren fordern aus dem heutigen Tschechien vertriebene Deutsche ihre Heimat zurück – bis jetzt: Die Sudetendeutsche Landsmannschaft hat ihre Satzung geändert. Die Regierung in Prag zeigt sich erleichtert.

München – Die Sudetendeutsche Landsmannschaft fordert nicht länger die „Rückgabe“ ihrer früheren Heimat. Das hat die Bundesversammlung des Vertriebenenverbandes beschlossen, wie aus einer Mitteilung hervorgeht.

Demnach zielen die Verbandszwecke nicht mehr darauf, nach dem Zweiten Weltkrieg beschlagnahmtes Eigentum zurückzuerhalten. Gestrichen ist auch das Ziel, den „Rechtsanspruch auf die Heimat, deren Wiedergewinnung und das damit verbundene Selbstbestimmungsrecht der Volksgruppe durchzusetzen“.“

Das ist eine – unzutreffende – Behauptung, die immer wiederholt wird. Nun gibt es aber – gut so! – Sudetendeutsche, die sich das nicht gefallen lassen. Seitdem wird prozessiert, und weil der Vorstand – von Posselt beeinflusst – immer wieder neue Anläufe unternimmt und wahrheitswidrig behauptet, die Satzungsänderung sei geändert, hört das Prozessieren nicht auf. Da der Vorstand unter Posselt bisher jedes Verfahren verloren hat, muss er auch jeweils die Kosten tragen.

Er kapiert nicht, daß er die Zustimmung aller Sudetendeutschen, die für eine so drastische Zieländerung der Satzung notwendig wäre, nicht bekommen wird.

Es wäre an der Zeit, dass ihm mehr Mitglieder – vor allem mehr Vorstandsmitglieder – „in den Arm fallen“, die Posse beenden und das Verschleudern von Mitgliedsbeiträgen stoppen.

Mit freundlichen Grüßen, Karin Zimmermann

(Anlage: ein Schreiben von RA Veauthier zur Kenntnisnahme.)

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—–Ursprüngliche Nachricht—– (Hervorhebungen durch P. H.)
From: Rechtsanwalt Veauthier, Sent: Sunday, May 22, 2016 11:45 PM, Subject: BayObLG, 25.01.2001 – 3 Z BR 319/00 – Rechtsbeschwerde; Eingetragener Verein; Mitgliederversammlung; Satzungsänderung; Protokoll ((https://www.jurion.de/Urteile/BayObLG/2001-01-25/3-Z-BR-319_00)

Sehr geehrter Herr …,

zur Erledigung Ihrer Anfrage übermittle ich ihnen den Beschluss des Bayerischen Obersten Landesgerichts vom 25. Januar 2001. Beachten Sie den letzten Satz bei RZ. 21.

Die Wiedergewinnung der Heimat ist nach dieser Entscheidung der Vereinszweck, für dessen Änderung die Zustimmung aller Mitglieder notwendig ist.

Diese Entscheidung habe ich erst nach einer Spezialrecherche gefunden. Diese Entscheidung ist der Vereinsführung und den Rechtsberatern des SL e.V. (SL = Sudetendeutsche Landsmannschaft / PH) mit Sicherheit bekannt, denn es gibt darüber eine Prozessakte und ich werde mich jetzt bemühen, die Gerichtsakte zu erhalten.

Posselt weiß also ganz genau, dass er für seine Satzungsänderungs-wünsche die Zustimmung aller Mitglieder benötigt.

Rechtsanwalt Dr. Hermann, dem CSU MdL, müsste diese Entscheidung ebenfalls bekannt sein, denn wenn er schon beim Amtsgericht München als Verfahrensbevollmächtigter mit Vollmacht des Herrn Posselt und des Herrn Hörtler seitenlange Schriftsätze eingereicht hat, um für Posselt die Eintragung der (nichtigen) Satzungsänderung durchzusetzen, dann hätte er als Anwalt die Pflicht gehabt, bei seinen Auftraggebern nachzufragen, ob es in der Vergangenheit schon einmal gerichtliche Auseinandersetzungen gegeben hat, in denen Satzungs-Fragen des SL e.V. auf dem Prüfstand gestanden sind.

Ich gehe davon aus, dass er das auch gemacht hat, aber seine Kenntnisse unterdrückt hat, weil man gehofft hat, dass die Mitglieder sich für dumm verkaufen lassen.

Jetzt hat es ja gottlob wachsame Mitglieder wie Herrn Gottstein und Sie und Ihre Mitstreiter gegeben. Siehe da, der Einsatz hat sich gelohnt.

Was ist geschehen?

Die Posselts haben aus den ersten prozessualen Blamagen nichts gelernt und versuchen erneut, eine schon einmal vom Amtsgericht abgelehnte Eintragung mit einem Beschluss durchzusetzen, der außerhalb einer Mitgliederversammlung gefasst worden ist und schon deswegen nichtig sein muss.

Obwohl die Kassen des Vereins nichts für gerichtliche Auseinandersetzungen hergeben, wird auf Teufel komm raus prozessiert. Posselt und seine Unterstützer haben schon zu viel Stoff und Gründe für eine Ausschließung aus dem Verein geliefert, sodass eine Ausschließung, wenn ein Ausschließungsverfahren gegen ihn und Herrn Hörtler und RA Ortmann eingeleitet werden würde, nicht mehr zu verhindern ist.

Dass die Sudetendeutsche Landsmannschaft schon viel zu lange durch Herrn Posselt und Herrn Hörtler unter dem Rechtsbeistand des Rechtsanwalts Ortmann ins sichere Chaos geführt wird, müsste mittlerweile jedem Sudetendeutschen und den beteiligten Politikern einleuchten.

Die “Wiedergewinnung der Heimat” als Vereinszweck ist doch nicht als Kriegserklärung zu verstehen, sondern nichts anderes als die Bereitschaft, Eltern und Kindern, die ihre Heimat durch Vertreibung unter unsäglichen Schmerzen und Entbehrungen entrechtet verloren haben, bei der Aufarbeitung dieser lebenslang nachhaltigen Traumatisierung beizustehen, weil man sich alleingelassen wehrlos, hilflos und hoffnungslos verloren fühlen muss.

Wer die Heimat seiner Eltern preisgibt, um damit politisch zu punkten, kann nicht wissen, welch hohes Gut die Heimat ist.

Solchen Zeitgenossen darf man die Führung des SL e.V. nicht länger überlassen. Ich bin so frei, diese Einschätzung zu geben.

Für Rückfragen stehe ich Ihnen gerne zur Verfügung.

Mit freundlichen Grüßen

Heinz Veauthier, Rechtsanwalt

www.conservo.wordpress.com  26. Mai 2016
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